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Kyria & Reb - Die Rückkehr

Kyria & Reb - Die Rückkehr

Titel: Kyria & Reb - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schacht
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»Übrigens danke, dass du mir neulich geholfen hast.«
    »Ich brauche keinen Dank, sondern Informationen.«
    So viel zu turteln.
    »Was willst du wissen?«
    »Alles, was wichtig ist. Der Impfstoff ist abgeliefert worden?«
    Gut, wir bewegten uns jetzt auf sicherem Terrain. Ich holte tief Luft und berichtete von dem Weg, den Reb und ich genommen hatten, um dem Arzt in Brest den Koffer abzuliefern, erzählte von den ersten Masernfällen in Frehel, der Suche nach den möglichen Stellen der Kontamination.
    »Wir sind dabei auf drei Mitarbeiter von Serolon Quest gestoßen, die einen Kindergarten verseucht haben.«
    »Serolon – du bestätigst einen Verdacht.«
    Ich nannte ihm die drei Namen, er nickte, ohne sich jedoch etwas zu notieren.
    »Was weißt du darüber, Cam?«, fragte ich ihn.
    »Nicht genug. Erzähl weiter.«
    »Wir haben von einem weiteren Anschlag auf die KomSat Kenntnis bekommen. Es ist uns nicht ganz gelungen, ihn zu verhindern. Aber zwei der Beteiligten sind festgenommen worden.«
    »Diese verkürzte Darstellung weckt meine Neugier, Kyria. Wer sind ›wir‹, wie habt ihr davon Kenntnis bekommen, und wie wolltet ihr den Anschlag verhindern?«
    Cam lehnte sich entspannt zurück, doch in seinen Augen glitzerte Erwartung.
    Also erzählte ich von dem Sender im Fort de la Latte, dem Tod von Hazels Großmutter, Peckers fanatischer Wut auf NuYu, den beiden Flüchtlingen Tim und Kevin, die sich die technische Ausrüstung zusammengeklaut hatten, und unser gewalttätiges Eindringen in den Sender, um die Störung zu unterbrechen.
    Als ich Cam wieder anschaute, biss er sich gerade auf die Unterlippe.
    »Was ist? Stimmt was nicht?«
    »Nein, nein.« Und dann lachte er leise auf. »Du hast dich ziemlich verändert, Junora.«
    »Ist das ein Wunder? Cam, du hast gewusst, dass ich keinen Gendefekt hatte.«
    »Gewusst habe ich es erst nach der Untersuchung der Speichelprobe. Geahnt habe ich es schon vorher.«
    »Wieso?«
    Wieder sah er mich lange an. »Sagen wir so, wir hatten einen Verdacht, Kyria. Ich bekam den Auftrag, deine Daten zu überprüfen und dich zu beobachten. Unser Verdacht erhärtete sich nicht, aber wir wurden auf Bonnie, deine Duenna, aufmerksam.«
    »Verdacht?« Nach der Überraschung wallte Ärger in mir auf. »Verdacht? Wessen habt ihr mich verdächtigt?«
    »Wir vermuteten, dass du und deine Mutter Informationen über die Verbreitung von Viren in der Subcultura und den Reservaten hattet.«
    Die Wut machte mich stumm.
    »Beruhige dich, Kyria. Deine Mutter hat mit der Sache nichts zu tun, aber sie hat Feinde, die gerne den Eindruck erwecken möchten, dass sie an derartigen Vorhaben beteiligt ist. Insbesondere ihre Kontakte zu den Reservaten nimmt man ihr in gewissen Kreisen übel.«
    »Und ich bin dann auch noch dorthin geflohen«, keuchte ich.
    »Das hat die Sache pikant gemacht, ja.«
    »Was ist mit Bonnie?«
    »Eine gute Frage. Sie hat dich manipuliert, richtig?«
    »Sie wollte mich langsam vergiften. Ich verstehe das noch immer nicht. Sie hat mir Digitalis in Pralinen und Bonbons gemischt. Deshalb habe ich oft Schwindelanfälle gehabt. Und darum hatte ich Angst, dass ich bald sterben würde … «
    Die Erinnerung an die schreckliche Zeit nach meinem Geburtstag machte mich noch immer schaudern.
    »Sie ist hinterhältig. Kyria, die Hornissen auf der Terrasse damals – sie hatte einen Laserpointer, mit dem sie die Insekten aufgescheucht hat. Sie wollte, dass sie dich stechen.«
    »Und sie hatte schon eine Injektion vorbereitet. Ich habe gesehen, wie du ihr den Injektionspen aus der Hand geschlagen hast. Das habe ich später ganz vergessen.«
    »Bonnie arbeitet noch immer für deine Mutter. Sie ist jetzt ihre Assistentin.«
    »Meine Mutter glaubt mir nicht.«
    »Es wäre einen weiteren Versuch wert. Hast du noch mal mit ihr gesprochen?«
    »Nein. Ich hatte bisher genug damit zu tun, eine ganz gewöhnliche Verkäuferin zu werden.«
    »Das ist dir heute nicht besonders geglückt.«
    »Diese blöden Handschuhe! Also ob man sofort Pest und Pocken verbreitet, wenn man ein Brot ohne sie anfasst.«
    »Halte die Regeln ein, Kyria, solange du in der Civitas lebst. Du darfst nicht auffallen.«
    »Schon gut, schon gut – was ist mit Bonnie? Was habt ihr herausgefunden?«
    »Wie viel weißt du von Bonnies Familie?«
    »Ihr Vater war ein Electi, der eine Frau aus der Civitas geheiratet hat. Er hat die vornehme Gesellschaft verlassen und zusammen mit seiner Familie auf dem Land Getreide angebaut. Ihre Tante hat

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