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Labyrinth des Bösen

Labyrinth des Bösen

Titel: Labyrinth des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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»Wie lange noch, R2?«
    TC-16 übersetzte die Antwort des Astromech. »Sekunden, Sir!«
    Obi-Wan eilte an Anakins Seite. »Wir haben keine Zeit mehr, Anakin. Außerdem könnte das Ding explodieren, wenn du daran rumspielst.«
    »Ich hab es beinahe geschafft, Meister...«
    »Du wirst uns noch alle deaktivieren!« Obi-Wan spürte eine Störung in der Macht.
    Ohne nachzudenken zog er Anakin zu Boden, einen Sekundenbruchteil bevor ein weißer Dampfstrahl aus dem Stuhl schoss, dorthin, wo Anakin eben noch gewesen war.
    Hustend bedeckte Obi-Wan Mund und Nase mit dem weiten Ärmel seines Gewands. »Giftgas! Wahrscheinlich das gleiche, das Gunray auf Naboo gegen Qui-Gon und mich einsetzen wollte.«
    Anakin betrachtete den Stuhl einen Augenblick. »Wir müssen es riskieren.«
    Bevor Obi-Wan auch nur daran denken konnte, ihn aufzuhalten, beugte sich Anakin vor und riss das Verbindungskabel aus dem Schaltpult.
    R2-D2 heulte, und TC-16 stöhnte erschrocken.
    Ein Netz aus bläulichen Energieblitzen umzuckte den Stuhl und das Schaltpult und schleuderte Anakin nach hinten.
    Gleichzeitig erschien über der Holoplatte des Stuhls ein blaues Hologramm.
    R2-D2 quäkte erschrocken.
    Sie hörten die deutlich zu erkennende Stimme von Vizekönig Nute Gunray, die zu der einen Meter hohen Gestalt in dem Kapuzenumhang sagte: »Ja, ja, selbstverständlich. Verlasst Euch darauf dass ich mich persönlich darum kümmern werde, Lord Sidious.«

10.
    Dieser Tage war es nicht einfach, einen Termin bei Kanzler Palpatine zu bekommen; nicht einmal für einen Angehörigen des so genannten Loyalistenkomitees. Termin? Es war eher eine Audienz.
    Bail Organa war gerade erst auf Coruscant eingetroffen und trug immer noch den dunkelblauen Umhang, das Rüschenhemd und die kniehohen schwarzen Stiefel, die seine Frau ihm für den Flug von Alderaan hierher bereitgelegt hatte. Er war nur einen einzigen Standardmonat nicht in der Hauptstadt gewesen und konnte kaum glauben, welch verstörende Dinge sich während seiner kurzen Abwesenheit ereignet hatten.
    Alderaan war ihm niemals paradiesischer vorgekommen. Schon der Gedanke an seine wunderschöne blauweiße Heimatwelt bewirkte, dass Bail sich danach sehnte, zurückkehren zu können, zurück zu seiner geliebten Frau.
    »Ich brauche weitere Daten zur Identifikation«, erklärte der Klonsoldat, der am Kontrollpunkt der Sicherheitstruppen an der Landeplattform stand.
    Bail zeigte auf den Identichip, den er bereits in den Scanner gesteckt hatte. »Da ist alles drauf, Sergeant. Ich bin ein angesehenes Mitglied des Republikanischen Senats.«
    Der behelmte Unteroffizier warf einen Blick auf den Schirm, dann schaute er wieder Bail an. »Das habe ich den Daten bereits entnommen. Aber ich brauche trotzdem noch eine weitere Identifikation.«
    Bail seufzte gereizt und suchte in der Brusttasche seiner Brokattunika nach seinem Kreditchip. Das neue Coruscant, dachte er.
    Gesichtslose, Blaster schwingende Soldaten auf den Landeplattformen für die Shuttles, auf öffentlichen Plätzen, vor Banken, Hotels, Theatern, wo immer Lebewesen sich sammelten. Sie beobachteten die Passanten, griffen jeden auf, der dem derzeitigen Profil eines möglichen Terroristen entsprach, durchsuchten Personen, Eigentum, Wohnungen. Nicht nach dem Zufallsprinzip, denn so funktionierten die Klonsoldaten nicht. Sie taten einfach nur, wozu sie ausgebildet waren, und ihre Arbeit diente dem Wohl der Republik.
    Man hörte Gerüchte darüber, dass Antikriegsdemonstrationen gewaltsam aufgelöst worden waren, dass Personen verschwanden und Privateigentum beschlagnahmt wurde. Aber wirkliche Beweise für solchen Machtmissbrauch ließen sich selten finden.
    Die Allgegenwart der Soldaten schien Bail mehr zu verstören als seine wenigen Freunde auf Coruscant oder seine Kollegen im Senat. Er hatte versucht, seine Reaktion der Tatsache zuzuschreiben, dass er von einem so friedlichen Planeten stammte, aber das erklärte nur einen Teil seiner Irritation. Was ihn bedrückte, war die Leichtigkeit, mit der die Mehrzahl der Coruscanti sich an die Veränderungen gewöhnt hatte, und ihre Bereitschaft - ja beinahe schon Eifer -, persönliche Freiheit im Interesse der Sicherheit aufzugeben. Einer falschen Sicherheit. Denn Coruscant schien zwar einerseits weit vom Krieg entfernt zu sein, aber andererseits befand es sich direkt in seiner Mitte.
    Drei Jahre nach dem Beginn eines Konflikts, der so schnell hätte enden können, wie er angefangen hatte, wurde jede neue

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