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Kyria & Reb - Die Rückkehr

Kyria & Reb - Die Rückkehr

Titel: Kyria & Reb - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schacht
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kam so eine Idee. »Der sich gerne in der Arena herumtreibt?«
    »Ja, immer noch. Du entwickelst Interesse an Quadriga-Rennen?«
    »Seit Neuestem. Ich habe einige gesehen, aber ich würde gerne mal die Arena hier besichtigen. Meinst du, das ist möglich?«
    Cam grinste. »Wir haben oft Besuch von den Groupies, die die Wagenlenker bewundern. Komm am Montag vorbei und frag nach mir.«
    »Muss ich dich dann auch bewundern?«
    »Du wirst es zwangsläufig tun, Kyria, wenn du mich mit meinen Pferden siehst.«
    »Die du striegelst und fütterst?«
    »Die vor meinen Wagen gespannt sind.«
    »Große Mutter, du auch?«
    »Man hat mich gebeten, ich konnte nicht ablehnen.«
    Männer waren schon seltsame Wesen. Manche von ihnen suchten die Gefahr, gingen Risiken ein, nahmen Verletzung und Tod in Kauf, nur um des Nervenkitzels willen.
    Männer wie Reb, wie Alvar, wie Cam – andere, die Mehrzahl, zogen die Sicherheit ihrer geregelten Welt vor, putzten sich heraus, kümmerten sich um den Haushalt, nahmen einfache Jobs an und gingen ihren harmlosen Belustigungen nach. Oder sie saßen in fensterlosen Bunkern und spielten mit Daten und Programmen.
    Zwei dieser rundrückigen, bleichen Gestalten zockelten hinter zwei Jungpriesterinnen her, die ihnen aber keine Beachtung schenkten. Eine Gruppe kleiner Mädchen jagte einen pummeligen Jungen an uns vorbei. Eines der Mädchen bekam ihn zu packen. Sie stürzten übereinander. Ein weiteres Mädchen entriss dem Opfer eine Tüte und schwenkte sie mit Siegesgejohle. Der Junge heulte, eine Frau rannte auf das Getümmel zu. Die Mädchen kreischten, zerrissen die Tüte und stopften sich süßen Kuchen in den Mund. Als die Frau die Gruppe erreichte, stoben sie davon. Der Junge lag noch immer schluchzend auf dem Kiesweg, und seine Mutter sprach hysterisch in ihr KomLink, um den Notarzt zu verständigen.
    »Gehen wir«, murmelte Cam.
    »Ja, sonst würde ich ihr vermutlich die Meinung sagen. Der Kurze hat sich das Knie aufgeschrammt, der braucht einen feuchten Lappen und keinen Notarzt.«
    »Knallharte Kriegerin, was?«
    »Weißt du, im Reservat ruft man einen Arzt nur, wenn es um lebensbedrohliche Krankheiten geht. Mich hat man schon ins Heilungshaus eingeliefert, wenn ich mal eine Nacht unruhig geschlafen habe.«
    Wir schlängelten uns an dem plärrenden Jungen vorbei und verließen den Park.
    »Eliteprinzessin! Bis Montag also«, meinte Cam. »Vielleicht habe ich dann etwas für dich.«

REB TRAINIERT IN MADRID
    M an hatte Reb das Visitor-Id ausgehändigt, die Reiseroute mit den Tickets für die City-Shuttles waren aktiviert, ebenso die Reservierungen für die Unterbringung in den Städten Madrid, Paris und Colonia. Von der Route durfte er nicht abweichen. Oder besser, sich nicht bei Abweichungen erwischen lassen. Aber das war sein geringstes Problem. Er hatte sich ein KomLink besorgt, und kaum hatte er den Boden von NuYu betreten, machte er sich daran, die Kontakte zu aktivieren, die sein Vater ihm genannt hatte. Während er auf das Shuttle wartete, hatte er bereits den Betreiber der Arena in Madrid erreicht. Der war erfreut, von Alvar terHags Sohn zu hören, und selbstverständlich würde er ihm Pferde für das Training zur Verfügung stellen.
    Mochten auch vor Jahren, als sein Vater aus NuYu geflohen war, die Aufzeichnungen über den berühmten Wagenlenker Alvar terHag aus den Annalen gelöscht worden sein, seinen Ruf hatte man in bestimmten Kreisen nicht beschädigen können.
    Der City-Shuttle fuhr ein, Reb ging an Bord und suchte sich seinen Platz.
    Zwei Tage nach seiner Rückkehr aus Irland war er schon wieder unterwegs. Und in diesen zwei Tagen hatte er viel nachgedacht.
    Vor allem über seine Ziele.
    Seit Maie ihm, als er blutend und zerschlagen am Boden gelegen hatte, von den gewalttätigen Mitgliedern der Raidergroup niedergeprügelt, das keltische Kreuz seines Vaters in die Hand gedrückt hatte, war sein Leben völlig umgekrempelt worden.
    Zugegeben, er stand jetzt auf der helleren Seite des Daseins. Er musste nicht nur überleben, er hatte Chancen und Möglichkeiten. Nicht so viele wie andere, schon gar nicht so viele wie die Frauen in NuYu. Er besaß so gut wie keine Schulbildung, auch wenn er sich einiges an nützlichem Wissen angeeignet hatte. Die Subcultura war eine Lebensschule besonderer Art. Er hatte ein Talent fürs Organisieren, das hatte ihn vor einigen Jahren mit Cam zusammengebracht, der ihn gerne als Kurier eingesetzt hatte.
    Cam war okay, doch.
    Irgendwie bewunderte Reb

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