Labyrinth des Bösen
in der Menge. Obwohl die Schlacht immer noch so nahe war, dass man ihr beängstigendes Feuerwerk am Himmel sehen konnte, zogen die meisten Coruscanti es vor, sich auf die elektronischen Bilder zu konzentrieren. So war es beinahe, als verfolgte man ein aufregendes HoloNetz-Drama.
Würde es den Sternjägern gelingen, den Shuttle aufzuhalten, in dem Kanzler Palpatine von einem Cyborg-Monster gefangen gehalten wurde? Würden der Shuttle oder das Flaggschiff, das sein Ziel war, explodieren? Was sollte aus der Republik werden, wenn der Kanzler getötet oder Coruscant von zehntausenden von Kampfdroiden besetzt wurde? Würden die Jedi und ihre Klonarmee sie retten können?
Als Padme die 3-D-Bilder und die Bemerkungen der Zuschauer nicht mehr ertragen konnte, drängte sie sich zum Rand der Menge, hielt sich an einem Geländer am Rand der Plaza fest und hob den Blick zu dem blitzenden Himmel.
Anakin, dachte sie, als könnte sie ihn mit einem Gedanken erreichen.
Anakin.
Tränen liefen ihr über die Wangen, und sie wischte sie mit dem Handrücken weg. Ihre Traurigkeit war nun etwas ganz Persönliches, und es ging dabei nicht um Palpatine, obwohl seine Entführung bewirkte, dass Padme sich hohl und leer fühlte. Sie weinte um eine Zukunft, die sie und Anakin vielleicht gehabt hätten. Um eine Familie, die sie hätten gründen können. Mehr als je wünschte sie sich, bei den Ereignissen, die zum Krieg geführt hatten, keine Mitspielerin gewesen zu sein, sondern einfach nur eine Person in der Menge.
Komm zu mir nach Hause, bevor es zu spät ist.
Sie senkte den Blick und entdeckte C-3PO, der sich gerade von einem silbernen Protokolldroiden verabschiedete, der in der Menge verschwand.
»Worum ging es denn da, 3PO?«, fragte sie. als er näher kam.
»Eine sehr seltsame Begegnung, Mistress«, antwortete C-3PO. »Ich glaube, dieser glänzende Droide hält sich für so etwas wie einen Seher.«
Padme sah ihn verblüfft an. »Wie kommst du darauf, 3PO?«
»Kurz gesagt, hat er mir geraten zu fliehen, solange es noch möglich ist. Er sagte, es kommen finstere Zeiten, und die Linie, die Gut und Böse trennt, wird verschwimmen. Was gut scheint, wird sich als böse erweisen, und was böse scheint als gut.«
Padme spürte, dass es noch mehr gab, und wartete.
C-3PO richtete die Fotorezeptoren auf Padme. »Er sagte außerdem, ich sollte eine Löschung meiner Speicher akzeptieren, falls mir das je angeboten wird, denn die einzige Alternative bestünde darin, den Rest meiner Tage in Angst und Verwirrung zu verbringen.«
54.
Von Treffern gebeutelt kroch der dreiflüglige Shuttle auf die Landebucht des Kreuzers zu. Grievous hielt an seinem verräterischen Kurs fest, schmiedete jedoch bereits alternative Pläne. Geschwader von Droidenjägern der Handelsföderation hatten dem Shuttle einen Weg durch Bereiche heftiger Kämpfe gebahnt, aber das verwundbare kleine Schiff war noch nicht in Sicherheit. Viele von Grievous' leidenschaftlichen Verfolgern waren inzwischen so sehr damit beschäftigt, sich selbst zu verteidigen, dass sie keine Gefahr mehr darstellten. Aber drei Sternjägern war es gelungen, beim Shuttle zu bleiben, und sie peinigten ihn weiterhin mit ihren präzisen Schüssen.
Die Verfolgungsjagd in der Atmosphäre und der Zickzackkurs zu dem Kreuzer waren den Shuttle teuer zu stehen gekommen. Die Sublichtgeschwindigkeitstriebwerke heulten protestierend, der Strahlenschild war gefährlich geschwächt, die ohnehin jämmerlichen Waffen hatten beinahe keine Munition mehr. Da sie nicht wussten, wo Grievous Palpatine untergebracht hatte, waren die Piloten der drei Sternjäger vorsichtig mit ihren Schüssen, aber die, die sie schließlich doch abfeuerten, fügten den Stabilisatoren und dem Schildgenerator großen Schaden zu. Plasmafeuer aus den Geschützen des Kreuzers hatte die Jäger nur veranlasst, dichter an den Shuttle heranzufliegen und ihn auf die gleiche Weise zu benutzen wie Grievous Palpatine -als eine Art Schild.
Die mechanische Stimme eines Kontrolldroiden an Bord des Kreuzers erklang aus den Cockpitlautsprechern des Shuttles.
»General, sollen wir Tri-Jäger gegen die Sternjäger einsetzen?«
»Negativ«, antwortete Grievous. »Hebt sie für den Fall auf, dass wir sie tatsächlich noch brauchen. Setzt das Geschützfeuer fort.«
»General, unsere Berechnungen legen nahe, dass fortgesetztes Kurzstreckenfeuer den Shuttle zerstören könnte.«
Grievous bezweifelte das nicht. Der Rumpf warf schon bei jeder Salve des Kreuzers
Weitere Kostenlose Bücher