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Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition)

Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition)

Titel: Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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unternommen, um seine Behauptung zu widerlegen«, sagte Hazel.
    »Was?«
    »Wir sind ebenfalls in die Lodge eingebrochen und haben uns die Namenslisten der Besuchergruppen angesehen«, erklärte ich.
    Grüne Augen mit Goldflimmer darin sahen mich an. Zum ersten Mal, seit er eingetroffen war.
    »Du, Princess?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Man tut, was man muss.«
    »Ja, das tut man. Und?«
    »Fünf Namen, fünf Gesichter. Drei davon von Serolon Quest.«
    »Das dürfte mehr als ein Verdacht sein. Hast du Cam benachrichtigt?«
    »Das konnten wir bislang nicht. Fluke kommt wahrscheinlich erst heute wieder.«
    »Wer ist die Flunder?«
    »Ein sehr netter junger Mann. Und gar nicht platt, auch wenn er so heißt wie dieser Fisch.« Ich grinste ihn an.
    »Fluke ist Fischer und übermittelt Nachrichten«, erklärte Ember erstaunlich trocken. »Und total verschossen in Kyria«, setzte sie weniger trocken hinzu.
    »Ach ja?«
    »Weißt du, die Männer hier scheinen mich ganz attraktiv zu finden«, näselte ich und warf die Haare zurück.
    »Du bist nicht attraktiv, Princess.«
    »Ach nein?«
    Er musterte mich kühl von oben bis unten. »Du bist sexy.«
    Zunge verschluckt.
    Und ich war Hazel mehr als dankbar, dass sie es übernahm, Reb von unserem Plan zu berichten, die Einwohner von Erquy nach den Mitarbeitern von Serolon zu befragen.
    »Keine schlechte Idee. Könnte ich morgen machen, mich kennen sie nicht. Ich werde mir einen Grund ausdenken, weshalb ich nach den Typen frage.«
    »Super. Hast du schon eine Unterkunft?«
    »Hab ich dabei.«
    »Dabei?«
    »Hab mir den Wohnbus von einem Kumpel ausgeliehen. Ich brauche aber noch einen Platz mit Wasser. Brunnen, Tränke, Quelle oder so.«
    »Oh, Wohnbus. Klasse. Du kannst ihn an der Pferdekoppel parken. Mit Pferden kennst du dich wohl aus?«
    »Ein bisschen.«
    »Kyria, zeig ihm doch, wo er den Bus hinstellen kann. Ember und ich gehen wieder in die Küche. Und dann bring Reb zum Abendessen mit.«
    Hazel, klein, zierlich und mit spitzen Elfenohren, konnte ganz schön bestimmend sein. Sie bohrte mir ihren Ellbogen in die Rippen, als ich nicht sofort begeistert aufsprang, und zerrte dann Ember an ihrem Shirtzipfel Richtung Haus.
    Ich war mit Reb allein.
    »Na, dann komm, Princess. Spazierengehen bist du ja inzwischen gewöhnt. Der Wagen steht vorne am Strand.«
    »Ja – ähm, ist gut.«
    Ich stand auf und folgte ihm. Er schritt weit aus, und ich konnte tatsächlich ohne Mühen mit seinem Tempo mithalten. Wir durchquerten die Heidefläche, aber der schmale Pfad, der das Meer aus bienenumsummten Purpurblüten teilte, erlaubte nur ein Hintereinandergehen. Nach einer Viertelstunde erreichten wir die Küstenstraße, an der wie üblich einige Fahrzeuge der Strandbesucher parkten. Reb blieb stehen und wies nach links.
    »Da unten steht er.«
    Ich zwinkerte. Ich starrte und zwinkerte noch mal. Ich war inzwischen schon einigen höchst eigenartigen Fortbewegungsmitteln begegnet, aber das, was dort stand, war das wunderlichste Gefährt, das mir je vor Augen gekommen war. Vorne sah es aus wie einer dieser Wellblechlieferwagen, doch anstelle des Laderaums befand sich ein … In Ermangelung eines anderen Begriffs nannte ich es für mich »Gartenhäuschen«. Ein Holzhäuschen mit Fenstern, einer kleinen Veranda und einem Schornstein.
    »Niedlich.«
    »Praktisch.«
    Wir gingen darauf zu, und Reb stieg den zweistufigen Tritt zur hinteren Veranda hoch und öffnete die Tür.
    »Mi casa es su casa!«, sagte er und machte eine einladende Geste.
    Ich kletterte hinauf und betrat das Häuschen.
    Ordentlich, karg, sauber. Eine Zelle mit Tisch, Bank, eingebauten Schränken, einer winzigen Küche mit Gaskocher und Waschbecken.
    »Und wo schläfst du?«
    »Den Tisch kann man runter-, die Bank aufklappen, dann hat man ein Bett. Der Typ, der das gebaut hat, ist schlicht genial.«
    »Sieht so aus.«
    »Nur die Sanitäreinrichtung lässt etwas zu wünschen übrig. Darum brauche ich einen Platz, wo Wasser ist.«
    »Okay. Dann fahren wir zur Pferdekoppel.«
    Ich hangelte mich in die Fahrerkabine, und mit dem üblichen Knirschen und Knarzen setzte sich der Wohnbus in Bewegung. Außer den Weganweisungen sagte ich wenig, und Reb nickte nur hin und wieder. Schließlich hielten wir am Gatter zur Weide, wo auch die Tränke mit der Wasserleitung stand.
    »Gut, das genügt.«
    Reb stieg aus und ließ den Blick über die Koppel streifen. Die drei Pferde grasten ungerührt, aber auf seinen leisen Pfiff hin hoben sie die

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