Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
Vom Netzwerk:
die er hätte kennen sollen, wäre er Mri dieser Welt... schwarz verschleiert, glitzernd vor Ehrenzeichen, die von Leben und Forderungen kündeten... sie bewahrten schickliche Abstände voneinander, nach Stämmen getrennt, vermieden es, die Bereiche der anderen zu kreuzen. Vielleicht hatten sie bereits Instruktionen von ihren She'panei erhalten, wie er von Melein – das würde die Sache verkürzen. Sie riskierten viel, sie alle: die Absorbierung... die Stämme, die er nahm, bevor er selbst fiel, würde der Kel'anth erobern, der ihn tötete, und diese She'panei würden sterben... ein Maß für ihre Verzweiflung und Empörung, daß sie sich unter solchem Risiko zusammentaten.
    Sie waren jetzt nah genug zum Grüßen. Niun tat es nicht, und ging auch nicht zu ihnen; es lag in seiner Entscheidung, auf seinem Platz zu bleiben, und während der letzten Tage war er genug gegangen. Im Rücken fühlte er sich bereits nackt genug, ohne sich noch weiter von den Zelten seines Stammes zu entfernen.
    Hinter ihm bewegte sich jemand. Das überraschte ihn... für einen beschämenden Augenblick spannte er sich, dachte an äußersten Verrat, tsi'mri, un-mri; einzelne Schritte kamen auf ihn zu. Duncan , dachte er, und sein Herz hämmerte vor Verzweiflung... er drehte leicht den Kopf, als ein Kel'en herbeikam und sich links neben ihn stellte.
    Hlil. Dieser Schock brachte ihn aus der Fassung; die Membranen zuckten, als Hlil ihn direkt anblickte; und hinter Hlil kam Seras... zu alt, dachte Niun ängstlich; ein Meister der Waffen war Seras, aber zu alt hierfür. Es war eher eine Tat der Ermutigung für ihn als der Hilfe. Schritte bewegten den Sand zu seiner Rechten, und er blickte in diese Richtung... erkannte zu seinem Schrecken, daß es Ras war, die Augen so kalt wie immer; Todeswunsch, vermutete er. Sie waren jetzt zu viert. Plötzlich kam noch jemand, ihr fünfter: Kel Merin von den Ehemännern; er kannte ihn kaum.
    Das veränderte den Charakter der Situation. Niun wandte sich wieder den Fünfen zu, die kamen, um herauszufordern, und sein Herz schlug immer schneller unter wilden Überlegungen, daß dies irgendwie eine Falle sein könnte, von seinen Leuten mit den anderen arrangiert, oder daß diese Kel'ein aus irgendeinem verrückten Grund gekommen waren, um seine Macht über die Ja'anom zu verteidigen. Er konnte alle auf einmal herausfordern, den stärksten für sich selbst nehmen, diese vier zumindest als Verzögerung benutzen, bis er seine Hand dem nächsten zuwenden konnte.
    Sie würden dabei sterben; sie hatten keinen vernünftigen Grund, die Ja'anom für seinen Besitz zu bewahren.
    Die fremden Fünf blieben einzeln vor ihnen stehen.
    »Kel'anth der Ja'anom!« rief der in der Mitte Stehende. »Wir sind die Ja'ari, die Ka'anomin, die Patha, die Mari und die Hao'nath! Ich bin Kel'anth Tian s'Edri Des-Paran, Daithenon der She'pan Edri von den Ja'ari. Wir hören Berichte von Landungen, und ich frage: hat der Kel'anth der Ja'anom eine Antwort?«
    »Kel'anth der Ja'anom!« rief der ganz rechts Stehende. »Ich bin Kel'anth Rhian s'Tafa Mar-Eddin, Daithenon der She'pan Tafa von den Hao'nath. Und meine Frage kennst du genau.«
    Danach herrschte Schweigen. Sie hatten Hal'ari gesprochen, nicht das Mu'ara der Stämme; und daß der Kel'anth der Hao'nath lebte, um persönlich zu protestieren... hier war ein hartnäckiger Mann.
    »Kel'anthein! Ich bin Kel'anth Niun s'Intel Zain Abrin, Daithenon der She'pan Melein von den Ja'anom und des gesamten Volkes.« Er holte ein zweitesmal tief Atem und umklammerte das Schwert mit den Fäusten. »Ich bin der Kel'anth der Reisenden, die von dieser Welt hinauszogen; Erbe von An-ehon und Le'a'haen, von Zohain und Tho'e'i-shai; Kel'anth vom Kel des Volkes, Hand der She'pan der Mysterien; für She'pan Melein habe ich die Ja'anom genommen, und in ihrem Namen verteidige ich sie, wenn herausgefordert, oder fordere selbst heraus, wenn es ihr Wille ist. Der Weg, den wir nehmen, ist unser Weg, und ich verteidige ihr Recht, darauf zu gehen. Seid gewarnt!«
    Für einen Moment regten sie sich nicht. Irgendwo rührte sich das Dus, sandte ihm Beunruhigung, und mit seinem Willen brachte er es zum Schweigen.
    Ein Rascheln von Kleidern und Gewändern näherte sich ihm von hinten, ein Hauch heiligen Räucherwerks, ein Bündel weißer Gewänder im Winkel seiner Augen, die er nicht von seinen Feinden abzuwenden wagte. Melein.
    »Kel'anth der Ja'anom!« schrie Rhian von den Hao'nath. »Bitte deine She'pan um eine Botschaft, und

Weitere Kostenlose Bücher