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Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Titel: Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Myles , Barbara Goldstein
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versuch’s später, wenn wir zu Hause sind, mal über Skype.«
    »Dann ist sie bestimmt in ihrem Bungalow.«
    »Ich schreib ihr schnell was Nettes«, sagte er, während er bereits tippte.
    »Und was?«
    Er zeigte ihr die Nachricht auf dem Display.
     
    June 15, 2011 10:36:41 PM
    @--›--›--  
    ICH SCHENK DIR EINE ROSE. ICH LIEBE DICH.
    MARK
     
    Er sandte die SMS ab und schob sein Handy in die Tasche seiner Jeans. »Und jetzt?«
    »Zeigst du mir die ersten 3D-Szenen mit Skippy.«
     
     

     
     
    »Gehen wir?«
    »Wann immer du willst«, nickte Shainee.
    Die immer noch schwülwarme Luft war geschwängert von rauchigen Düften und feuriger Trommel- und Ukulele-Musik.
    »Hey, was für ein schöner Abend! Ich hab keine Lust, jetzt schon ins Hotel zurückzufahren.« Tim schob seinen Stuhl zurück. »Wie wär’s mit einem Strandspaziergang unter dem funkelnden Sternenhimmel der Südsee?«
    »Sehr gern.« Sie stand auf und schnappte sich ihre Taschen.
    Aber Tim streckte die Hand danach aus und schnipste mit den Fingern. »Ich kann deine Strandtasche tragen. Die sieht nämlich schwer aus.«
    »Danke.«
    Er tat so, als taumelte er unter dem Gewicht ihrer Einkäufe. »Was ist denn da drin?«
    Sie musste lachen. »Eine Muschel für Marks Schreibtisch. Warte, ich zeig sie dir.«
    Tim spähte in die Tasche. »Wow, die ist wunderschön.«
    Die große Muschel war als Inspiration für das nächste Filmprojekt gedacht: Flipper. Mark gestaltete nicht nur sein Büro in Redwood Shores für jeden Film um, sondern auch seine Arbeitshöhle bei ihnen zu Hause in San Francisco. Es brachte ihm Spaß, in immer neue Welten einzutauchen. Aber ihr ging es ja nicht anders. Bei jedem Buch umgab sie sich mit Dingen, die sie für den Plot inspirierten. Ein Stück Treibholz, das sie nach den Winterstürmen am Strand von Carmel gefunden hatte, hatte sie zu der Geschichte der Strandläuferin an der schroffen Küste Alaskas inspiriert. Ein Koffer voller alter Tagebücher und Fotos, den sie auf dem Dachboden ihres Hauses in der Pacific Avenue gefunden hatte, als sie gerade eingezogen waren, war der Anlass zu einer anderen Geschichte gewesen. Sie liebte es, ihre Plots um einen solchen Gegenstand herum zu entwickeln, der ihr etwas bedeutete. Ein alter Brief, ein zerknicktes Foto, ein Stück Holz aus einem zerschellten Boot – diese Dinge bargen schöne Geschichten in sich. Sie hatte eine ganze Kiste davon.
    Während sie die Place Vaiete mit den Roulottes verließen und an der Waterfront entlang zum Strand gingen, blieben die feurigen Klänge hinter ihnen zurück, und sie erzählte Tim von ihren Büchern. Und von den Abenteuern, die sie während ihrer Recherchereisen in aller Welt erlebt hatte. Vom farbenprächtigen Timkat-Fest in Lalibela in Äthiopien. Von der Schießerei, in die sie in Sanaa im Jemen geraten war. Von der Jeep-Expedition durch die Sahara, von Timbuktu durch das Aïr- und das Ennedi-Gebirge. Von der Segeltour im Golf von Alaska und von dem Sturm, in dem das Boot beinahe gekentert wäre. Tim hörte fasziniert zu – wegen der kurzen Haare hatte er sie erst nicht erkannt, gestand er. Privat sehe sie ja ganz anders aus als in den Hochglanzmagazinen und den Frauenzeitschriften. Shainee Ryker, ja klar! Ihre Bestseller kannte er natürlich, sie stapelten sich auf Jodis Nachttisch.
    »Recherchierst du jetzt auch?«, fragte er.
    »Nein.«
    Sie schwiegen eine Weile und betrachteten das quirlige Treiben auf dem Boulevard Pomare und die am Hafenkai vertäuten Segler, während sie Seite an Seite dahinschlenderten. Hinter einem kleinen Park mit Palmen und blühender Bougainvillea begann der schwarze Vulkanstrand. Während sie sich die Schuhe auszogen, deutete Tim hinauf zu den Bergen oberhalb von Papeete. »Sieh mal!«
    Majestätisch langsam rann ein zarter Schleier aus Wolken über die schroffen Kanten der überwucherten Berge und schwebte hinunter nach Papeete. Er erinnerte sie ein wenig an die pazifischen Nebel über den riesigen Sequoias nördlich von San Francisco. »Wie wunderschön!«
    Tim stand so dicht hinter ihr, dass sie seinen Atem auf ihrem Nacken spüren konnte. Ganz leicht berührte er ihre Schulter, und seine Fingerspitzen streichelten ihre Haut.
    Shainee drehte sich zu ihm um, und er berührte sie sanft an den Schultern, damit sie ihn anschaute. Sie sahen sich in die Augen. Kleine Funken prickelten auf ihrer Haut. Sie konnte sich nicht bewegen, und sie konnte ihn nicht berühren. Er legte den Kopf schief, als wollte er sie

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