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Kyria & Reb - Die Rückkehr

Kyria & Reb - Die Rückkehr

Titel: Kyria & Reb - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schacht
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wird Ihnen Ihre Mutter sicher bestätigen.«
    »Ausgerechnet im Tempel«, zischte Reb. »Ausgerechnet bei der Schlange. Ein Todesurteil, vermute ich.«
    »Ja, Ihr Todesurteil, Junora. Ma Donna Saphrina beschreitet unheilige Wege. Wir haben sie seit Langem unter Beobachtung. Aber die Hohepriesterin NuYus ist unantastbar. Und das weiß sie.«
    »Gibt es denn gar keine Gerechtigkeit mehr?«
    »Doch, Kind. Aber wenn das, was ich vermute, richtig ist, brauchen wir Zeugen und Beweise. Vieles ist jetzt vernichtet. Ich habe jedoch nach der letzten großen Razzia, bei der Ihr Vater, Reb, geflohen ist, mein eigenes Archiv angelegt. Es ist an der Zeit, es zu bemühen.«
    Ein KomLink meldete sich, und Senor Cassius antwortete.
    »Maie wünscht uns zu sprechen. Cam, wenn du verschwinden willst … «
    »Ich bleibe.«
    Maie trat ein, die ansonsten so adrette Amazone sah staubig und zerzaust aus, der linke Ärmel ihrer Uniform war zerfetzt, ein langer Kratzer lief ihren Arm hinunter. Sie warf mir mein Id zu.
    »Dieses verdammte Raubtier hat sich widersetzt. Aber Dr. Martinez brauchte Xarinas Id.«
    »Schnuppel ist eine ganz sanfte, träge Katze«, erwiderte ich überrascht.
    »Schnuppel ist definitiv der falsche Name für dieses Geschöpf.«
    »Sie haben Ihr doch nichts getan?«
    »Sehe ich so aus? Mich hat sie gekratzt und meine Kollegin gebissen. Wir haben sie in Ihrer Küche eingesperrt. Zusammen mit einem Eimer Sahne.«
    Maie sah Reb an, nickte ihm zu und warf ihm sein Id ebenfalls zu. »Ihr habt uns in die Irre geführt. Ich bin stinksauer, klar? Was ist mit Ihrem Id, Junor Ole MacFuga? Unserer Meldung nach sitzen Sie zu Hause vor dem Bildschirm und spielen Mahjong mit dem Computer.«
    Cam zuckte nur mit den Schultern, und Maie sah ihn genauer an. Auch ihr musste auffallen, wie apathisch er wirkte. »Was machen Sie hier?«
    »Er hat uns geholfen«, sagte ich knapp, und Maies bitterer Blick traf mich wie eine Faust.
    »Geholfen. Aha. Wo ist La Dama Isha?«
    »Sie schläft in meinem Zimmer«, antwortete Senor Cassius ruhig. »Die Ärztin hat ihr ein Mittel gegeben. Es ist besser, wenn Sie sie nicht aufwecken.«
    »Ich will sie sehen.«
    »Dann kommen Sie mit.«
    Nachdem Maie und Senor Cassius den Raum verlassen hatten, fragte Reb: »Cam, was sollen wir ihr sagen?«
    »Was immer ihr wollt. Es ist ohnehin alles vorbei. Sie werden nichts mehr finden.«
    »Ich glaube, dann wäre es ganz gut, wenn sie die Spuren weiterverfolgt, die wir gefunden haben«, meinte ich.
    »Okay. Aber erwähnt Elard nicht.«
    »Ich weiß ohnehin nicht, wer diese Geistergestalt ist.«
    »Ist auch besser so!«
    »Ach, du weißt es?«
    Reb hob die Schultern.
    So viel zu Vertrauen und so.
    Maie kam zurück, und die Wut war aus ihrer Miene verschwunden. »Ihr habt Scheiß gemacht, aber ihr habt La Dama Isha gerettet. Okay. Wir haben einen Haufen betäubter, verwundeter Männer und zwei Tote gefunden. Victor war unter den Betäubten, und Quirin ist abgetaucht. Jetzt bitte Details.«
    Reb schilderte ihr in kurzen und präzisen Worten, was wir unternommen hatten. Er konnte das ausgezeichnet, und ich lehnte mich, plötzlich müde geworden, zurück.
    »Welche Rolle spielen Sie darin, Junor Ole?«
    Cam seufzte. »Ich war der Leiter einer Organisation, die sich um die Subcults kümmerte. Wir haben sie mit Nahrungsmitteln, ärztlicher Hilfe und Impfstoffen versorgt, soweit sie das zuließen. Wir ha ben einigen zur Fluch t verholfen oder neue Identitäten geschaffen. Ich bin von meinen eigenen Leuten verraten worden. Beide sind jetzt tot. Versuchen Sie gar nicht erst, unser Quartier zu finden, es ist vernichtet, die Kontakte sind unterbrochen, die Organisation aufgelöst.«
    Das kam so tonlos und erschöpft aus seinem Mund, dass ich nicht anders konnte, als aufzustehen und meinen Arm um ihn zu legen. Er wehrte mich ab.
    »Wardens?«, fragte Maie.
    Cam nickte.
    Und aus dem Mund der Chefin der Amazonen kam ein Fluch, der die Luft im Raum zum Brennen brachte.
    Dann herrschte Schweigen.
    »Cam hat mir geholfen, Maie. Ohne ihn wäre ich jetzt nicht hier«, sagte ich leise.
    »Cam?«
    »Camouflage – ein Anagramm von Ole MacFuga.«
    »Camouflage, natürlich. Was wissen Sie, was ich noch nicht weiß, Cam?«
    Er hob den Kopf. Dass sie ihn mit seinem Decknamen anredete, schien ihn zu überraschen. »Es gibt ein paar Spuren. Wir suchen einen Mann namens Erich Kormann. Er war vor der Razzia, bei der Sie von Alvar terHag aus den Flammen gerettet wurden, Pferdetrainer von Quirin

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