Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)
Shirt mit der umgedrehten Weltkarte und dem flotten Sprüchlein Who says Australia is down under? nicht gefiel! Es betonte seinen schlanken, durchtrainierten Körper, und sie fand es wohl ... ja, wie? ... schick ... spaßig ... sexy? Aber sie wollte ihm unbedingt ein Hawaiihemd kaufen, das zu ihrem Pareo passte. Na gut, warum eigentlich nicht? Das Stöbern im nostalgisch verträumten Arts und Crafts Shop brachte ihnen beiden Spaß, und sie alberten ziemlich herum, als sie die geflochtenen Körbe, die Holzschnitzereien und den Muschelschmuck betrachteten. Aber als Tim die Hemden mit weißen Blüten und bunten Papageien anprobierte, und Shainee an den Knöpfen herumfummelte und ihm dabei in die Augen sah, sprühten zwischen ihnen die Funken. Okay, es wurde Zeit, sich im Wasser auszutoben. Nächster Programmpunkt: Bodysurfing in der Lagune von Paea!
Sie stürzten sich in die Brandung, kraulten mit kraftvollen Zügen den großen Wogen entgegen und glitten mit ausgebreiteten Armen durch die aufspritzende Gischt. Was für ein Vergnügen! Obwohl der Kampf gegen die heranrollenden Wellen ziemlich viel Kraft kostete, und Tim immer wieder von den Wassermassen begraben, in den aufgewirbelten Sand des Meeresbodens gedrückt und prustend zum Strand zurückgespült wurde. Er fühlte sich, als hätte er keinen heilen Knochen mehr im Leib.
Shainee dagegen war fantastisch: Sie grub ihre Schulter tief in die Wellen und änderte auf diese Weise spontan die Richtung. Sie ließ sich ziemlich herumwirbeln. Und nach vorn fallen, um durch eine Welle hindurchzutauchen, bevor sie an den Strand geschleudert wurde. Sie hatte ihm erzählt, dass ihre Tochter an einem der schwierigsten Surf Spots der Welt surfte, aber Shainee war nicht weniger draufgängerisch und verwegen als Lexie. Hey, was für eine Frau!
Sie zeigte ihm schließlich, wie er die Wogen nehmen sollte, statt sich von ihnen überrumpeln zu lassen. So etwas hatte er noch nie erlebt! Zuerst glitt er durch das Wasser, das sich nicht mehr hart, sondern weich anfühlte, dann schwebte er darüber hinweg, bis er vor Begeisterung laut aufjauchzte und sich wünschte, dieses Glücksgefühl möge nie vergehen. Der absolute Wahnsinn!
Nachdem sie sich gegenseitig abgetrocknet und mit Sonnenöl eingecremt hatten, legten sie sich an den Strand und dösten ein bisschen in der Sonne. Ihr Badeanzug war so niedlich, dass er sie immer wieder ansehen musste, während sie mit geschlossenen Augen neben ihm lag. Er hätte nie gedacht, dass so viel Stoff auf ihrer Haut so verführerisch sein konnte. Und so verwirrend für einen Mann in seiner Midlife Crisis. Oh, Mann! Er hatte das Gefühl, nicht mehr geradeaus denken zu können. War seine spontane Entscheidung von heute morgen wirklich richtig?
Und weiter ging’s, Shainees Post-its im Reiseführer hinterher! Den Marae Arahurahu, einen alten polynesischen Kultplatz, dessen unaussprechlicher Name ausgelassenes Gekicher mit Tränen in den Augen auslöste, fanden sie inmitten eines Parks aus Avocadopflanzen, Mangobäumen, Bananenstauden, Kaffeesträuchern und Brotfruchtbäumen. Der Duft nach reifen Zitrusfrüchten, süßer Ananas und wildem Ingwer war atemberaubend. Der Abschied von den in der Sonne leuchtenden Blüten fiel sehr schwer.
Die Fahrt führte sie nun durch die breite Küstenebene im Süden Tahitis, und Tim konnte den Ford Ranger ein bisschen über die schmale Straße jagen, während Shainee auf der Karte den Weg zum Musée Gauguin mit dem angrenzenden Jardin Botanique und dem Restaurant suchte.
Okay, das Museum ... na ja ...
Tim liebte Paul Gauguins Bilder, aber die Ausstellung, die nur verblichene Kopien zeigte, enttäuschte ihn maßlos. Hey, wo war das Lebensgefühl Tahitis, das Licht, die Farben, die Düfte des Meeres, der Blüten und der Früchte? Alles wirkte stumpf, starr und staubig. Keine Kraft, keine Bewegung, die in den Bildern festgehalten war, und keine Lebendigkeit. Oje! Die Gemälde atmeten eine Tristesse, die ihm schließlich die Tränen in die Augen trieb. Aber Shainee, die sehr feinfühlig spürte, was in ihm vorging, nahm seine Hand und führte ihn in den lichtdurchfluteten Innenhof, wo sie sich wie eines von Gauguins Mädchen mit unterschlagenen Beinen in ein Blumenbeet hockte und ziemlich verführerisch mit der Blüte einer Héliconia spielte. Was für ein Foto! Wie das Licht auf ihrem kurzen Haar Funken sprühte! Und wie ihre Augen leuchteten!
Und das taten sie immer noch, als sie sich beim Mittagessen im nahen
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