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Labyrinth des Bösen

Labyrinth des Bösen

Titel: Labyrinth des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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wusste, aber alles darüber, wie man einen Konflikt schnell beendete und dabei keinen Gedanken an Anmut und Eleganz verschwendete.
    Sklave der Form zu sein, machte einen gegenüber dem Unvorhersehbaren verwundbar.
    Dies war häufig das Ende ausgebildeter Duellanten, und es würde auch das Ende des Jediordens sein.
    Da also Eleganz. Ritterlichkeit und Zauber ohnehin aus der Galaxis verschwunden waren, war es nur angemessen, dass die Tage des Ordens gezählt waren, dass das Feuer der Jedi flackerte und erstarb. Nicht nur die Tage der korrupten Republik, sondern auch die des Ordens waren gezählt. Die edlen Jedi, gebunden an die Macht, die geschworen hatten, Frieden und Gerechtigkeit aufrechtzuerhalten, wurden kaum mehr als Helden oder Retter betrachtet, sondern häufig als Tyrannen und Gangster.
    Dennoch, es war bedauerlich, dass es Dooku zufallen sollte, ihren Abstieg zu beschleunigen.
    Dieser Tage musste er häufig an sein Gespräch mit Yoda auf dem trostlosen Planeten Vjun denken. Bei all seinem Flair, all seiner persönlichen Macht war Yoda nichts weiter als ein alter Mann, nicht willens, irgendetwas Neues anzuerkennen und andere Wege als seinen eigenen zu sehen. Aber wie schrecklich, nicht einfach schwächer zu werden, sondern im vollen Bewusstsein zu sterben, dass die Galaxis unwiederbringlich aus dem Gleichgewicht geraten war und schließlich der Dunklen Seite, den Sith, zufallen würde, für so lange Zeit, wie die Jedi selbst geherrscht hatten.
    Das Unvorhersehbare...
    Grievous und seine Elite tanzten. Sie vollzogen ihre programmierten Bewegungen nach.
    Ein Ataro-Angriff, der mit Shii-Cho gekontert wurde, auf Shii-Cho folgte Lus-ma... Dooku konnte es wirklich nicht mehr ertragen.
    »Nein, nein, aufhören!«, rief er, stand auf und ging in die Mitte des Übungskreises, die Arme nach beiden Seiten ausgestreckt. Als er sicher war, dass alle ihm zuhörten, fuhr er zu Grievous herum. »Solch kraftvolle Bewegungen haben Euch auf Hypori gut gegen Jedi wie Daakman Barrek und Tarr Seir geholfen. Aber ich könnte Euch nur bedauern, falls Ihr je einem der Meister des Rates gegenüberstehen solltet.«
    Er rief sein elegantes Lichtschwert mit dem gekrümmten Griff in die Hand und zeichnete rasch ein X in die Luft - einen Makashi-Schnörkel.
    »Muss ich demonstrieren, mit welchen Reaktionen Ihr von Shaak Ti oder Obi-Wan Kenobi rechnen müsst? Von Mace Windu oder - die Sterne mögen Euch helfen - Yoda?«
    Mit nichts weiter als dem Zucken seines Handgelenks schlug er zwei Elitesoldaten ihre Stäbe aus den Händen, dann ließ er die glühende Spitze einen Millimeter von Grievous' Gesicht mit seinem Totenkopfhelm verharren. »Finesse. Verschlagenheit. Kargheit. Ansonsten fürchte ich, mein Freund, werden selbst die Geonosianer Euch nicht mehr reparieren können. Versteht Ihr, was ich meine?«
    In Grievous' vertikal geschlitzten Augen stand ein Ausdruck, der nicht zu deuten war, aber er nickte. »Ich verstehe, Mylord.«
    Dooku zog die Klinge zurück. »Also noch einmal. Und mit einem gewissen Maß an Schliff, wenn das nicht zu viel verlangt ist.«
    Dooku setzte sich hin und beobachtete sie. Hoffnungslos, dachte er. Aber er wusste, dass das zum Teil seine Schuld war. Er hatte bei Grievous den gleichen Fehler gemacht wie bei Ventress. der er gestattet hatte, sich mit Hass aufzuladen, als könnte Hass Gelassenheit ersetzen. Selbst die Hasserfülltesten konnten besiegt werden. Selbst die Zornigsten. Es sollte keine Emotion im Töten liegen, es ging nur um die Handlung selbst. Er hätte Ventress helfen sollen, sich ihres Egos zu entledigen, aber stattdessen hatte er ihr erlaubt, leidenschaftlich zu werden. Sidious hatte einmal gestanden, bei seiner Ausbildung von Darth Maul einen ähnlichen Fehler gemacht zu haben. Ventress und Maul waren getrieben worden von dem Bedürfnis sich hervorzutun - sie hatten die Besten sein wollen -, statt sich einfach nur zu gestatten, reine Werkzeuge der Dunklen Seite zu werden.
    Die Jedi wussten das, soweit es die Macht betraf: dass selbst die Besten von ihnen nichts weiter als Werkzeuge waren.
    Dooku begann, sich Sorgen zu machen. Was, wenn Sidious das Gleiche von ihm dachte? Wenn er dachte: An dieser Stelle habe ich bei dem armen Dooku einen Fehler gemacht. So ein jämmerliches Geschöpf...
    Das war durchaus möglich, wenn man bedachte, was auf Naos III geschehen war. Vor ein paar Standardtagen hatte Dooku Sidious eine kodierte Nachricht geschickt, die ebenso sehr Entschuldigung wie Erklärung war,

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