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Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Titel: Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Myles , Barbara Goldstein
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ein. Und das Handtuch lag auch schon bereit. Aber Laird verschwand nicht nach unten in die Küche, um Mummy mit dem Essen zu helfen, Kochen und Aufdecken und so. Er stand ein bisschen unschlüssig vor der Wanne herum, dann drehte er das Wasser wieder ab und sah ihn ziemlich ernst an. »Kyle, ich muss mal mit dir reden.«
    »Okay.«
    »In deinem Zimmer.«
    Laird folgte ihm, schloss die Tür und hockte sich auf die Motorhaube von dem Soapbox Airplane, das Daddy gebaut hatte. Das war ein kleines Modell von dem Flugzeug, mit dem Daddy als Flying Doctor geflogen war. Eine Beechcraft Super Air King. Mit Propeller. Und der roten Aufschrift Air Ambulance über den Flügeln. Daddy hatte mit so einem Flieger mal einen Crash gebaut, auf dem Highway, mitten in der Wüste. Da war kein Airstrip, aber er musste trotzdem runtergehen, wegen dem Sandsturm. Mummy war so was von stinksauer auf ihn.
    Laird nahm Flydoc, den Teddy in Royal Flying Doctors Outfit, vom Pilotensitz und betrachtete ihn von allen Seiten. Er druckste ja ziemlich herum! Also, was war los? Hatte er was angestellt? Laird gab ihm Flydoc und deutete neben sich. »Setz dich, Kumpel. Lass uns reden.«
    Und worüber?
    Dass Mummy und er sich ganz doll liebhatten.
    Okay.
    Dass sie beide sich gern öfter sehen wollten.
    Auch okay.
    Eigentlich jeden Tag.
    Na klar, kein Problem. War ja nichts Neues.
    Und jede Nacht ...
    Hä? Wie jetzt!
    »Kyle ... Ich werde hier einziehen.«
    Plötzlich war er ganz doll traurig, und er musste schlucken. »Und Daddy?«
    »Kyle ... Mummy und Daddy haben sich getrennt. Wir haben doch darüber gesprochen, oder?«
    »Ja, klar.«
    Laird knuffte ihn wie einen Kumpel, aber Kyle rutschte ein Stück von ihm weg und schob eine aufgerissene Milky-Way-Folie mit dem Fuß zur Seite. Daddys bester Freund sah plötzlich irgendwie hilflos aus. Als ob er nicht wusste, wie er ihm was Wichtiges sagen sollte. »Dein Daddy hat deine Mummy nicht glücklich gemacht.«
    Aber du, Laird? Du machst sie glücklich?
    Plötzlich hatte er ganz doll Angst, und er wusste nicht, wieso. Und er war so traurig, dass er mit den Tränen kämpfte. »Ich will, dass Mummy und Daddy sich wieder liebhaben.«
    Laird sagte nichts dazu. Er starrte Flydoc an, der zwischen ihnen saß, und rührte sich nicht. Er sah sehr ernst aus.
    »Und ich will, dass Daddy bald nach Hause kommt. Ich hab ihn lieb. Und ich vermisse ihn.«
    Laird sah ihn an. »Kyle, hör mal ...«
    »Nein!«
    »Kyle ...«
    »Du bist nicht mein Daddy!« Der Schmerz in seiner Brust war echt heftig. Und seine Augen brannten ganz doll wegen den Tränen. »Und du wirst auch niemals mein Daddy sein!«
    Heulend sprang Kyle auf und flitzte runter ins Wohnzimmer. Da, auf der Couch stand das Notebook! Er wollte Daddy anskypen! In Tahiti war es vier Stunden später, und er würde schon im Hotel sein.
    Kyle wischte sich die Tränen ab und klickte Skype auf.
    Die lustige Rufton-Melodie spielte endlos, und der Videoscreen blieb dunkel. Ob Daddy schon schlief?
    Laird kam ins Wohnzimmer und lehnte mit hochgezogenen Schultern im Türrahmen. Mummy stand hinter ihm, einen Finger in seine Gürtelschlaufe gehakt. Die beiden beobachteten ihn, wie er schluchzend auf den Bildschirm starrte, und sie sahen echt bedripst aus.
    Wieso ging Daddy nicht ran?
     
     

     
     
    Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie mit den Gedanken minutenlang woanders gewesen war. Sie hatte an den Nachmittag gedacht, als sie mit Tim die Fotos von Mark und Lexie auf ihrem Handy angesehen hatte. Und sie hatte die sanfte Stimme von Matraca Berg im Kopf gehabt, die mit Leidenschaft Back when we were beautiful gesungen hatte:
    »Ich hasse es, wenn sie sagen,
    dass ich in Würde alt werde.
    Ich kämpfe jeden Tag dagegen an.
    Ich schätze, sie merken nicht,
    dass ich es nicht ertragen kann
    was mit mir geschieht ...«
    Shainee fuhr regelrecht zusammen, als Tim sie sanft berührte. »Du bist plötzlich so angespannt. Was ist denn los?«
    Ihre Augen brannten. Sie wandte den Blick ab und zuckte mit den Schultern. Ihre Kehle schnürte sich zusammen, und sie mochte nicht reden.
    »Du denkst an morgen, nicht wahr?«
    Sie versuchte, die quälenden Gedanken an den Abschied von Tim zu verdrängen und nickte stumm.
    Er atmete tief durch. »Ich auch, die ganze Zeit.«
    »Ich bin glücklich, wenn du bei mir bist – das ist ein Gefühl, das ich lange nicht mehr gespürt habe.«
    Er nahm ihre Hand in seine. »Shainee ...« Seine Stimme verlor sich, als er nach den richtigen Worten

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