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L wie Leiche

L wie Leiche

Titel: L wie Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Wenn
wir erst noch Kaffee trinken, müssen Sie darauf gefaßt sein, vergewaltigt zu
werden«, erwiderte ich. »Die Wahl liegt ganz bei Ihnen .«
    »Dann
sollten wir auf den Kaffee lieber verzichten. Weniger, weil ich etwas gegen eine
Vergewaltigung einzuwenden habe, sondern weil ich erst den versprochenen Tag
genießen will.«
    Dann
zog sie sich für unseren Ausflug an. Einen Jeans-Rock, der eine Handbreit über
dem Knie endete und ein dünnes T-Shirt. Irgendwie wirkte sie darin unbekleideter
als zuvor.
    Auf
dem Weg zum Wagen erkundigte ich mich bei ihr, wo wir hinfahren sollten.
    »In
Richtung Süden«, meinte sie. »Ich kenne da ein Stück Strand, wo es nie allzu
voll ist. Nicht einmal zur Hauptsaison.«
    Eleanors Geheimtip erwies sich als goldrichtig. Wir schwammen,
faulenzten in der Sonne, schwammen wieder und aßen dann ganz vorzüglich in
einem Restaurant oberhalb der Bucht. Anschließend kehrten wir wieder an den Strand
zurück und hielten ausgiebig Siesta. Nach dem Aufwachen gingen wir noch einmal
ins Wasser. Am Spätnachmittag gegen sechs drängte Eleanor schließlich zum
Aufbruch.
    »Ich
muß unbedingt unter die Dusche«, sagte sie, »und ich weiß auch schon, wo wir
etwas Gutes zum Abendessen bekommen, Danny. Zufällig gibt es einen halben
Kilometer von dem Restaurant entfernt ein gutes Motel .«
    »Dann
fahren wir am besten erst zu dem Motel und nehmen uns ein Zimmer, damit du
duschen kannst«, schlug ich vor.
    »Beim
Abendessen können wir uns dann über deine Probleme unterhalten«, meinte sie.
»Ich weiß zwar nicht, ob ich dir viel helfen kann. Aber ich werde mein Bestes
versuchen .«
    »Das
ist in diesem Stadium meine geringste Sorge«, erklärte ich. »Im Augenblick bin
ich viel zu scharf auf deinen verlockenden Körper .«
    Wir
mieteten uns in dem Motel ein, duschten beide und gingen dann hinüber ins
Restaurant. Der Besitzer hatte aus der Not eine Tugend gemacht. Da ihm kein
Seeblick zur Verfügung stand, hatte er der Gartenanlage besonders viel Sorgfalt
gewidmet und die Tische äußerst geschickt plaziert .
Ein Trio spielte von Büschen verdeckt stimmungsvolle Schmalzmusik. Die Bäume
waren wirkungsvoll von Scheinwerfern angestrahlt.
    Als
wir den Kaffee serviert bekamen, lehnte sich Eleanor mit einem kleinen Seufzer
in ihren Stuhl zurück.
    »Es
ist ein wundervoller Tag gewesen, Danny«, sagte sie. »Ich weiß gar nicht, wie
ich dir danken soll .«
    »Das
Beste kommt ja noch«, versetzte ich.
    »Ich
hoffe es .« Sie machte eine hilflose Handbewegung. »Das
heißt, ich hoffe, daß du nicht enttäuscht von mir sein wirst. Daß ich gut genug
für dich bin .«
    »Entwickelst
du etwa plötzlich Minderwertigkeitskomplexe ?«
    »Alles
ist bis jetzt so perfekt gewesen«, meinte sie. »Ich möchte nur nichts
verderben. Im übrigen scheint mir jetzt der richtige Augenblick zu sein, deine
Fragen zu stellen !«
    Ich
berichtete ihr zunächst einmal chronologisch, was sich abgespielt hatte, seit
Melanie Rigby zu mir ins Büro gekommen war, bis zu dem Moment, als ich sie
splitternackt vor ihrem Strandhaus in Paradise Beach zurückgelassen hatte.
Eleanor war eine gute Zuhörerin. Nachdem ich geendet hatte, sagte sie zunächst
einmal gar nichts.
    »Melanie
mag vielleicht ein Motiv gehabt haben, ihn umzubringen«, fügte ich hinzu. »Ich
weiß aber, daß sie es nicht getan haben kann, weil ich den ganzen Abend mit ihr
zusammen gewesen bin. Wer hat ihn also getötet und warum? Ich dachte, du
würdest mir möglicherweise ein paar Informationen über die beteiligten Personen
geben können .«
    »Ich
will es versuchen«, sagte sie. »Wie gut kennst du Santo Bahia, Danny ?«
    »Vor
meiner Übersiedlung bin ich einige Male hiergewesen «,
antwortete ich. »Aus beruflichen Gründen. Aber ich bin nie lange geblieben .«
    »Du
weißt, daß es ein Ferienort ist«, erläuterte sie. »Die Bevölkerung lebt zum
größten Teil von Touristen. Heutzutage verdienen die Leute mit Geld allerdings noch
mehr mit neuen Bauvorhaben. Der vorhandene Grundbesitz ist jedoch begrenzt,
deshalb kann auch nur beschränkt gebaut werden. Der Konkurrenzkampf wird also
immer härter. Ein paar der alteingesessenen, wohlhabenden Familien, wie zum
Beispiel die Rigbys , zeigten sich zu Beginn des
Bau-Booms noch ziemlich uninteressiert. Sie änderten indessen bald ihre
Meinung, als sie merkten, welche Summen dabei heraussprangen. Und nun sind sie
voll eingestiegen. Die ganzen Geschäfte spielen sich in gewissen Kreisen ab, Danny.
Wenn du etwas

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