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Kutath die sterbende Sonne

Titel: Kutath die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J.Cherryh
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Zeit nachzudenken, seinen Verstand von Lane abzuwenden und auf die kommenden Dinge zu richten. Er blieb stehen, als sie den Platz hinter sich hatten und zwischen den zerstörten Bauwerken standen, blickte in die Gesichter von Shibo und Kadarin. »Wir kehren zur Fähre zurück«, sagte er, »und versuchen es in einer anderen Stadt.«
    »Sir«, meinte Kadarin, »keine Diskussion, aber was hätten wir tun können, das wir nicht getan haben? Was könnten wir mit so einem Ding machen? Mit Mri vielleicht, aber damit...«
    »Mir macht etwas anderes Sorgen«, warf Shibo ein. »Was passiert, wenn wir die Fähre starten, jetzt wo dieses Ding erweckt ist?«
    »Draußen auf dem offenen Land«, meinte Boaz, »sind Mri; Duncan hat uns die Wahrheit gesagt in seinen Berichten. Wir sollten uns jetzt an das übrige halten und nach Mri suchen, nicht nach Maschinen.«
    »Wir sind nah genug am Beckenrand«, sagte Galey. »Ich werde hinabtauchen und unten bleiben, und das ist das beste, was wir tun können. Wir haben keine andere Wahl. Wir können nicht querfeldein gehen. Es gibt festgelegte Korridore, Boss, die uns von einer Stelle zur anderen bringen, ohne daß wir dabei etwas kreuzen, was wir für Verteidigungszonen halten. Das läßt uns in dieser Gegend nicht viel Raum für eine Suche. Aber ich schätze, wir führen die Mission weiter; eine andere Stadt, vielleicht – in besserem Zustand.« Er sah zu Boden, die Hände in den Taschen, einen kalten Knoten im Bauch, hob den Blick nach einer Weile wieder zu den anderen. »Ich bin dafür, daß wir Lane im Bericht nicht erwähnen. Es geht rasch, kein Platz für Erklärungen. Sie haben bereits Ausflüchte genug, uns zurückzurufen und einen anderen Weg einzuschlagen. Wenn ich Lane wäre, würde ich das nicht wollen. Ich finde, wir sollten es weiter versuchen.«
    »Solange wir das machen«, sagte Boaz und sah die anderen direkt an, »halten wir die Hoffnung auf eine andere Lösung aufrecht, darauf, dem ein Ende zu bereiten, was wir hier gesehen haben. Wenn wir zurückkehren, was sollten sie dann sonst tun, außer weiter töten? Wir bleiben hier draußen, und allein schon dadurch beweisen wir, daß es Hoffnung auf eine Annäherung an dieses Volk gibt. Wir beseitigen die Angst ... und wir bringen Geistesklarheit in diese Situation.«
    Die beiden Soldaten nickten. Auch Galey tat es im Wissen, daß das ein Todeskommando bedeutete. »Kommt!« sagte er. »Es ist ein langer Weg.«
    * * *
    Die She'panei brauchten ihre Zeit, um von den Stämmen zu diesem sandigen Abhang zu kommen; einige waren sehr alt, und alle widerwillig. Niun stand reglos und hatte Schmerzen durch die lange Anspannung des Stehens, und beobachtete mit einem Gefühl der Unwirklichkeit, wie fünf weißgewandete Gestalten von verschiedenen Punkten des Horizontes aus herbeikamen, jede von ihrem Kel'anth und einigen Sen'ein begleitet.
    Melein ging schließlich vor, um ihnen am Fuß des Abhangs auf gleicher Ebene gegenüberzutreten. Niun folgte ihr langsam, und Sen'anth Sathas gesellte sich zu ihnen. Er sagte nichts; wenn sie reden wollte, würde sie es tun. Zweifellos war sie ebenso voller Gedanken wie er; zweifellos hatte sie eine eindeutige Absicht bei diesem Wahnsinn. Er hoffte, daß das der Fall war. Vielleicht wollte sie sie alle herausfordern, nachdem sie ihnen ihr Ultimatum gestellt hatte. So hatte sie es bei der She'pan der Ja'anom gemacht.
    Sie blieben stehen, und die anderen kamen so nahe heran, wie Krieger einander nahekommen konnten, bis auf die Weite eines leichten Steinwurfes. Das war auch der Abstand zwischen She'panei bei den seltenen Gelegenheiten, zu denen sie sich begegnen muß- ten. Kel'ein blieben verschleiert; She'panei und Sen'ein begegneten sich ohne Schleier, alte Gesichter hinter der Maske der Jahre. Eine nach der anderen stellten sie sich vor: Tafa von den Hao'nath; Edri von den Ja'ari; Hetha'in von den Patha; Nef von den Mari; Uthan von den Ka'anomin. Tafa und Hetha'in trugen die Kel-Narben, und nur Nef stand erst in den mittleren Jahren.
    »Dein Kel'anth hat machtvolle Namen gebraucht«, sagte Tafa, als Melein an der Reihe war, ihren Namen zu nennen. »Welche gebrauchst du?«
    »Ich bin Melein s'Intel, Melein Nicht-von-den Ja'anom, aus dem Edun Kesrithun des letzten Stützpunktes der Reisenden, Erbin der Städte von Kutath und der Edunei von Nisren, von Elag genannt Haven und Kesrith. Bei den Namen fange ich mit Parvet'a an, die uns hinausführte und die Linie begann, aus der wir zwei geboren sind; und ich

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