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Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Titel: Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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Mischa.«
    »Die nicht hier sind.«
    »Aber die wir finden werden, richtig?« Jeb schien mit jedem Schritt auch seine Zuversicht wiederzufinden, dachte Jenna.
    »Ja«, sagte Mary. »Wir werden sie finden.«
    Mischa verbarg sich hinter einer Biegung des Ganges und lauschte. Von weit entfernt vernahm er Stimmen. Zunächst war es nur Gemurmel, aber es kam stetig näher und schließlich erkannte er, wer da sprach.
    Er trat in den Gang und blickte die weißen Wände entlang. Aus dem Hintergrund schälten sich drei Gestalten. Jenna, Mary und Jeb. Mischa registrierte sofort, dass etwas mit dem Jungen nicht stimmte.
    Er ist verletzt.
    Mischa schaute den dreien entgegen und nun entdeckten sie ihn auch. Mary stieß einen überraschten Ruf aus. Sie wollte einen Schritt auf ihn zu machen, hielt sich dann aber zurück, um Jeb weiter zu stützen. Jenna winkte ihm zu, selbst Jeb nickte ihm erfreut zu.
    Ihr werdet euch wundern.
    Und so war es auch. Je näher sie auf ihn zukamen, desto betroffener wurden ihre Gesichter. Jenna und Mary schienen geradezu entsetzt über sein Aussehen zu sein. Er konnte es ihnen nicht verdenken. Jeb starrte ihn gebannt an.
    Mischa versuchte, nicht zu lächeln, obwohl er überglücklich war, die anderen zu sehen und nicht mehr allein zu sein. Das Lächeln tat weh. Nicht nur, weil sein Gesicht stark verletzt und geschwollen war, sondern auch, weil er zwar in der Schlucht zu einem Team gehört hatte. Jetzt aber war er auf sich allein gestellt. Einer gegen alle. Er würde nie wieder einer von ihnen sein. Sein Entschluss stand fest.
    Dann waren sie heran, blieben im Abstand von zwei Metern stehen. Ihre Augen musterten sein Gesicht, die aufgerissenen Knöchel, die blutverschmierten Klamotten. Er konnte sich vorstellen, wie er auf sie wirkte.
    »Sieht schlimmer aus, als es ist«, meinte er gelassen.
    Marys Augen waren weit aufgerissen. »Was ist passiert? Hat dich jemand angegriffen? Die … Seelentrinker? Sind sie hier?«
    Mischa schüttelte den Kopf, so gut es ging, ohne dass ihm wieder schwindlig wurde. »Nein, bin gestürzt.«
    Jeb humpelte auf ihn zu. »Aber heftig.«
    »War es.«
    Jenna öffnete die Arme, als wolle sie Mischa umarmen, aber er wehrte sie mit einer Handbewegung ab. Sie nickte und glaubte, dass er es aus Angst vor Schmerzen tat. Mischa war ihr dankbar dafür und seine gebrochenen Rippen auch. Aber nicht nur deshalb.
    »Jetzt sag schon, was ist passiert?«, wollte sie wissen.
    »Habt ihr Wasser?«, fragte Mischa.
    »Nein. Du auch nicht?«
    Er machte eine verneinende Geste. »Mist«, fluchte er leise.
    »Weißt du, wo León ist?«, fragte Mary. »Hast du ihn gesehen?«
    Mischa hatte mit dieser Frage von Mary gerechnet. Und die Antwort hatte er sich bereits in Gedanken zurechtgelegt. So ruhig wie möglich sagte er: »León ist tot. Ich habe ihn sterben sehen.«
    Mary schrie auf. Der Schrei verließ ihren Mund, ohne dass sie etwas dagegen hätte tun können. In ihrem Inneren wurde etwas entfacht, das sie zu verbrennen schien, wie eine Woge aus tiefster Verzweiflung.
    León!, brüllte es in ihr. Er kann nicht tot sein. Er darf nicht tot sein! Er darf einfach nicht sterben, bevor er weiß, was ich empfinde.
    Mary schob ihre Faust zwischen ihre Zähne und biss mit aller Kraft zu. Vielleicht vertrieb ja dieser Schmerz den anderen, vielleicht tat dann der Gedanke nicht mehr so weh, León für immer verloren zu haben.
    Es half nicht.
    Trauer, Wut und Verzweiflung ließen sich nicht davon vertreiben, auch nicht der Kloß in ihrem Hals, der ihr die Kehle zu verschließen schien.
    León beschützt mich doch, er jagt die Schatten der Vergangenheit davon, wenn ich ihm nahe bin. Sein wildes Grinsen gibt mir Mut und die Kraft, das alles durchzustehen.
    Ich kann nicht ohne ihn sein.
    Wieder schrie sie auf.
    Es klang, als würde ein wildes Tier Qualen leiden. Jenna zuckte zusammen. Noch niemals zuvor hatte sie einen derartigen Schrei gehört. Selbst die Schreie auf der Ebene hatten sie nicht so sehr erschüttert. Zunächst wusste Jenna nicht, wie sie sich verhalten sollte, aber dann packte sie Mary, die sofort wild um sich schlug, und hielt sie fest. Kraftlose Fäuste prasselten auf Jennas Gesicht, aber sie ließ nicht los. Mary wimmerte jetzt nur noch, aber sie hörte nicht auf.
    Jeb und Mischa sahen hilflos zu.
    Jenna drückte sie eng an sich und zwang sie zu Boden. Sie umfasste Mary mit beiden Armen und dennoch gelang es ihr kaum, sie zu bändigen. Marys Füße trommelten auf den Boden und ihr Wimmern ging

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