Laborwerte
Infektionen, chronisch-lymphatische Leukämie
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Eosinophile ( → Granulozyten): lymphozytär-eosinophile Heilphase bakterieller Infektionen, Allergien, Infektionen durch Parasiten, z. B. Würmer, Trichinen, chronische Hautkrankheiten, Hodgkin-Lymphom, Knochenmarkskrankheiten, fortgeschrittene Krebserkrankungen
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Basophile ( → Granulozyten): Infekte, schwere Schilddrüsenüberfunktion, Mastozytose, chronisch-lymphatische Leukämie, Polyzythämie
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Monozyten: monozytäre Überwindungsphase bei bakteriellen Infekten, chronische bakterielle Infektionen, Hodgkin-Lymphom, chronisch-myelomonozytäre Leukämie, Colitis ulcerosa, Leberzirrhose, nach Chemotherapie
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Neutrophile ( → Granulozyten): verminderte Bildung im Knochenmark durch Knochenmarkschädigung, Vitamin-B 12 - oder Folsäuremangel ( → Folsäure), vermehrter Abbau v. a. durch Antikörper gegen Granulozyten, bei Milzvergrößerung, Virusinfektionen, Tumoren, angeboren niedrig
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Lymphozyten: Cushing-Syndrom ( > ), Behandlung mit Kortisonpräparaten, Hodgkin-Lymphom, Miliartuberkulose, AIDS, Behandlung mit Zytostatika und Immunsuppressiva, subakute Virusinfekte
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Eosinophile ( → Granulozyten): akute Infektionen, Stress, Cushing-Syndrom, Behandlung mit Kortisonpräparaten; außerdem Erkrankungen, die zu einem Versagen des Knochenmarks führen
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Basophile ( → Granulozyten): Erkrankungen, die zu einem Versagen des Knochenmarks führen
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Monozyten: Erkrankungen, die zu einem Versagen des Knochenmarks führen
Was können qualitative Veränderungen der Erythrozyten bedeuten?
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Im Vergleich zur Norm verkleinerte Zellen (Mikrozyten): Eisenmangel
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Vergrößerte Zellen (Makrozyten): Vitamin-B 12 - oder Folsäuremangel
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Schwach angefärbte Zellen (hypochrome Erythrozyten): Eisenmangel
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Stark angefärbte Zellen (hyperchrome Erythrozyten): Vitamin-B 12 - oder Folsäuremangel
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Unterschiedlich große Zellen (Anisozytose; → RDW): Eisenmangel
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Unterschiedlich geformte Zellen (Poikilozytose): Eisenmangel, Hämolyse und nach Bluttransfusion
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Zelleinschlüsse: z. B. nach Milzentfernung, bei Vergiftungen, durch in den Zellen befindliche Parasiten
Spezielle Formveränderungen von Erythrozyten
Hinweis auf Krankheit
Sichelzellen
Sichelzellenanämie
Kugelzellen (Sphärozyten)
Hämolysen, angeborene Kugelzellanämie, Alkohol-Hepatitis, nach Milzentfernung
Ovale Zellen (Elliptozyten)
Vitamin-B 12 - oder Folsäuremangel, angeborener Elliptozytose
Schießscheibenzellen (Targetzellen)
Häufig nach Milzentfernung, bei Thalassämien und Hämoglobinopathien
Stechapfelzellen (Akanthozyten)
Häufig bei Nierenversagen, Lebererkran kungen, Hämolyse
Tränentropfenzellen (Dakryozyten)
Charakteristisch für Myelofibrose
Fragmentierte Zellen (Schistozyten)
Bei künstlichen Herzklappen, nach Knochen marktransplantation, Verbrennungen
Was können qualitative Veränderungen der Thrombozyten bedeuten?
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Vergrößerte Blutplättchen (Makrothrombozyten): vermehrte Zerstörung durch Autoantikörper
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Riesenthrombozyten: bei Knochenmarkserkrankungen
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Thrombozyten ohne normale Tüpfelung: bei Knochenmarkserkrankungen und Haarzell-Leukämie
DMPS-Mobilisations-Test
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Test, mit dem der Anstieg der Quecksilberausscheidung bei Verdacht auf eine Quecksilber- bzw. → Amalgambelastung ( > ) im Urin gemessen wird
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Soll Auskunft über mögliche Anreicherung von Quecksilber als Folge einer Belastung durch Amalgam (Legierung aus Quecksilber und anderen Metallen) bzw. andere Quecksilberverbindungen im Organismus geben
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Nach intravenöser Verabreichung von DMPS kann es in seltenen Fällen zu Hautreaktionen kommen, die in der Regel nach kurzer Zeit von selbst wieder verschwinden.
Wo messbar?
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Im Spontanurin 30–45 Minuten nach intravenöser oder eine Stunde nach oraler Verabreichung von DMPS (2,3-Dimercaptopropan-1-Sulfonsäure, Natriumsalz)
Anlass der Untersuchung
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Abklärung von Symptomen, für die als Ursache eine Quecksilberbelastung aus Amalgamfüllungen vermutet wird
Norm-/Referenzwerte
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> 50 µg Hg/g Kreatinin
Was kann ein erhöhter Wert bedeuten?
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Akute oder chronische Quecksilbervergiftung, Metallanreicherung aus Amalgamfüllungen im Organismus (Niere)
Was kann ein niedriger Wert bedeuten?
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Keine klinische Bedeutung
Das beeinflusst die Werte
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Kein Einfluss durch klinisch relevante Faktoren
Eisen (Ferrum)
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Eisen ist ein wesentlicher Bestandteil des roten Blutfarbstoffes ( →
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