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L wie Love

L wie Love

Titel: L wie Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Haworth-Attard
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Ahnungslose
    Macht niemals die Augen zu, wenn ihr sie zumachen sollt. Haltet die Lider ein ganz klein wenig geöffnet. Das kann euch eine Menge Kummer ersparen.
    Ich hatte jedoch gar keine Gelegenheit, die Augen zuzumachen, weil Ashlee mich plötzlich herumdrehte. Und da war er: AAA. Er lehnte neben Greg an der Aulawand.
Erster Gedanke
    Ich werde ohnmächtig.
Zweiter Gedanke
    Nein, doch nicht.
Dritter Gedanke
    Doch.
Vierter Gedanke
    Bitte keine peinliche Szene! Sag etwas Geistreiches!
    »Bonjour«, krächzte ich.
    Adam lachte. »Siehst du?« Er stieß Greg in die Seite. »Multilingual. Ich hab dir gesagt, sie ist süß.«
    Das war der beste Augenblick meines bisherigen Lebens.
    »Das ist eine spitzen Party«, erwiderte ich in bestem Großmama-Englisch und versuchte mein englisches Wiehernlachen. Alle sahen mich an.
    »Teresa, das ist Greg«, sagte Ashlee. »Der, der dich unbedingt kennenlernen will.«
    »Du meinst Adam«, sagte ich.
    »Nein, Greg.«
    Greg? Greg wollte mich kennenlernen? Neandertaler Greg?
    Das war der schlimmste Augenblick meines bisherigen Lebens.
    »Oh«, sagte ich. Diesmal ohne Akzent.
    Adam schlug Greg auf die Schulter. »Bis später dann.« Er zwinkerte mir zu und ich war mit Greg allein – so allein, wie man in einem Raum voller Leute eben sein kann.
    »Willst du ein Bier?«, fragte Greg.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Oder etwas anderes?«
    »Äh … Wein?« Nannu hatte mich schon ein paarmal an seinem Wein nippen lassen.
    »Alles klar.« Greg drehte sich um und verschwand in der Menge.
    Das war
die
Chance. Der richtige Augenblick, sich aus dem Staub zu machen. Doch meine Beine rührten sich nicht und dann war Greg auch schon zurück.
    Ich nahm einen Schluck Wein. Er war so sauer, dass es mir den Mund zusammenzog.
    »Und welche Sprachen sprichst du?«, fragte Greg.
    »Ein bisschen Maltesisch und australisches und englisches Englisch, also das Englisch, das in England gesprochen wird.«
    »Und Französisch«, sagte Greg.
    »Hä?«
    »Du hast
Bonnschorr
gesagt.«
    »Ach ja, und ein bisschen Französisch.« Ein winziges bisschen.
    »Ich dachte, du würdest mit diesem anderen Typen gehen«, sagte Greg. »Diesem Depp, der immer in deiner Nähe ist.«
    »Phillip?« Na bitte, ich hatte Elisabeth doch gesagt, es würde negativ auf uns abfärben, wenn er mit uns herumhängt. Nie hört sie auf mich.
    Ich zwang mich zu lächeln. »Nein, nein. Wir waren vor Ewigkeiten mal befreundet. Aber das ist lange vorbei.« Ichschüttete meinen Wein hinunter, um mein schlechtes Gewissen zu ertränken.
    Greg schenkte mir ein Glas nach. Auch dieses schüttete ich hinunter. Mein Gewissen ließ mir keine Ruhe.
    »Diese Aktentasche, die er mit sich herumschleppt, ist echt ziemlich daneben.«
    Komisch, dass er das gerade ansprach. Das sah ich ja genauso. Vielleicht war Greg gar nicht so schrecklich. Im Augenblick sah er jedenfalls richtig süß aus.
    Er schüttete sein Bier hinunter und zerquetschte die Dose mit der Hand. »Das blonde Mädchen, mit dem du immer zusammen bist, ist echt heiß.«
Alle Jungs herhören
    Kein Mädchen möchte hören, dass ein anderes Mädchen heiß ist! Vor allem dann nicht, wenn ersteres Mädchen gerade Stunden damit verbracht hat, sich aufzustylen!
    »Ja, sie sieht ganz gut aus«, sagte ich etwas säuerlich. Also wirklich, ich hatte sogar meine Haare geglättet.
    »Wenn sie nur nicht diese Brille tragen würde«, sprach Greg weiter.
    »Das sage ich ihr auch ständig.«
    Greg und ich dachten tatsächlich ähnlich. Er wurde mir langsam sympathisch.
    »Also, mein Kumpel da drüben«, Greg wedelte mit seiner Bierdose in Richtung Adam, »würde deine Freundin gernnäher kennenlernen. Vielleicht kannst du ihr das ausrichten. Wir könnten ja mal alle zusammen ausgehen.«
    Ich hätte nicht schockierter sein können. Adam mochte Elisabeth! Elisabeth! Die ganze Zeit hatte ich gedacht, sie hätte mir geholfen, AAA auf mich aufmerksam zu machen, und nun das!
    »Noch etwas Wein?«, fragte Greg.
    Zu meiner Überraschung war mein Glas leer. »Ja«, sagte ich.
    Ich musste meinen Schmerz hinunterspülen. Adam wollte meine Exfreundin.
    Greg schenkte mir wieder nach und legte mir den Arm um die Schultern. Alles um mich herum fing an, sich zu drehen. Nur noch verschwommen nahm ich das gedämpfte Licht wahr, die Paare, die um uns herum tanzten und ineinander verschlungen knutschten. Gregs Arm fühlte sich mit einem Mal ziemlich gut an.
    Ich lehnte mich an ihn, unsere Wangen berührten sich … da gingen die

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