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Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Titel: Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. L. Grey
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extrem rutschig und ihre Finger bleiben an meiner Kleidung hängen, als wollten sie absichtlich mein Vorankommen behindern. Obendrein fühlt sich ihre Haut irgendwie eklig an – sie ist wärmer und klebriger, als ich es erwartet habe.
    Ich bin fast oben, als eine der Puppen unter mir nach hinten wegrutscht. Instinktiv rudert meine linke Hand in die Höhe, um das Gleichgewicht zu halten, und landet auf einer kleinen Brust mit einem frechen Nippel. Neben mir hat Dan das gleiche Problem. Er rutscht ab und klammert sich irgendwo fest – mitten zwischen den Beinen einer Puppe. Wir wechseln einen Blick.
    »Solltest du ihr vorher nicht wenigstens einen Drink spendieren?«, frage ich.
    »Nee«, gibt er zurück. »Sie ist ein braves, gottesfürchtiges Mädchen.«
    Unwillkürlich fange ich an zu kichern und einen Moment später stimmt Dan prustend mit ein. Ich versuche, mich zusammenzureißen, aber das Lachen scheint tief aus meinem Inneren hervorzubrechen. Tränen laufen mir über die Wangen.
    Endlich bekomme ich mich wieder in den Griff. Ich atme tief durch, stemme mich nach oben und schwinge mein Bein auf die andere Seite. Beim Hinunterrutschen kann ich gerade noch einem Finger ausweichen, bevor er sich in mein Auge bohrt.
    Ein kurzer Schrei entfährt mir, ehe ich es verhindern kann.
    »Was ist los?«, ruft Dan. Er dreht sich um und schlittert mit den Füßen voran den Haufen hinab.
    »Sieh selber.«
    »Scheiße! Bäh!«
    Das ist wirklich krank. Zwei Schaufensterpuppen lehnen neben den aufgetürmten Körperfragmenten an der Wand, und die sind nicht so unschuldig nackt wie die anderen. Die eine hat man an einer rollstuhlartigen Vorrichtung festgeschnallt, die auf die Seite gekippt ist. Die Griffe sind mit Stacheldraht umwickelt, und erst als ich mich an ihr vorbeidrücke, sehe ich, dass die angeschnallte Puppe keinen Mund besitzt, sondern stattdessen nur ein glänzendes schwarzes Nichts. Die andere ist zum Teil in den Schatten versteckt, die jedoch weder die Kette verbergen können, die sich um ihren Hals schlingt, noch die rostigen Handschellen um ihre Handgelenke oder die Tatsache, dass da nur gähnende Löcher klaffen, wo ihr die Augen ausgestochen wurden.
    Mein Handy piept und ich wühle in meiner Tasche.
    »Hast du Empfang?«, fragt Dan hoffnungsvoll.
    Ich werfe einen Blick auf das Display. Kein Empfangsbalken.
    »Nein, nur eine SMS.«
    »Aber wenn es hier keinen Empfang gibt, wie kann sie dann zugestellt werden?«
    »Woher soll ich das wissen, verdammt?«
    Ich öffne die Nachricht und lese sie. Herzlichen Glückwunsch, Rhoda Hlophe! Als unsere superspezielle millionste Kundin gewinnst du den grandiosen Preis einer Kuratoriumschefsekretärin! Hol deinen Preis ab und vergiss nicht dein Bonusgeschenk das Geschenk des Lebens oh ja LOL
    Was soll denn der Quatsch? Ich reiche Dan mein Telefon. Er liest die Nachricht und dann piept sein eigenes Handy. Er holt es aus der Tasche und starrt mit weit aufgerissenen Augen auf die Anzeige.
    »Was ist?«, frage ich.
    Er reicht mir sein Handy.
    Herzlichen Glückwunsch, DanielStevenJacobson! Als unser superspezieller millionster Vollidiot laufdanlaufundlaufundschaudichnichtum!
    »Hä?«
    Man hört Plastik knacken und ich blicke zurück. Der Puppenhaufen bewegt sich, die zuoberst liegenden Körper verrutschen und poltern herab, als ob jemand (oder etwas?) auf der anderen Seite versucht, hinaufzuklettern.
    »Lauf!«, schreit Dan mir ins Ohr und stößt mich so heftig nach vorne, dass ich fast über meine Füße stolpere.
    Bevor ich überhaupt richtig weiß, was ich tue, sprinte ich auf das Notausgangsschild zu. Nur vage bekomme ich mit, dass Dan hinter mir »Neinneinneinneinnein!« kreischt. Ich ramme die Tür mit der Schulter, aber sie ist zu massiv. Dan lässt seinen Körper gegen meinen prallen, und mit unserem gemeinsamen Gewicht gelingt es uns, den Spalt so weit aufzudrücken, dass wir hindurchschlüpfen können. Ich muss mich an einem rostigen Geländer festhalten, um nicht die Treppe hinunterzustürzen, die sich vor uns in die Dunkelheit senkt. Die Tür fällt hinter uns zu und wir steigen hinab, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.
    Wir verlangsamen unsere wilde Flucht erst, als das Licht allmählich nachlässt. Die Treppe krümmt sich nach rechts und führt hinab in die Tintenschwärze. Ich halte mich so gut wie möglich am Geländer fest und gehe weiter, jetzt immer eine Stufe nach der anderen. Je tiefer wir kommen, desto schmaler und steiler werden die Stufen, einige fühlen

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