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Kyria & Reb - Die Rückkehr

Kyria & Reb - Die Rückkehr

Titel: Kyria & Reb - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schacht
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sie äußerst selten, verständlich, dass sie sich erst einmal selbst daran gütlich taten.
    Am Mittwoch erhielt ich eine Nachricht von meiner Mutter, die mich bat, sie am Abend aufzusuchen. Ich steckte die kleine Betäubungswaffe ein, ohne die ich nicht mehr aus dem Haus ging, und machte mich zu Fuß auf den Weg. Es war noch hell, die Straßen belebt. Mir fiel auf, dass sich vor den Apotheken Schlangen gebildet hatten. Sollte der Selbsttest schon seine Wirkung gezeigt haben? Wenn ja, war genau das eingetreten, was Cam vorhergesagt hatte. Mir fielen die Subcult-Kinder ein, die am vorigen Abend den ganzen Kuchenvorrat aufgefuttert hatten. Wenn der Zucker bereits verseucht war, dann würden sie bald unter den beschriebenen Symptomen zu leiden haben. Und kein Mittel dagegen erhalten.
    Und das Wissen darum verursachte mir einen galligen Geschmack.
    Ma Dama Isha wartete im Sanktuarium auf mich, sie begrüßte mich herzlich, unsere Auseinandersetzung wegen Reb schien sie mir nicht nachzutragen.
    »Du hast mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben, Kyria«, begann sie. »Und ich muss dir Abbitte leisten.«
    »Du hast etwas herausgefunden?«
    »Nein, aber ich habe eine Menge Fragen, die mir einige Leute beantworten müssen. Und von den Antworten hängt es ab, was ich als Nächstes tun werde. Ich möchte dich nur um eines bitten – stell die Nachforschungen ein, Kyria. Und bitte komm wieder zu mir als meine Tochter zurück. Ich brauche dich.«
    Sie hatte recht. Auch wenn ich es gar nicht so unangenehm fand, eine eigene Wohnung zu haben. Aber jetzt, nachdem mich die beiden Saboteure entlastet hatten, gab es eigentlich keinen Grund mehr, meine Rückkehr zu verheimlichen. Außerdem – der Überfall auf die blonde Subcult Xari im Hinterhof – er hatte mich ziemlich schockiert. Sicherer war ich auf jeden Fall in Ma Dama Ishas Haus.
    »Ja, Mama, ich komme zurück. Du wirst eine offizielle Erklärung dazu abgeben, nehme ich an.«
    »Nun, auch eine Erholungskur hat einmal ein Ende. Dr. Martinez wird dir vermutlich bescheinigen, dass sie dir außerordentlich gutgetan hat.«
    »Uh, schon wieder Ärztinnen … «
    »Nur eine Unterhaltung, ja? Ich weiß, du willst mit den Ärztinnen nichts zu tun haben, ich verstehe es sogar, denn wir haben dich viel zu oft ins Heilungshaus gebracht. Trotzdem würde es mich erleichtern, wenn du sie aufsuchen würdest. Bitte, tu mir den Gefallen.«
    Ich überlegte. Ja, es war möglicherweise keine schlechte Idee. Möglicherweise sogar eine blendende. Ich hatte Fragen an Dr. Martinez.
    Gerade als ich zustimmen wollte, summte Mutters KomLink. Es verdutzte mich, denn im Sanktuarium wollte sie nicht gestört werden. Sie blickte auf die Anzeige und nahm das Gespräch an.
    »Ja, Maie. Iren führt Sie zu mir. Danke«, sagte sie und wandte sich mir zu. »Sie hat dringende Nachrichten, bleib hier, Kyria.«
    Maie, nicht in Uniform, sondern in einem eleganten Kostüm, trat in den Pavillon. Sie nickte mir zu und grüßte meine Mutter mit den beiden vor der Brust zusammengelegten Händen.
    »Nehmen Sie Platz, Maie.«
    »Danke, Ma Dama Isha, dass Sie mich so kurzfristig empfangen.«
    »Sie sagten, es sei etwas Bedeutsames passiert.«
    »Unsere beiden Saboteure sind tot. Vergiftet – es ist entweder Mord oder Selbstmord. Sie haben eine Abschiedsnachricht auf einem Blatt Papier hinterlassen, das uns Rätsel aufgibt.«
    »Wie konnte das passieren? Ich dachte, sie seien in strenge Haft genommen worden?«
    »Das waren sie, aber es steht ihnen natürlich ein Rechtsbeistand zu. Wir haben die Anwältin bereits befragt. Sie hat jedoch geleugnet, den beiden die Zyankalitabletten gegeben zu haben. Andererseits – für eine geschickte Person ist es nicht allzu schwierig, sich Zutritt zu ihnen zu verschaffen. Die Vigilantes, die sie bewachen, sind zwar sicherheitsüberprüft, aber es gibt immer Möglichkeiten … Das ist jedoch unser Problem. Ma Dama Isha, Kyria, sagt Ihnen diese Botschaft etwas?«
    Maie reichte uns eine Kopie des Blattes, auf das ein Spruch gedruckt war.
    »Ich habe mir vorgesetzt: Ich will mich hüten, dass ich nicht sündige mit meiner Zunge. Ich will meinen Mund zäumen, weil ich muss den Gottlosen vor mir sehen. Ich bin verstummt und still und schweige der Freuden und muss mein Leid in mich fressen.«
    »Eigenartig. Es liest sich wie ein Zitat, nicht wahr?«
    »Ja, so spricht niemand. Immerhin scheint es zu verkünden, dass sie ihr Geständnis bereuen.«
    »Oder dass derjenige, der sie umgebracht hat, weitere

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