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Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Titel: Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Myles , Barbara Goldstein
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küssen. Er holte tief Luft, wollte etwas sagen, schwieg dann aber, ließ sie los und wandte sich ab.
    Sie schloss die Augen, spürte die Abendbrise auf ihrer Haut und atmete tief durch. Dann hob sie ihre Sandalen auf und folgte ihm zum Strand.
    Nur noch morgen!, dachte sie traurig. Wir hatten den ganzen Abend so viel Spaß!
    Shainee hatte das Gefühl, dass dieser Abend ihnen beiden mehr bedeutete, als sie sich eingestehen wollten.
    Tim blieb stehen, bückte sich nach einer Muschel und betrachtete sie von allen Seiten, bis sie ihn eingeholt hatte. Dann sah er sie lange an, wischte den Sand von der Muschel und gab sie ihr. »Für deinen Schreibtisch.«
    »Sie ist wirklich sehr hübsch. Danke, Tim.«
    Die Wellen umspielten ihre Füße im groben schwarzen Vulkansand, als sie langsam weitergingen. Je weiter sie sich vom Hafen entfernten, desto einsamer und stiller wurde der dunkle Strand. Der Boulevard war nicht weit entfernt, aber das Tosen der Brandung übertönte alle anderen Geräusche.
    Tim sah sie nicht an, als er sich leise bei ihr entschuldigte, und sie kam etwas näher, um ihn im Rauschen der Wellen verstehen zu können. Aber das war’s auch schon, mehr sagte er nicht. Shainee beobachtete ihn von der Seite, aber er blickte starr nach vorn. Dachte er an Jodi, die er vom Hotel aus anskypen wollte? Oder an Kyle, dem er vor dem Schlafengehen noch den Modellbausatz der Bounty zeigen wollte?
    Shainee liebte Abende wie diesen, wenn Mark und sie Arm in Arm am Strand spazieren gingen. Mit allen Sinnen genießen, solange ich es kann – das war der nächste Wunsch auf ihrer Liste. Sie liebte den Duft des Meeres, die ruhige Sinfonie der Wellen, die sandige Gischt zwischen ihren Zehen, die mit dem Finger gemalten oder aus Muscheln geschriebenen I  you im feinen Sand, die ganze Sinnlichkeit eines Strandspaziergangs, der schon mal im Strandhafer hinter einer Düne enden konnte. Mark und sie hatten sich oft am Strand geliebt, bevor ... alles zwischen ihnen anders wurde.
    An dem Tag, an dem sie mit Dr Ryan gesprochen hatte, waren sie auch am Strand. Sie hatte es Mark dort erzählt. Sie hatte gelächelt, sogar gelacht, um es ihm leicht zu machen. »Ich werde es schaffen«, hatte sie gesagt. »Ich werde ihn besiegen.« Aber Mark war sehr ernst, betroffen und traurig, als er mit hochgezogenen Schultern und den Händen in den Taschen seiner Jeans neben ihr durch den Sand gestapft war. Erst als sie auf einem angeschwemmten Stück Treibholz balancierte, hatte er ihre Hand genommen, um ihr Halt zu geben. Dann hatte er sie vom zerborstenen Baumstamm heruntergehoben und ganz fest in die Arme genommen, als wollte er sie nie wieder loslassen.
    Eins im Leben, in guten wie in schlechten Zeiten, eins im Glück, eins im Schmerz. Und eins im Kampf.
    Unwillkürlich tastete sie nach ihrem iPhone, das ohne neue SIM-Karte auf den Inseln nicht funktionierte. Ob Mark schon versucht hatte, sie anzurufen?
    Während sie mit Tim den nächtlichen Strand entlangging, fragte sie sich, warum sie sich so zu ihm hingezogen fühlte, dass ihr Herz klopfte, wenn er sie berührte. Warum hatte sie jedesmal das schmerzliche Gefühl, Mark zu betrügen?
    Tim blieb stehen und sah sie an. In der Hand hielt er eine Tiare-Blüte, die er eben vom Strand aufgehoben hatte. Mit den Fingern strich er den Sand von den weißen Bütenblättern. »Hey, du bist plötzlich so ernst und traurig.«
    Shainee nickte stumm.
    Ganz sanft strich er mit der Blüte über die Narben an ihrem Arm. »Willst du darüber reden?«
    Sie zögerte, und ihr wurde plötzlich ganz heiß. Dann nickte sie langsam. »Ich habe Krebs.« Sie sah Tim an. »Vor einem Jahr wurde bei mir Brustkrebs diagnostiziert.«
    Okay, jetzt ist es ausgesprochen, dachte sie. Und steht ab jetzt zwischen uns.
    »Tut mir sehr leid«, sagte er betroffen, und seine Stimme klang auf einmal rau. Die Blüte, die er ihr wohl gerade geben wollte, damit sie sie ins Haar steckte, fiel in den Sand.
    Keinem Menschen hatte sie es anvertraut, außer ihren engsten Freunden und ihrem Bruder Hayden, und jetzt hatte sie es einem Mann erzählt, den sie kaum kannte und den sie erst vor wenigen Stunden zum ersten Mal gesehen hatte. Wie hatte er das geschafft? Und noch eine andere Frage beschäftigte sie: Was erwartete sie sich eigentlich von ihm?
    »Willst du’s mir erzählen?«, fragte Tim behutsam, trat einen Schritt näher und nahm ihre Hand in seine.
    Ihre Kehle war ganz trocken. »Willst du’s denn wirklich wissen?«
    »Ja, das will

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