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L wie Leiche

L wie Leiche

Titel: L wie Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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die Sachen vom Leib und flitzte dann ins Schlafzimmer. Eleanor
hatte sich bereits auf dem Bett ausgestreckt. Der Anblick ihres nackten Körpers
überstieg noch meine Erwartungen. Sie hatte die Lippen leicht geöffnet und sah
mir mit hungrigem Augenausdruck entgegen. Dann streckte sie beide Arme aus.
    »Komm,
Danny Boyd«, flüsterte sie. »Worauf wartest du noch ?«
     
    In
den frühen Morgenstunden schreckte ich plötzlich aus dem Schlaf hoch, weil ich
glaubte, ein Geräusch gehört zu haben. Als ich gerade wieder einnicken wollte,
hörte ich es ein zweites Mal. Ein leises Schurren, wie das Kratzen einer
Schuhsohle auf dem Fußboden.
    Eleanor
neben mir schlief tief und fest. Ich richtete mich auf, dann fiel mir der
Strahl einer Taschenlampe direkt in die Augen und blendete mich. Es gelang mir
gerade noch, ein Bein über den Bettrand zu schwingen, bevor ich einen kräftigen
Schlag auf den Hinterkopf bekam und alles um mich wieder in Dunkelheit versank.
    Als
ich aufwachte, drang bereits das erste Tageslicht durch die Fenster. Mein Kopf
fühlte sich an, als sei er in zwei Hälften gespalten, und es kostete mich
ungeheure Anstrengung, ihn zu heben. Ich setzte mich vorsichtig im Bett auf und
befühlte meinen Schädel. Am Hinterkopf spürte ich eine dicke Beule, die bei der
Berührung heftig schmerzte. Ob sie von einem Schlag mit dem Pistolenknauf
stammte? Dann erst wurde mir bewußt, daß ich mich allein im Bett befand. Ich
sah im Bad und in dem Wohnraum nach. Eleanor war verschwunden, samt ihren
Kleidungsstücken. Es war, als sei sie überhaupt nie vorhanden gewesen.
    Natürlich
hätte ich mich anziehen und überall nach ihr suchen können. Aber die Chancen,
sie zu finden, schienen mir recht gering zu sein. Und mein Kopf dröhnte noch
immer. Deshalb kehrte ich lieber wieder ins Bett zurück.
     
     
     

7
     
    Um
elf Uhr vormittags traf ich in meinem Büro ein. Auf dem Weg dorthin hatte ich
bei Eleanors Haus Station gemacht und ein halbes dutzendmal an der Tür
geklingelt. Aber niemand hatte aufgemacht.
    Fünf
Minuten nachdem ich das Büro betreten hatte, schrillte das Telefon.
    »Danny !« jammerte Melanies Stimme. »Wo hast du denn bloß die ganze
Zeit gesteckt ?«
    »Ich
habe gearbeitet«, log ich.
    »Ich
habe dich dauernd zu erreichen versucht«, sagte sie. »Hast du meinen Scheck
bekommen ?«
    Ich
warf einen Blick auf den kleinen Stoß Post, den ich mit hereingebracht hatte.
»Ich denke schon .«
    »Wenn Hy Adams dich erwischt, wird er dich umbringen. Ich
dachte, das solltest du lieber wissen .«
    »Besten
Dank für die Benachrichtigung.«
    »Captain
Schell war gestern nachmittag bei mir und hat mir tausend Fragen gestellt. Ich bezweifle, daß er uns wirklich
glaubt, was sich oben im Blockhaus abgespielt hat, Danny .«
    »Schell
pflegt gewöhnlich nichts zu glauben, was ihm erzählt wird«, sagte ich. »Er geht
davon aus, daß alle Leute die Polizei anlügen, weil sie sowieso annehmen, es
glaubt ihnen niemand. Besonders, wenn sie die Wahrheit sprechen.«
    »Was ?« fragte sie zweifelnd.
    »Ich
schreibe ein Buch darüber«, erklärte ich. »Psychosomatiker behaupten, daß du
bist, was du zu sein glaubst. Mein Buch handelt von den Polizeisomatikern und vertritt die These, daß du bist, wofür dich ein Polizist hält. Ich schätze,
sechs bis sieben Exemplare sollten sich davon verkaufen lassen .«
    »Hör
doch endlich mit dem Quatsch auf«, beklagte sie sich. »Mir brummt schon der
Kopf. Wann sehe ich dich ?«
    »Wenn
ich etwas zu berichten habe. Im Augenblick ist noch Fehlanzeige .«
    »Ich
fühle mich einsam«, sagte sie. »Warum kommst du nicht zum Mittagessen zu mir ?«
    »Warum
lädst du nicht Hy Adams ein ?«
    »Ich
kann dir alles von ihm erklären«, versicherte sie eilig. »Aber nicht am
Telefon. Magst du Hummer, Danny? Ich werde Hummer machen und grünen Salat und
mein ganz besonderes Spezialdessert für dich. Eine Flasche Wein stelle ich auch
kalt. Trinkst du gerne Wein, Danny ?«
    »Um wieviel Uhr?«
    »Gegen
eins. Ich werde uns ein paar Martinis mixen .«
    »Wunderbar«,
sagte ich. Mein Kopf schmerzte, als ich den Hörer auflegte.
    Ich
wählte die Nummer von Grays Büro, und eine weibliche Stimme meldete sich. Als
ich Mrs. Townsend zu sprechen verlangte, sagte die Stimme, Mrs. Townsend habe
sich krank gemeldet.
    Wenn
Eleanor aus dem Motel entführt worden war, hatten die Kidnapper offenkundig
einen Grund dafür. Und der Grund war ich. Sie würden bestimmt von sich hören
lassen. Das war zwar eine etwas

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