Laborwerte
in jedem Fall die Blutzuckerbestimmung.
Der Zuckerbelastungstest oder → orale Glukosetoleranztest (OGTT) wird nicht zur Diagnose eines Diabetes mellitus herangezogen, sondern ist bestimmten Fällen vorbehalten, in denen z. B. die Blutzuckerwerte nur gelegentlich erhöht sind, oder wenn ein erhöhtes Risiko für eine Zuckerkrankheit bzw. eine koronare Herzkrankheit besteht. Dies betrifft Menschen mit familiärer Belastung, Frauen mit erhöhten Zuckerwerten in der Schwangerschaft sowie Patienten mit Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen. Ist der Blutzuckerwert zwei Stunden nach dem Trinken einer Lösung, die 75 g Zucker enthält, erhöht, besteht eine gestörte Glukosetoleranz. 20–30 % dieser Menschen entwickeln innerhalb von zehn Jahren einen Diabetes mellitus, darüber hinaus haben sie ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Bestimmung des HbA1- oder HbA1c-Wertes im Blutserum ist weniger zur Diagnose eines Diabetes mellitus geeignet, sondern dient vielmehr der Kontrolle des Behandlungserfolges. Beim HbA1 handelt es sich um die Hauptkomponente des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin), an die in einem gewissen Prozentsatz Zucker angelagert ist. Die Untereinheit HbA1c entspricht zu 70 % dem gesamten HbA1, weshalb beide Werte die gleiche Aussagekraft haben. Normalerweise sind an maximal 6,5 % des Hämoglobins Zucker angelagert (glykosyliert). Diese Glykosylierung nimmt mit dem Anstieg des Blutzuckerspiegels zu, wobei HbA1c über längere Zeit stabil bleibt und damit die Blutzuckerwerte der letzten vier bis acht Wochen widerspiegelt. Aus diesem Grund bezeichnet man den HbA1- oder HbA1c-Wert auch als Blutzuckergedächtnis. Ein Patient kann für die Kontrolluntersuchung beim Arzt zwar durch strenge Diät einen weitgehend normalen Nüchternblutzuckerwert erreichen, allerdings gibt der HbA1(c)-Wert dann doch genauen Aufschluss über die Zuckereinstellung der letzten zwei Monate. Der HbA1(c)-Wert zeigt auch das Risiko von Folgeschäden der Zuckerkrankheit an: So erhöht sich das Herzinfarktrisiko bei einem HbA1(c)-Wert von 7 % um 40 % und bei einem HbA1(c)-Wert von 8 % um 80 %.
Mit dem Fructosamin-Test wird der Gehalt an Eiweißen, v. a. Albumin, ermittelt, an die Zucker angelagert ist. Die Fructosamin-Konzentration gibt die Blutzuckerwerte der letzten ein bis drei Wochen wieder, weshalb der Test v. a. durchgeführt wird, um Änderungen der Therapie kurzfristig zu überprüfen.
Da einer der Folgeschäden einer langjährigen Zuckerkrankheit – insbesondere bei schlechter Einstellung – eine Schädigung der Niere mit der Gefahr des Nierenversagens ist, muss jeder Diabetiker mindestens einmal pro Jahr die Ausscheidung des Eiweißstoffes Albumin im Urin kontrollieren. Eine solche Mikroalbuminurie, d. h. die Ausscheidung von 30–300 mg Albumin im 24-h-Urin, ist ein frühes Symptom einer diabetischen Nierenschädigung und bedarf einer konsequenten Behandlung.
Da die Zuckerkrankheit ein wesentlicher Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten, insbesondere → Herzinfarkt ( > ) und Schlaganfall ist, sollte gleichzeitig nach weiteren Risikofaktoren gefahndet werden, wie z. B. › Fettstoffwechselstörungen ( > ), Bluthochdruck, Rauchen etc.
Durchfall (Diarrhö)
Von Durchfall spricht man bei mehr als drei Stuhlentleerungen pro Tag, wobei der Stuhl weich bis flüssig und die Stuhlmenge erhöht ist. Es wird i. A. zwischen akutem Durchfall und chronischem Durchfall unterschieden.
Ursachen
Durchfall kann eine Vielzahl von Ursachen haben. In akuten Fällen wird Durchfall v. a. durch Infektionen mit Viren, Bakterien oder Parasiten, seltener durch eine Lebensmittelvergiftung oder Medikamente (insbesondere Antibiotika) ausgelöst. Chronischer Durchfall, der definitionsgemäß länger als zwei Wochen andauert, kann z. B. folgende Ursachen haben: chronische Infektionen durch Giftstoffe, Medikamente, Nahrungsmittelallergie oder -unverträglich- keit, entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, Laktoseintoleranz, Sprue, Gallensäureverlustsyndrom, eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung, Polypen, Dickdarmkrebs, Schilddrüsenüberfunktion, Nervenstörungen im Rahmen einer Zuckerkrankheit und viele andere mehr.
Laboruntersuchungen
Stuhluntersuchungen
Bereits die Betrachtung des Stuhls ( > ) kann Hinweise darauf geben, welcher Darmabschnitt hauptsächlich betroffen ist. Wässrige, helle und z.T. schaumige Stühle, die evtl. unverdaute
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