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Laborwerte verstehen leicht gemacht

Laborwerte verstehen leicht gemacht

Titel: Laborwerte verstehen leicht gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Vieten
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Venenblut
     
G RUND DER M ESSUNG
Kontrolle einer Alkoholsucht (oft aus forensischen Gründen)
     
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Die Werte werden bei einer bestehenden Leberzirrhose und bei einem primären Leberkrebs nach oben verfälscht.
     
Z U HOHE W ERTE
chronsicher Alkoholismus
primär biliäre Zirrhose
chronisch-aktive Leberentzündung (Hepatitis)
primäres Leberzellkarzinom
     
    Bei Abstinenz normalisieren sich die Werte innerhalb von 10–14 Tagen.
     
     
Z U NIEDRIGE W ERTE
kommen nicht vor
     
CDT →  Carbohydratdefizientes Transferrin
CEA →  Karzinoembryonales Antigen
CHE →  Cholinesterase

Chlorid
     
     
Erwachsene
     
96–110 mmol/l
     
Neugeborene, Säuglinge, Kinder
     
95–112 mmol/l
     
Erwachsene im 24-Stunden-Sammelurin
     
166 ± 76 mmol
     
     
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Chlorid ist elektrochemisch der Gegenspieler des Natriums und des Kaliums. Seine Konzentration entwickelt sich meist parallel zu der des Natriums. Im Magen ist es in Form der Salzsäure (HCl) reichlich vorhanden.
     
G EMESSEN IM …
Venenblut, Urin
     
G RUND DER M ESSUNG
Störungen des Natrium-, Wasser- oder Säure-Basen-Haushaltes (bes. Intensivmedizin)
     
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Bei der Bestimmung des Chlorids werden andere Halogene wie Brom oder Jod dem Chlor zugerechnet. Die Ausscheidung im Urin hängt sehr von der Kochsalzzufuhr ab.
     
Z U HOHE W ERTE
renal-tubuläre Übersäuerung (hyperchlorämische metabolische Azidose → Blutgase) durch
genetische Ursache
Autoimmunerkrankungen
interstitielle Nephropathie
Gabe von Amphotericin B (Pilzmittel)
bestimmte Harnwegsoperationen
fortschreitende Niereninsuffizienz
Diabetes mellitus
     
chronische, Hyperventilation (zu schnelle Atmung) bei Fieber oder Erkrankungen des Zentralnervensystems (respiratorische Azidose → Blutgase)
nach bestimmten Harnwegsoperationen
     
Z U NIEDRIGE W ERTE
Verlust durch chronisches Erbrechen oder Magensaftdrainage
harntreibende Medikamente (Furosemid, Etacrynsäure)
metabolische Alkalose (→ Blutgase) durch:
Hyperaldosteronismus (hoher Aldosteronspiegel)
Cushing-Syndrom
ACTH-bildende Tumoren
Milch-Alkali-Syndrom
Bartter-Syndrom (vererbtes renales Kaliumverlustsyndrom mit Hypermagnesiämie, metabolischer Alkalose, erhöhtem Renin und Aldosteron)
     
schnelle Atmung (Hyperventilation, respiratorische Alkalose, → Blutgase)
     
Cholesterin →  Gesamtcholesterin

Cholinesterase (CHE)
     
     
Männer
     
4620–11500 U/l
     
Frauen 16–39 Jahre
     
3930–10300 U/l
     
Frauen > 40 Jahre
     
4620–11500 U/l
     
Kinder 2–15 Jahre
     
4620–11350 U/l
     
     
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Die Cholinesterase ist ein Produkt der Leberzellen und steht mit anderen Werten stellvertretend für den allgemeinen Zustand der Leber.
     
G EMESSEN IM …
Venenblut
     
G RUND DER M ESSUNG
Kontrolle der Leistungsfähigkeit der Leber (»Syntheseparameter«)
Verdacht auf Vergiftung mit bestimmten Insektiziden
     
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Schwangerschaft und die »Pille« führen zu leicht erniedrigten Werten.
     
Z U HOHE W ERTE
Diabetes mellitus (häufigste Ursache)
koronare Herzkrankheit
Proteinverlust bei nephrotischem Syndrom oder exsudativer Enteropathie (Magen-Darm-Erkrankung)
Fettleber
Hyperlipoproteinämie Typ IV (Fettstoffwechselstörung)
Familiär bedingte CHE-Varianten (selten)
     
Z U NIEDRIGE W ERTE
verminderte Syntheseleistung der Leber aufgrund verschiedener Lebererkrankungen (Hauptindikation)
Unterernährung
Vergiftung mit Insektenvernichtungsmitteln (Organophosphaten): Parathion (E605) und Paraoxon (E600) hemmen Cholinesterase
genetische CHE-Varianten
     

Chrom
     
     
Erwachsene im Blut bzw. im 24-Stunden-Sammelurin
     
< 245 mmol/l
     
< 50 ng/dl
     
     
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Chrom unterstützt die Insulin-Aktivierung und spielt damit eine Rolle im Kohlenydratstoffwechsel.
     
G EMESSEN IM …
Venenblut, Urin
     
G RUND DER M ESSUNG
Verdacht auf einen Chrommangel (meist im Zusammenhang mit einem Diabetes mellitus)
     
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Wenn die Insulinabgabe durch Nahrungsaufnahme stimuliert wurde, steigen die Chromwerte vorübergehend auf das Doppelte bis Dreifache an.
     
Z U HOHE W ERTE
beruflich exponierte Personen (Stahl-, Farbstoff-, Glas-, Gummiindustrie, Gerbereien, Zementindustrie,Holzimprägnierung, Metallveredlung und -verarbeitung)
Endstadium der Niereninsuffizienz
Peritonealdialyse (ambulante Bauchfelldialyse)
     
Z U NIEDRIGE W ERTE ( SELTEN )
schlecht einstellbarer Diabetes mellitus
(ausschließlich)

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