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Kyria & Reb - Die Rückkehr

Kyria & Reb - Die Rückkehr

Titel: Kyria & Reb - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schacht
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was die Subcults und die Wardens anging. Aber das sollte Xarina selbst herausfinden, wenn es nötig war.
    Wir blieben in der Pause vor den Rennen auf unseren Plätzen sitzen und beobachteten das Treiben. Recht viele Electi-Männer waren unter den Besuchern.
    »Sie scheinen die Wagenlenker zu bewundern«, stellte auch Xarina fest. »Ich habe mir dazu nie Gedanken gemacht. Männer mögen diese harten Kerle?«
    »Frauen auch«, sagte ich mit einem kleinen Grinsen und dachte an Reb.
    »In den Reservaten … «
    »Nein, nicht alle. Auch da gibt es dicke und dünne und Weichlinge und Eisenfresser. Aber weniger dicke Weichlinge als hier.«
    »Und vermutlich weit weniger modische.«
    Ein Trio in Goldgelb ging fliederduftend an uns vorbei.
    »Manche übertreiben einen Tick«, entfuhr es mir nach einem Niesanfall.
    Es war schön, eine Freundin zu haben, mit der man ein bisschen lästern konnte, und genau damit vertrieben wir uns die Zeit, bis die Fanfaren den Beginn des zweiten Teils ankündigten.
    Drei Rennen mit je sieben Quadrigen, dann das Finalrennen um den Capital-Cup.
    Im ersten war Cam dabei. Prächtig in Elfenbein und Gold, die weißen Pferde trabten bei der Eingangsrunde sehr schön gleichmäßig nebeneinander her. Xaris Hände lagen im Schoß verschränkt, ihre Augen verfolgten jede seiner Bewegungen.
    Sie tat mir leid. Und eigentlich verstand ich Cam auch nicht. Hatte er sie wirklich so kaltblütig abserviert? Er war im Grunde ein fairer Mann und sensibel genug, nicht auf den Gefühlen anderer herumzutrampeln.
    Jetzt nahmen sie Aufstellung. Eine Priesterin trat vor, um als Startzeichen eine goldgesäumtes Tuch fallen zu lassen.
    Xaris Knöchel wurden weiß, so heftig verschränkte sie die Finger. Cam hielt sich im Mittelfeld, holte in der vierten Runde auf und näherte sich den beiden Führenden. In der sechsten Runde hätte er meiner Meinung nach den einen überholen können, stattdessen nahm er seine Pferde zurück. Er beendete das Rennen als Dritter.
    »Schade«, sagte Xari und entflocht ihre Finger. Sie hatte es nicht bemerkt.
    In dem nächsten Rennen war Reb dabei, und, wie ich mit Entsetzen bemerkte, auch Vicious Victor.
    »Sieht gut aus, dein Rebell«, sagte Xari dicht an meinem Ohr. »Richtig gut.«
    Ja, sah er, und diese Schmetterlinge begannen schon wieder ihren verrückten Tanz.
    Diesmal waren es meine Finger, die sich krampfhaft verschränkten, als das Rennen begann. Reb setzte sich gleich nach vorne durch, ließ in der zweiten Runde Victor hinter sich, führte die Gruppe an. Slippery Slim versuchte ihn in der Wende zu überholen, schleuderte und flog selbst aus dem Wagen. Das Publikum schrie auf. Die Helfer stürzten auf die Bahn, fingen die Pferde ein. Slim rollte sich an die Bande und kam taumelnd auf die Füße.
    Victor trieb seine Pferde mörderisch an. Blieb Seite an Seite mit Reb.
    Dann – die sechste Runde.
    Ich glaubte meinen Augen nicht trauen zu können.
    Reb sackte auf seinem Wagen ganz langsam in die Knie. Die Pferde wurden langsamer, er lenkte sie dem Ausgang zu. Der Vorhang schwang auf, das Letzte, was ich sah, war Reb, der zu Boden glitt. Dann schloss sich der Vorhang.
    Johlend riss Victor die Arme empor, als er die Ziellinie überquerte.
    Xaris Hand lag fest auf meinem Arm. Ich merkte, dass ich aufgesprungen war.
    »Nicht, Kyria. Bleib hier. Lass ihm seinen Stolz.«
    Langsam setzte ich mich wieder. Dr. Martinez hatte wohl recht gehabt, er musste selbst seine Grenzen erkennen.
    Hatte er ja auch. Immerhin hatte er seine Quadriga selbst aus der Arena gelenkt. Bedauerlich nur, dass der blöde Victor damit gewonnen hatte.
    Wir warteten noch bis zur Pause vor dem entscheidenden Rennen und verließen dann die Arena. Weder Cam noch Reb würden zur Entscheidung um den Capital-Cup antreten.
    »Was stellen wir an bis zum Empfang?«, fragte Xari.
    Ich wäre ja am liebsten jetzt doch hinten zur Halle gegangen, aber vermutlich würde Reb das nicht besonders gefallen.
    »Wir lackieren uns die Fußnägel«, schlug ich stattdessen vor, und Xarina kicherte.
    »Machen wir! Komm mit.«
    Fußnägel lackieren entspannte uns, müßiges Geschwätz auch, Schnuppel hörte uns schnurrend zu und kommentierte in Katzenkauderwelsch unsere Unterhaltung. Rebs Anruf, mit dem er mir sagte, dass er in Ordnung sei, beruhigte mich noch mehr, und wie vereinbart versprachen wir, in die Festhalle zu kommen.
    Zwei Stunden später betraten wir die geschmückte und hell erleuchtete Halle an der Arena als geladene Gäste.

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