Kusswechsel
Und da bin ich heutzutage nur noch selten.«
»Ich habe mich von den Cornflakes aus deinem Küchenregal ernährt.«
Ranger musterte mich von der Seite. »Ich habe nachgesehen in dem Regal, Babe, da steht ein Karton Frosted Flakes.«
»Und«, sagte ich, »ist das nicht die Bat Cave hier?«
»Es ist die Wohnung, die zu meinem Bürogebäude gehört. Ich habe ähnliche Gebäude und Wohnungen in Boston, Atlanta und Miami. Security ist heutzutage ein großes Geschäft. Ich biete meinem breit gestreuten Kundenkreis eine ganze Palette von Diensten an. Trenton war mein erstes Einsatzgebiet, und hier verbringe ich die meiste Zeit. Meine Familie lebt immer noch in New Jersey.«
»Wozu die ganze Geheimniskrämerei?«
»Was die Bürogebäude angeht, gibt es keine Geheimnisse, aber ansonsten halten wir uns gerne bedeckt.«
»Wer ist wir?«
»Ich habe noch Partner.«
»Soll ich raten? Die Liga für Gerechtigkeit, The Flash, Wonder Woman und Spiderman.«
Ranger sah aus, als überlegte er noch, ob er lachen sollte.
»Na gut, vergiss das mit den Partnern«, sagte ich. »Kommen wir zurück auf die Bat Cave. Gibt es nun eine Bat Cave oder nicht?«
Ranger nahm sich einen Bagel und belegte ihn mit einer Scheibe Räucherlachs. »Dafür musst du dich noch mehr anstrengen. Die steht nicht im Telefonbuch, und kein GPS wird dich da hinführen.«
Also eine Herausforderung.
Ranger sah auf die Uhr. »Ich habe noch fünf Minuten. Sag mir, was du über Junkman weißt.«
»Nicht viel. Er will mich töten. Alles, was ich weiß, habe ich dir gestern Abend schon erzählt.«
»Was hast du nun vor?«
»Connie, Lula und ich haben einen Slayer gekidnappt. Eigentlich wollten wir ihn zum Reden bringen, damit er uns was über Junkman erzählt, aber bisher hatten wir kein Glück.«
Ranger aß seinen Bagel auf und rückte vom Tisch ab, um den restlichen Kaffee auszutrinken. »Gute Idee, einen Slayer zu entführen. Wieso hat er nichts ausgeplaudert?«
»Er wollte nicht reden.«
Ranger hielt inne, die Tasse auf halbem Weg zum Mund.
»Du musst ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten.«
»Wir wollten ihn nach Strich und Faden verprügeln, aber als wir ihn auf einem Stuhl gefesselt hatten, wollte keiner von uns zulangen.«
Ranger prustete los vor Lachen, dass der Kaffee auf den Tisch schwappte. Er stellte die Tasse ab und nahm seine Serviette, versuchte, sein Lachen zu unterdrücken, aber es gelang ihm nur schlecht.
»Du liebe Güte«, sagte ich. »Ich glaube, so herzhaft habe ich dich noch nie lachen hören.«
»Es gibt nicht viel zu lachen, wenn man knietief in der Scheiße watet. Und das ist unser Haupteinsatzgebiet.« Er wischte mit seiner Serviette über den Tisch, tupfte den Kaffeefleck auf.
»Warum jagst du immer noch Kautionsflüchtlinge, wenn du längst einträglichere Geschäfte hast?«
»Weil ich es gut kann. Einer muss die Arbeit ja machen.«
Ich folgte ihm ins Ankleidezimmer und sah zu, wie er eine Schublade aufzog und eine Pistole hervorholte. Angestrengt versuchte ich, meinen Blick auf den Bereich oberhalb seiner Taille zu richten, aber ich hatte nur einen Gedanken:
Er trägt keine Unterwäsche!
»Haltet ihr euren Slayer immer noch fest?«, fragte er.
»Ja.«
»An einem sicheren Ort?«
»Ja.«
»Ich habe heute den ganzen Tag zu tun, aber wir können ihn uns heute Abend vornehmen. Vermeide in der Zwischenzeit jeden Kontakt mit ihm. Gib ihm nichts zu essen. Soll er Angst kriegen.« Er steckte die Pistole in einen Halfter am Gürtel. »Den Truck brauche ich heute. Nimm einen von den Porsches. Die Schlüssel liegen in der Schale auf dem Sideboard. Der Computerraum und das Sportstudio sind im vierten Stock. Das Studio kannst du gerne benutzen, wenn du willst. Ella und Louis wohnen im fünften Stock. Wenn du was brauchst, ruf über die Sprechanlage die Fünf an. Ella kommt heute noch mal vorbei, um das Bett zu machen, aufzuräumen und Wäsche zu waschen. Wenn du ihr deine Sachen hinlegst, wäscht sie die auch gleich mit.« Wieder sah er auf die Uhr. »Ich muss gleich zu einer Besprechung. Ich nehme an, dass du noch eine Zeit lang hier wohnen bleiben willst, oder?«
»Ja.« Ich hatte keine andere Wahl.
Sein Mund verzog sich zu dem unvermeidlichen Beinahelächeln. »Du bist mir zu Dank verpflichtet, Babe. Und du solltest lernen, mit deinen Schuldgefühlen fertig zu werden.«
Mann, oh Mann.
Er packte mich und küsste mich, und mir kringelten sich die Zehen vor Lust. Ich fragte mich, wie lange ich wohl brauchen würde, um
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