L wie Love
Deckenlichter mit einem Mal an und die Musik verstummte.
»So ein Mist!«, fluchte Greg.
Monsieur Papineau.
Die nächsten Tage hatte ich das Gefühl, mein Kopf würde explodieren.
Was in mir vorging
• Die Situation mit Elisabeth und mir.
• Die Situation mit Greg und mir.
• Die Situation mit Adam und mir.
• Die Situation mit Adam und Elisabeth.
• Die Situation mit der Toilette und mir. (Zu viel Wein - habe die ganze Nacht gekotzt. Habe Mom gesagt, ich hätte die Grippe. Wahrscheinlich hat sie mir nicht geglaubt, aber sie hat mir das Gesicht abgewischt, als ich auf dem Badezimmerboden lag, und gesagt, dies sei eine Erfahrung, aus der ich lernen würde. Einführungskurs Psychologie.)
Ich lag im Bett. Mom hatte mir erlaubt, zu Hause zu bleiben, obwohl Dad gesagt hatte, der Gottesdienst täte mir wahrscheinlich ganz gut.
»Und wenn sie sich in der Kirche übergeben muss?«, hatte Mom gefragt. Damit war diese Diskussion beendet gewesen.
Genau wie die Schulparty, nachdem Monsieur Papineau gemerkt hatte, dass Alkohol im Spiel gewesen war. Hugo hatte sich ein Handy geliehen, Dad angerufen und mich sicher ins Bett gebracht.
»Und jetzt weiß ich nicht, ob ich Gregs Freundin bin oder nicht«, murmelte ich vor mich hin. Und noch eine andere qualvolle Frage schwirrte mir im Kopf herum. Hatte Elisabeth mir geholfen, Adam kennenzulernen, weil sie selbst in ihn verliebt war?
Ich musste mit zu Tante Grace, obwohl mir der Kopf brummte und meine Zunge sich pelzig anfühlte.
Ich saß am Esstisch und knabberte auf einer Scheibe Brot herum, während Nannu mich mit Fragen löcherte.
»Und dieser Junge. Der, den du magst. War er auch auf der Party?«
Darüber wollte ich jetzt am allerwenigsten sprechen. Um meinen Großvater vom Thema abzulenken, fragte ich ihn schnell, ob er mir bei meinem Geschichtsprojekt behilflich sein wollte.
Ich hatte mir überlegt, dass Großmama T und Nannu meiner Klasse von ihren Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg erzählen könnten. Ich hatte in der vergangenen Woche Mr Timber gefragt und er war einverstanden gewesen. Er fand die Idee sogar gut.
»Das ist großartig«, sagte Mom und warf Tante Grace einen triumphierenden Blick zu, der sagte: Siehst du, sie ist ein klugesKind. »Das wäre für dich wunderbar, nicht wahr, Pa? Du würdest lauter junge Leute treffen. Das ist großartig«, wiederholte sie.
Nannu war richtig aufgekratzt. »Aber diese alte Engländerin brauchen wir nicht«, schnaubte er. Er schien während des Essens die ganze Zeit über das Projekt nachzudenken. Und dann stand er plötzlich auf und holte seinen Mantel. »Zu Hause müsste ich noch Dias von den Kalksteinhöhlen haben, in denen wir uns während des Bombardements versteckt haben.« Und ehe überhaupt jemand reagieren konnte, war er schon fort, ohne Nanna.
Als wir am Nachmittag wieder nach Hause fuhren, dankte Nanna mir für meine Idee mit dem Referat und sagte, dies würde ihn eine Weile von ihrem Kochzipfel wegbringen (ich glaube, sie meinte Rockzipfel). »Er sitzt den ganzen Tag nur da und sieht sein Wetter«, sagte Nanna.
»Das wird ihn auf andere Gedanken bringen«, bestätigte Mom.
Zu Hause telefonierte ich dann mit Großmama T (trotz Nannus Einwänden). Sie war einverstanden.
»Das wird für die Schüler sehr lehrreich sein. Ein Augenzeugenbericht aus dem Krieg wird ihnen zu einem besseren Verständnis der Auswirkungen der Feindseligkeiten verhelfen und …«
Sie redete bestimmt noch eine Viertelstunde, aber ich war mit meinen Gedanken bereits bei den weiteren Vorbereitungen für das Geschichtsreferat.
Später am Abend kamen Mom und Dad in mein Zimmer, zusammen! Und machten die Tür hinter sich zu!
Anmerkung für Ahnungslose
Eltern im Zweierpack und geschlossene Türen bedeuten Probleme!
Ich entschied, ihnen zuvorzukommen.
»Okay, ich habe ein Glas Wein auf der Party getrunken. Na ja, es können auch zwei gewesen sein. Höchstens drei«, plapperte ich drauflos.
»Du hast gestunken wie ein Schnapsladen«, sagte Dad.
»Darüber können wir später noch reden«, unterbrach Mom ihn. »Dein Vater und ich möchten erst über ein anderes Thema mit dir sprechen.«
Übersetzung
»Ich möchte mit dir sprechen und habe Dad gesagt, er muss mitkommen.«
Mom und Dad setzten sich auf den Bettrand.
»Es geht um Jungen«, sagte Mom. »Hugo hat erzählt, dass du dich auf der Party mit einem Jungen besonders gut verstanden hast. Dad und ich finden, dass du eigentlich noch ein bisschen zu jung bist, um mit einem
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