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Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition)

Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition)

Titel: Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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sicher in den nächsten Tagen nicht kommen. Die Angst vor der Seuche … «
    »Gut, aber … «
    »Du weißt doch, Piper ist Zimmermädchen in der Lodge.«
    »Und?«
    Ich hatte mir meinen Teil dazu auch schon gedacht. Piper gehörte zu Robins Familie, und zu der gehörten auch die beiden Nerds aus NuYu. Ebenso Pecker, der sich offensichtlich gerne an den elektronischen Geräten der Touris vergriff. Natürlich war die Lodge gesichert, aber so etwas betrachteten Leute wie Tim und Kevin wahrscheinlich als Herausforderung.
    »Wir sollten uns heute Nachmittag mal mit Piper treffen. Ich bin mir sicher, sie weiß, wie man unbemerkt in die Lodge hineinkommt.«
    Hazel nickte nur und stemmte einen Stapel leerer Holzkisten hoch. Er wackelte, und ich half ihr, sie ins Lager zu tragen.
    Piper war ein pummeliges Mädchen mit einem süßen Puppengesicht, hinter dem sich ein messerscharfer Verstand verbarg. Wie offensichtlich bei allen Mitgliedern ihres Clans. Aber im Gegensatz zu Pecker war sie weitaus umgänglicher. Sie arbeitete während der Semesterferien als Zimmermädchen, um sich das Mathematikstudium zu finanzieren.
    »Klar komm ich da rein. Und – hey, der Lodgemaster will, dass das ganze Haus desinfiziert wird. Wir ziehen morgen weiße Kittel an und parfümieren uns mit Formaldehyd.«
    »Das ist eine Möglichkeit – ich würde aber lieber so schnell wie möglich die Aufzeichnungen über die Gäste einsehen. Kommen wir heute Nacht da rein, oder wohnt der Lodgemaster dort?«
    »Nö. Ja, klar, wir können auch heute Nacht rein. Ich weiß, wie die Alarmanlage funktioniert. Und Schlüssel hab ich auch.«
    »Ich frage besser nicht, woher du die hast und wozu du die brauchst.«
    »Nö, frag nicht.« Piper grinste.
    Offensichtlich »borgten« sich einige Leute recht häufig irgendetwas aus der Lodge.
    Wir verabredeten uns also für den späten Abend, denn es wurde erst um halb zehn wirklich dunkel. Da ich zu einer völlig unmöglichen Zeit aus dem Bett geworfen worden war, drückte ich mich am Nachmittag um einige Pflichten. Ich suchte Willow auf, die noch immer mit hohem Fieber im Bett lag und von einem trockenen Husten geplagt wurde. Sie war aber in der Lage, mir ihren Besuch im Kindergarten zu bestätigen. Anschließend legte ich mich ins Bett und schlief erschöpft drei Stunden lang traumlos.
    Später half ich Jenevra beim Brotbacken, fütterte die Hühner und die Schweine, aß mit der Familie zu Abend und setzte mich mit Hazel und meinen Aufzeichnungen in den Hof. Wir machten Strichlisten, kamen auf mindestens zweiundzwanzig Krankheitsfälle, davon sieben Kleinkinder, zehn Schulkinder und fünf Erwachsene. Die Erwachsenen gehörten zu den ungeimpften Eltern der Kleinkinder. Vermutlich hatten sie ihre Töchter und Söhne in der Maternelle abgeholt und waren so mit den Viren in direkten Kontakt gekommen. Die Schulkinder besuchten das Collège. Das war seit letztem Mittwoch geschlossen, da die Ferien begonnen hatten, was bedeutete, dass die Viren kurz vorher dorthin gebracht worden waren.
    »Du bist mit einer solchen Gruppe zusammen gewesen. Wie hättest du das gemacht, wenn du die Masern hättest verbreiten wollen?«, fragte Hazel.
    »Kommt drauf an. Wenn die Reiseleiter darüber Bescheid wüssten, wäre es leicht. Dann meldet man sich bei ihnen ab und unternimmt, was man will. Wenn sie es nicht wissen, kann man auch seine eigenen Ausflüge unternehmen, sofern man sich nicht weiter als zwei Kilometer von der Lodge oder dem Bus entfernt. Das ist der Radius, in dem die Funküberwachung der Ids funktioniert. Oder man macht es wie Reb und ich – einer übernimmt das Id des anderen, und der ohne Id kann sich frei bewegen. Klappt sicher eine Zeit lang, zumindest so lange, bis sich alle wieder zu einer Besichtigung, dem gemeinsamen Essen oder ähnlichen Zusammenkünften einfinden müssen.«
    »Ist also nicht allzu schwierig.«
    »Nein. Hast du einen Stadtplan von Erquy? Dann können wir sehen, was im Umkreis der Lodge liegt.«
    »Gute Idee. Im Auto liegt einer. Ich hole ihn.«
    Wir fanden heraus, dass die zwei Kilometer zu eng gefasst waren. Die Lodge befand sich in dem kleinen Weiler Les Hôpitaux, etwa drei Kilometer von der Schule und der Maternelle entfernt.
    »Was bedeutet, dass der oder diejenigen ein Transportmittel benutzt haben müssen«, stellte ich fest.
    »Wieso denn das? Das ist doch nur ein kurzer Fußweg.«
    »Liebe Hazel, inzwischen stimme ich dir zu. Aber vor drei Monaten noch hätte ich vor Entsetzen mit den Augen

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