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L wie Love

L wie Love

Titel: L wie Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Haworth-Attard
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Biff nennen, nicht du! Und du nennst mich bitteschön nicht T. Das darf nur Biff zu mir sagen.«
    Erschrocken starrten mich die beiden an.
    »Ach, was soll’s. Ich geh heim«, sagte ich.
    Ich machte einen Schritt nach hinten und stieß mit jemandem zusammen. Der Aufprall war so stark, dass ich durch den Flur schlitterte und neben dem Getränkeautomaten benommen auf meinem Hintern landete.
    »He, Greg, pass doch auf!«, hörte ich jemanden rufen.
    Dann wurde ich nach oben gezogen.
    Ich blickte auf. ACH-GOD-OGOD! Vor mir stand AAA.
    »Geht’s wieder?«, fragte er.
    Ich öffnete den Mund, aber es kam nichts heraus. Nichts!
    AAA hob meinen Rucksack auf und reichte ihn mir.
    »Tut mir leid«, sagte er, »Greg ist ein Idiot.«
    Ich fand meine Stimme wieder. »Danke«, sagte ich … wollte ich sagen.
    In Wirklichkeit kam ein »Ta« heraus. Ich hatte wie Großmama T geklungen mit ihrem näselnden englischen Akzent. Keine Ahnung, wieso. Vielleicht hatte ich mir den Kopf angeschlagen. Ja, ich weiß, ich bin auf meinen Hintern gefallen. Aber die Erschütterung war sehr stark, wodurch mein Hirn durcheinandergeraten und Dads englisches Erbe an die Oberfläche gekommen sein muss.
    Adam grinste mich an. »Teresa, nicht wahr?«
    ACHGODOGODNOCHMAL! Er wusste, wie ich heiße.
    Ein Stück weiter stand Greg. Er schnappte sich Phillips Aktentasche und donnerte sie gegen die Wand, sodass sämtliche Unterlagen herausfielen. »He, du Made!«, schrie er.
    Ein Blatt Papier schwebte in meine Richtung.
    »Bis dann.« Adam zwinkerte mir zu und rannte mit seinen Freunden hinaus.
    Ich schüttelte den Kopf. Hatte ich das alles gerade nur geträumt? Da sah ich Phillip jedoch auf allen vieren über den Boden krabbeln und seine Papiere einsammeln. Biff half ihm. Ich hockte mich hin und hob das Blatt vor mir auf.
    »Diese Penner«, sagte Biff.
    Phillips Gesicht war zu Stein erstarrt. Made. So hatten sie ihn in der fünften Klasse genannt.
    Biff sah ihn besorgt an. »Phillip. Beachte sie nicht. Das sind Schwachköpfe. Stimmt doch, T?«
    Ich zögerte, sah die Verwunderung in Biffs Augen und Phillips Verletztheit.
    »Äh, stimmt«, murmelte ich, »Schwachköpfe.«

Sonntagmittag. Hugo und ich saßen auf dem Rücksitz unseres Autos. Wir fuhren zum Familienessen bei Tante Grace. Wie an jedem Sonntag meines bisherigen Lebens. Zuerst Kirche, dann Tante Grace. Ich finde es ziemlich traurig, wenn man voraussagen kann, was man am Sonntag in, sagen wir, einem Jahr tun wird. Sophia musste nicht mit, weil sie bei Anthonys Familie eingeladen war. Die einzige Möglichkeit, dem sonntäglichen Familienessen zu entkommen, scheint eine Verlobung zu sein!
    Ich gähnte. Die zwei Babysitterabende bei D & D hatten mich total geschafft. Mr und Mrs Middleton hatten ihren freien Freitagabend so genossen, dass sie am Samstagabend gleich wieder ausgegangen waren. Und da ich auf einen neuen BH sparte, konnte ich diese Verdienstmöglichkeit nicht ausschlagen. Die beiden Abende waren die Hölle gewesen, aber meinem Ziel war ich ein ganzes Stück näher gekommen.
    Ich sah aus dem regengepeitschten Seitenfenster hinaus. Auf den Gehwegen lag nasses gelbes Laub.
    Plötzlich sagte Hugo: »Und du gehst jetzt mit diesem Phillip, T?«
    »Hä?«
    Mom drehte sich blitzartig um und sah mich an. »Was für ein Phillip?«
    Hugo grinste.
    »Phillip White«, sagte ich. »Und nein, ich gehe nicht mit ihm, Mom.« Ich streckte Hugo die Zunge heraus. Ich weiß, das ist kindisch, aber er wollte es ja nicht anders.
Horrorvorstellung
    Dachten alle in der Schule, ich wäre mit Phillip befreundet oder gar zusammen? Dann konnte ich AAA vergessen. Für immer!
    »Phillip White. Ich wusste nicht, dass er wieder hier wohnt. Ihr zwei wart richtig gute Freunde«, sagte Mom. »Wie schön für dich.«
    Hugo zwinkerte mir zu und ich kniff ihn ins Bein. Richtig fest.
    »Autsch!«, schrie er.
    »Das hast du verdient.«
    »Hört auf euch zu zanken«, sagte Mom.
    Ich zog mich wieder in meine Grübelecke zurück. War Phillip nicht ein klein wenig selbst daran schuld, dass er nicht gemocht wurde? Wer rennt schon mit einer Aktentasche in der Schule herum? Ich seufzte und fragte nach vorn: »Warum müssen wir immer zu Tante Grace? In meiner ganzen Schule gibt es niemanden, keinen einzigen, der jedenSonntagnachmittag mit der Familie verbringen muss. Das ist echt öde.«
    »Ich liebe diese Familientreffen«, sagte Hugo. »Von mir aus könnten wir das öfter machen.«
    »Arschkriecher«, fauchte ich.
    »Du solltest dankbar

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