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Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich

Titel: Labyrinth 02 - Das Labyrinth jagt dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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etwas wie die Anführerin der Gruppe. Da sie in der Gruppe keine Bedrohung sah, verhielten sich auch die anderen Mole People friedlich.
    Als Jeb als Letzter an der Frau vorbeikam, nickte er ihr dankbar zu. Er konnte die Blicke der Menschen in seinem Rücken spüren, aber er fühlte auch, dass von ihnen keine Gefahr drohte. Unbehelligt erreicht sie den gegenüberliegenden Tunneleingang. Nach wenigen Metern blieben sie stehen, und als sich Mary, Jenna und León zu ihm umdrehten, leuchtete er ihnen nacheinander ins Gesicht.
    »Alles okay?«
    »Das war ein bisschen unheimlich«, sagte Mary.
    León bleckte die Zähne. »Himmel, ich hatte eine Gänsehaut. Ein Wort von der alten Frau und wer weiß, was die mit uns gemacht hätten!«
    »Ja, habt ihr die Zähne dieser einen Frau gesehen? Wie winzig kleine Nagezähne – die hätten uns in Stücke reißen können!« Jeb lief es kalt den Rücken hinunter. Und er bemerkte, dass er beim Anblick der seltsamen Gestalten sogar die Enge über sich vergessen hatte. Fast euphorisch fühlte er sich, so erleichtert war er über ihr glimpfliches Davonkommen.
    »Na ja, sie hatten ja nicht alle so ein Angst einflößendes Gebiss. Und falls wir noch anderen wie ihnen begegnen, wissen wir nun, dass sie generell nicht feindselig sind.« Jenna war aschfahl im Gesicht, aber lächelte breit.
    »Das mag für diese Leute gelten«, meinte León. »Wir sollten uns nicht darauf verlassen, dass uns alle Mole People unbehelligt durchlassen. Es ist ihr Reich.«
    »Vorhin hast du etwas ganz anderes gesagt«, warf Jenna ein.
    »Da habe ich ihnen noch nicht in die Augen gesehen.«
    Jeb marschierte voraus. Sie waren noch nicht weit gegangen, als plötzlich ein Scheppern hinter ihnen erklang. Es klang, als würde jemand mit einem Metallbecher gegen die Steinwände schlagen.
    »Was ist das?«, fragte Mary.
    »Eine Botschaft vermutlich. Sie warnen andere Mole People vor uns, sagen, dass wir auf dem Weg zu ihnen sind«, meinte León.
    »Ist das gut oder schlecht für uns?«
    »Sie werden uns nichts tun. Wenn sie Böses vorhätten, würden sie Boten in die anderen Tunnel aussenden. Sie kennen sich hier unten aus. Es wäre ein Leichtes für sie, uns zu umgehen und irgendwo aufzulauern. Daher: Nein, ich denke, das Klopfen soll aufzeigen, dass von uns keine Gefahr droht.«
    Kaum war das Klopfen verklungen, zerriss ein Schuss die Stille. Es war ohrenbetäubend und Jeb wusste sofort, was das zu bedeuten hatte: Jemand hatte eine Waffe abgefeuert.
    Dann hörten sie Schreie. Aufgeregte Rufe, in denen Angst und Panik mitschwang.
    Weitere Schüsse.
    Eine Stimme brüllte Befehle auf Spanisch.
    Die vier zuckten zusammen.
    Rojo Rabán hatte sie gefunden.

D ie Köpfe eingezogen, versuchten sie, so schnell wie möglich vorwärtszukommen. Schweiß rann ihnen über die Gesichter, brannte in den Augen und erschwerte das Sehen zusätzlich.
    Nach nur wenigen Minuten trafen sie auf die erste Abzweigung. Ihr Tunnel mündete in einen größeren Gang, der sich nach links und rechts gabelte. Hier konnten sie sich endlich wieder aufrichten. Jeb blieb stehen.
    »Wohin?«, fragte er.
    »Nach links«, keuchte Jenna.
    »Nein, eigentlich müssten wir geradeaus«, sagte León. »Wenn wir jetzt nach links gehen, führt uns der Tunnel wahrscheinlich in einem weiten Bogen zurück zur Halle von den Mole People.«
    »Okay, dann nach rechts«, befahl Jeb und rannte vorneweg. Er keuchte, er rannte, aber er bewegte sich. Er hatte ein Ziel und er hatte seine Atemnot hinter sich gelassen. Jetzt mussten sie weg von hier, eine anderen Ausweg hatten sie nicht. Er musste Jenna von hier wegbringen. Er rannte weiter. Hinter ihm versuchten Jenna, Mary und León, nicht zu stolpern. Es war finster hier unten, aber das Licht der Taschenlampen reichte gerade so aus, dass niemand hinfiel.
    Sie waren noch nicht weit gegangen, da erwartete sie die nächste Abzweigung. Jeb leuchtete über die Wände und den Boden, ob es irgendwelche Hinweise darüber gab, welcher Gang wohin führte, aber da war nichts. Jeb wandte sich erneut nach rechts. Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter. León.
    »Halt an«, zischte León.
    Jeb blieb stehen. »Was ist?«, zischte er.
    »Leise!«
    Alle lauschten. Ja, es war eindeutig. Schritte waren zu hören. Ein unterdrückter Fluch. Jemand folgte ihnen. Die Echos rasten die Wand entlang, erreichten sie und pflanzten sich in den Tunneln fort. Plötzlich schienen die Schritte von allen Seiten zu kommen. Sie mussten weg, sofort. »Was

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