Labyrinth des Bösen
Gerät noch größere Geheimnisse preisgeben würde, sobald man es nach Coruscant geschafft und ausführlich untersucht hatte.
Anakin weigerte sich, den Mechno-Stuhl aus den Augen zu lassen, und verlangte, mit dem Transport des Stuhls zu dem wartenden Shuttle beauftragt zu werden. Obi-Wan und Yoda fühlten sich eher fehl am Platz und beschlossen, einen Spaziergang durch den langen Hauptflur des Palasts von Vizekönig Gunray zu machen.
Der ehrwürdige Jedimeister war nachdenklich, und die Stille wurde nur von entferntem Blasterfeuer und dem Geräusch von Yodas Stock unterbrochen, wenn dieser auf den polierten Boden traf.
Man sah Yoda nicht an, was in seinem Kopf vorging. Obi-Wan war nicht sicher, ob der alte Meister über das Abbild von Sidious nachdachte oder über die Tatsache, dass bei den Kämpfen um Cato Neimoidia wieder zwei Jedi getötet worden waren. An jedem Tag starben weitere Jedi, und viele andere waren ebenso zerschossen wie die Klonsoldaten. Verwundet, blind, von Narben bedeckt, mit abgetrennten Armen oder Beinen. zusammengeflickt mithilfe von Bota und Bacta. Mehr als tausend Padawans hatten ihre Meister verloren, mehr als tausend Meister ihre Padawans. Wenn sich derzeit Jedi trafen, sprachen sie nicht über die Macht, sondern über ihre Feldzüge. Wenn sie neue Lichtschwerter herstellten, taten sie das nicht als Meditationsübung, sondern um im Nahkampf leistungsfähiger zu sein.
Als sie das Ende des langen Flurs erreicht hatten, drehten sich Obi-Wan und Yoda um und gingen zurück. Ohne den Blick zu heben sagte Yoda: »Gefunden etwas Wichtiges du hast, Obi-Wan. Einen Beweis wir nun haben, dass Graf Dooku mit jemandem verbündet ist. Erkennen wir müssen, dass die Sith spielen eine größere Rolle in diesem Krieg.«
Der Name Sidious war nur ein einziges Mal gefallen, seit der Krieg begonnen hatte - auf Geonosis, wo Dooku dem gefangenen Obi-Wan gesagt hatte, dass hunderte von Senatoren der Republik unter dem Einfluss dieses Sith-Lords standen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Obi-Wan angenommen, dass Dooku log, weil er seinen Gefangenen davon überzeugen wollte, dass er immer noch auf der Seite der Jedi stand, wenn er auch versuchte, die Kräfte der Dunklen Seite mit eigenen Methoden zu bekämpfen. Und dennoch, selbst nachdem Dooku enthüllt hatte, dass er von einem Sith ausgebildet worden war, hatten Yoda und andere im Rat weiterhin geglaubt, er hätte bezüglich Sidious gelogen. Andere Ratsmitglieder waren überzeugt, dass Dooku der dunkle Lord war, nachdem er selbst - vielleicht mithilfe von Sith-Holochrons - die Dunkle Seite der Macht erforscht hatte.
Nun, da es diesen Beweis für die Existenz von Sidious gab, wusste Obi-Wan nicht, was er denken sollte.
Sie hatten beinahe seit Beginn des Krieges nach Dookus Sith-Verbündeten gesucht. Es war bekannt, dass Dooku einige andere in den dunklen Künsten ausgebildet hatte - Jediritter, die den Glauben an die Ideale der Republik verloren hatten, Padawans, die fasziniert von der Dunklen Seite waren, fehlgeleitete Novizen wie Asajj Ventress, deren Mentorin eine Jedi gewesen war -. aber die Frage blieb, wer, wenn überhaupt, war Dookus Lehrer gewesen?
Hatte es sich bei dem Sith, gegen den Obi-Wan vor dreizehn Jahren auf Naboo gekämpft und den er getötet hatte, um einen Meister oder einen Schüler gehandelt? Diese Frage beruhte auf der Annahme, die Sith hätten, nachdem sie sich vor tausend Jahren praktisch selbst besiegt hatten, verstanden, dass eine Sith-Armee nie Bestand haben könnte und dass es immer nur einen einzigen Meister mit einem einzigen Schüler geben sollte, damit zwei Schüler sich nicht zusammentun konnten, um einen Meister zu eliminieren.
Es war mehr ein Grundsatz als eine Regel, aber ein Grundsatz, der den Sith-Orden tausend Jahre lang am Leben gehalten hatte, wenn auch in der Verborgenheit.
Aber der gehörnte, tätowierte Sith, den Obi-Wan getötet hatte, hätte nicht Dookus Lehrer sein können, denn Dooku war damals immer noch ein Mitglied des Jediordens gewesen. So gut die Dunkle Seite manche Dinge auch verbarg, Dooku konnte unmöglich im Tempel selbst ein Doppelleben geführt haben.
»Meister Yoda«, sagte Obi-Wan nun, »ist es möglich, dass Dooku nicht gelogen hat, als er darüber sprach, dass Sidious den Senat beherrscht?«
Yoda schüttelte rasch den Kopf. »Ausführlich angesehen wir uns den Senat haben, und viel gewagt wir haben, um zu untersuchen jene insgeheim, denen wir dienen, aber keine Beweise es gab.« Er blickte zu
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