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L wie Love

L wie Love

Titel: L wie Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Haworth-Attard
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leid, dass ich es dir nicht früher zurückgeben konnte, aber ich musste erst babysitten, um an das Geld zu kommen«, murmelte ich leise.
    Sie fummelte an den Trägern ihres Rucksacks, ohne das Geld zu nehmen. Schließlich richtete sie sich auf. »So heiße ich nicht.«
    »Was?«
    »Die anderen nennen mich Big Bertha, aber ich heiße Talia.« Sie schaute mich finster an.
    »Talia«, erwiderte ich überrascht, »das ist wirklich ein hübscher Name.«
    »Willst du damit sagen, er sei zu hübsch für mich?« Sie trat auf mich zu und ich wich zurück.
    »Nein, ich finde den Namen wirklich hübsch.« Das meinte ich ehrlich. »Ich bin nach einer Heiligen benannt«, fügte ich hinzu.
    »Einer Heiligen?« Talia lachte.
    Ich zuckte die Achseln. »Na ja, das hat meine Mom so gewollt. Sie ist eben optimistisch.«
    Talias Augen funkelten. Sie hat tolle Augen. Ein Blaugrau, das in Violett übergeht, und lange schwarze Wimpern.
    »Vielen Dank, jedenfalls«, sagte ich. Ich drückte ihr das Geld in die Hand und eilte ins Klassenzimmer. Es war nicht gut, mit einer SN zu lange in ein Gespräch verwickelt zu sein.
    Auf dem Weg zu meinem Platz bemerkte ich Elisabeth auf der anderen Seite des Klassenzimmers. Sie unterhielt sich mit ein paar Klassenkameraden und tat so, als würde sie mich nicht sehen. Deshalb tat ich auch so, als würde ich sie nicht sehen. Wenn sie nicht mit mir sprechen wollte, war das okay. Auch wenn ich gerne wieder mit ihr gesprochen hätte. Aber den ersten Schritt wollte ich nicht machen. Dann sah ich, dass Elisabeth sich setzte. AUF DIE ANDERE SEITE DES KLASSENZIMMERS. Sie hatte den Platz getauscht, um nicht in meiner Nähe sein zu müssen. Na gut, sie wollte es nicht anders. Sie hätte sich selbst als Forschungsobjekt für anthropologische Studien benutzen sollen! So etwas Kindisches.Einfach die Plätze tauschen. Hier zeigte sich endlich, wer von uns die reifere Persönlichkeit war.
    (Ich, falls das nicht klar geworden ist.)
    Offenbar hatte sie keinen Plan davon, dass man Gelegenheiten beim Schopfe packen musste. Kapierte sie denn nicht, dass es für mich nur darum ging, AAA zu bekommen? Meine Augen fingen an zu brennen.
    Ashlee beugte sich zu mir herüber. »Die Party am Samstag wird echt krass. Und wie ich schon sagte, ich kenne jemanden, der dich treffen möchte«, flüsterte sie mit einem Augenzwinkern.
    Mein Herz machte einen Sprung. Ich schnappte nach Luft. Die Verliebtheit gefährdete allmählich meine Gesundheit.
    »Hey, wo warst du heute Morgen?« Ich drehte mich um. Phillip blieb mit quietschenden Sohlen neben mir stehen. »Wir haben auf dich gewartet, aber als du nicht gekommen bist, sind wir gegangen«, sagte er.
    Elisabeth hatte auf mich gewartet? Ich sah aus den Augenwinkeln zu ihr hinüber. Womöglich dachte sie, ich hätte nicht mit ihr zur Schule gehen wollen. Das alles wurde mir zu kompliziert.
    »Wir unterhalten uns gerade«, sagte Ashlee spitz.
    »Äh, ja, wir unterhalten uns gerade«, murmelte ich.
    Phillip schaute Ashlee an, dann wieder mich. »Okay. Vielleicht sehen wir uns nach der Schule.«
    »Und, kommt dein Bruder auch am Samstag?«, fragte Ashlee, als Phillip außer Hörweite war.
    »Klar«, sagte ich. Es war alles nur eine Frage der Organisation. Er musste mit und wenn ich ihn fesseln und auf die Party schleppen musste. Diese Chance wollte ich mir von niemandem vermasseln lassen. Nicht von Hugo, nicht von Elisabeth, von niemandem. Bald würde der Mann meiner Träume mein Freund sein.

Ich schlug die Augen auf. Samstagmorgen. Der Tag der Party war gekommen. Und ich war fix und fertig. Die Woche war ein totales Durcheinander gewesen. Die Partyvorbereitungen, der Streit mit Elisabeth, die Babysitterabende.
    Gestern nach der Schule waren Ashlee, Kara und ich auf einen Sprung ins Einkaufszentrum gegangen. Ich hatte ein umwerfendes Top erstanden, zu einem umwerfenden Preis, sodass ich wieder kein Geld für einen neuen BH hatte. Der alte musste noch eine Weile herhalten.
    Nach dem Einkaufen hatte Ashlee vorgeschlagen, zum Chillen zu mir nach Hause zu gehen. Meine Hände waren auf der Stelle feucht geworden. Die Chicas! Bei mir zu Hause! ACHGODOGOD!
    Ich hatte gesagt, ich müsste meine Mutter fragen, und hatte wie verrückt gehofft, dass sie Nein sagen würde. Doch Mom war ausnahmsweise einmal einverstanden gewesen. Ausgerechnet wenn ich einmal froh gewesen wäre, sie hätte es verboten. Typisch Eltern!
    Zu Hause hatte Ashlee die ganze Zeit nur von Hugo gesprochen und war in der Hoffnung, ihm

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