Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
L wie Leiche

L wie Leiche

Titel: L wie Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
und einen Faltenrock, der
die Knie bedeckte. Das dunkelbraune Haar war glatt zurückgebürstet, so daß sich
nicht eine widerspenstige Strähne gelockert hatte. Sie sah sauber und adrett
aus und völlig geschlechtslos. Aber ich wußte es besser, so hoffte ich, als ich
auf die andere Straßenseite ging, um sie abzufangen.
    »Guten
Morgen, Mrs. Townsend«, sagte ich. »Ein herrlicher Tag heute, nicht wahr ?«
    »Für
Santo Bahia nur ein ganz typischer Tag, Mr. Boyd«, versetzte sie. »Die ersten
paar Monate hier werden Sie begeistert sein über jeden nachfolgenden
wundervollen Morgen. Dann gewöhnen Sie sich allmählich daran, und dann beginnen
Sie, sich nach einem Gewitter zu sehnen oder einem Wirbelsturm. Nur, damit es
nicht mehr so schrecklich eintönig ist.«
    »Der
Tag ist jedenfalls zu schön, um ihn im Büro zu vergeuden«, erklärte ich. »Wie
bedauerlich, daß Sie plötzlich diese scheußliche Migräne bekommen haben.«
    »Heute abend in der >Luan
Bar<«, sagte sie lächelnd. »Hatten wir uns nicht dort verabredet ?«
    »Das
schon«, bestätigte ich. »Aber ich brauche Sie jetzt sofort, Eleanor .«
    »Nicht
gleich hier auf dem Bürgersteig, Danny«, wandte sie ein. »Ich möchte kein
öffentliches Ärgernis erregen .«
    »Ich
brauche Ihre Hilfe«, erläuterte ich. »Erstens muß ich für heute aus der Stadt
verschwinden und zweitens brauche ich Informationen. Drei Leute werden jeden
Augenblick anfangen, nach mir zu suchen, um mich unschädlich zu machen .«
    »Kenne
ich diese Leute ?«
    »Sarah
Rigby, Bobo Shanks und Hy Adams«, antwortete ich.
    »Sie
haben Adams bereits kennengelernt ?«
    »Ich
habe ihm vergangenen Abend in den Hintern getreten«, erwiderte ich.
    »Du
meine Güte!« Sie schüttelte langsam den Kopf. »Der einzige Rat, den ich Ihnen
geben kann: Rennen Sie um Ihr Leben und bleiben Sie nicht stehen, bis Sie an
der Ostküste sind.«
    »Wie
ist das nun mit der Migräne ?« wollte ich wissen.
    »Okay«,
sagte sie. »Was habe ich schon zu verlieren außer meinem Job und meinem
gesunden Menschenverstand .«
    »Mein
Wagen steht eine Querstraße weiter«, erläuterte ich, während ich neben ihr
herging.
    »Wir
sollten aber erst zu mir nach Hause fahren«, meinte sie. »Damit ich Mr. Gray
anrufen und mich umziehen kann. An was für ein Tagesprogramm hatten Sie denn
gedacht, Danny ?«
    »Richtig
faulenzen. Irgendwo am Strand liegen und anschließend gut essen .«
    »Klingt
gut«, sagte sie. »Am liebsten würde ich Mr. Gray ja ungeniert an den Kopf
werfen, was er von mir aus mit seinem ganzen Aktenkram tun kann. Aber ich
denke, eine Migräne ist doch diplomatischer .«
    Sie
bewohnte ein kleines Haus in einer ganzen Straßenreihe kleiner Häuser, offenbar
im Arbeiterviertel von Santo Bahia. Während sie ihr Telefongespräch führte,
ließ sie mich im Wohnzimmer allein, und ich schaute zum Fenster hinaus auf den
gepflegten Rasen, die Sträucher und die üppig blühenden Blumen. Eleanors Kopf
erschien für einen Augenblick in der Türöffnung.
    »Ich
ziehe mich nur schnell um. Dann werde ich uns einen Kaffee machen. Okay ?« sagte sie.
    »Wunderbar.
Und wie hat Mr. Gray reagiert ?«
    »Mit
Besorgnis.« Sie verschwand kichernd.
    Ich
wandte mich wieder dem Fenster zu. Nach einer Weile hörte ich ihre Stimme
hinter mir.
    »Danny ?« sagte sie zögernd.
    Ich
drehte mich um und sah, daß sie nur etwa einen Meter hinter mir stand. Sie war barfuß,
deshalb hatte ich sie nicht gehört. Sie war nicht nur barfuß, sondern auch
sonst so ziemlich bar jeder Kleidung, bis auf einen winzigen Mini-Bikini. Ihre
Figur war superb. Die straffen, vollen Brüste hätten keiner Stütze durch das
Bikini-Oberteil bedurft, der flache Bauch zeigte keinen Fettansatz. Sie hatte
ihre Haare gelöst und das obligate Make-up abgewischt und sah mindestens zehn
Jahre jünger aus.
    »Donnerwetter !« sagte ich anerkennend.
    »Donnerwetter?«
Ihre dunkelbraunen Augen musterten mich prüfend. »Ist das Ihre wohlerwogene
Meinung ?«
    »Donnerwetter !« bestätigte ich mit einem nachdrücklichen Kopfnicken.
    »Das
freut mich. Ich hielt es nur für recht und billig, daß Sie nicht die Katze im
Sack kaufen sollten. Damit Sie sich nicht den ganzen Tag mit einer
sexhungrigen, alten Schachtel belasten müssen, um endlich zu bekommen, was Sie
wollen .«
    »Ich
bin nicht so sicher, ob ich den ganzen Tag warten kann, um zu bekommen, was ich
will«, bekannte ich.
    Sie
lächelte breit. »Ich hatte die Information gemeint. Was halten Sie jetzt von
Kaffee

Weitere Kostenlose Bücher