Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Titel: Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Myles , Barbara Goldstein
Vom Netzwerk:
hatte, damit sie sich ganz doll darüber freute. Ja, genau, seit er’s gefunden hatte, stand das Buch nicht mehr auf dem obersten Brett im Bücherregal von Daddys Arbeitszimmer, zwischen den medizinischen Fachbüchern über Kardio...thorax... äh, keine Ahnung, wie das hieß, sondern lag in der untersten Schublade von Mummys Nachtschrank, unter einem Haufen Hemdchen und Höschen mit ganz viel Spitze dran. Piepegal. Jedenfalls hatte er das Buch da in der Schublade gefunden.
    Auf dem Tisch vor dem Sofa flackerten Kerzen, und die beiden hörten Musik. Josh Groban, oder so was. Es duftete nach Kaminfeuer und Mandeltee, und auf dem Tisch stand ein Teller mit Oreo-Keksen. Yummy!
    Er störte die Edülle, oder wie das hieß, flitzte zum Notebook, das auf dem Sessel lag, knallte es zu, klemmte es sich unter den Arm und stürmte damit, wie mit einem Rugby-Ball, zurück zur Tür. Ach ja, die Oreos. Richtungswechsel! Zurück zum Tisch! Kyle schnappte sich einen Oreo und sprintete wieder zur Tür.
    »Hey, warte mal!«, rief Laird hinter ihm her.
    Mummy sagte was, das er nicht verstehen konnte, weil er nämlich schon die Treppe raufstürmte.
    »Lass nur, ich mach das schon«, sagte Laird, schon in der Tür, zu ihr und rannte ihm nach.
    Aber er war schneller. Go, Kyle! Hi hi hi.
    Er stellte das Notebook auf seinen Schreibtisch und klappte es auf. Prima, es war online. Okay, jetzt zur Website von ourfootyteam.com. Also, wo war sein Foto? Da war es! Wow, das war ja so was von cool!
    Laird lehnte lässig in der offenen Tür. »Hallo, Kyle.«
    »Hallo, Laird«, nuschelte Kyle, während er Skype aufklickte. Er musste Daddy unbedingt von dem Foto erzählen. Das musste er sich gleich mal anschauen.
    Laird kam ins Kinderzimmer, um ihm sein Handy zu zeigen. »Guck mal, ich hab das Foto schon runtergeladen. Wie ich’s dir versprochen habe. Ich wollt’s dir eben zeigen.«
    Kyle lugte auf das Display und zuckte mit den Schultern. »Toll.«
    Laird sah echt ein bisschen bedripst aus. Irgendwie enttäuscht. Als ob ihm wer einen Oreo-Keks versprochen hatte, den er dann aber nicht gekriegt hatte. So was halt.
    Kyle klickte Daddys Skype-Adresse an. Die lustige Melodie spielte endlos. Aber Daddy antwortete nicht.
    Plötzlich war er wieder ganz doll traurig, so doll, dass es in seiner Brust echt wehtat. Er hob Flydoc, seinen Teddy, vom Boden auf und presste sein Gesicht in die Fliegerjacke mit dem Logo vom Flying Doctors Service. Autsch! Die hochgeschobene Pilotenbrille drückte gegen seine Stirn. Aber deswegen musste er nicht weinen, sondern weil Daddy schon wieder nicht da war.
    »Wo ist er denn?«, schluchzte er.
    Laird kniete sich neben seinen Stuhl und nahm ihn ganz lieb in den Arm. »Schhht!«
    Kyle haute ihn, aber das steckte Laird locker weg. Er hielt ihn nur noch fester und wiegte ihn hin und her.
    »Alles wird wieder gut«, flüsterte er.
    »Nein«, heulte Kyle. »Daddy ist nicht mehr da.«
    »Ich bin da«, versuchte er, ihn zu trösten.
    »Aber du bist nicht mein Daddy.«
    »Nein, Kyle. Und das werde ich auch niemals sein.« Laird ließ ihn los, strich ihm das Haar aus der Stirn und wischte ihm die Tränen ab. »Okay, Kumpel, geht’s wieder?«
    Kyle schniefte.
    »Willst du Daddy eine Mail schreiben? Du könntest den Link von ourfootyteam.com reinkopieren. Dann kann er sich das Foto von dir ansehen, wenn er später online geht.«
    Kyle nickte. »Okay.«
    Laird hob ihn hoch, hockte sich auf den Stuhl und setzte ihn auf seinen Schoß. Dann legte er seine Arme um ihn und klapperte auf der Tastatur herum. »Also, Kyle, wie lautet deine Mailadresse?«
    »Hab keine.«
    »Echt nicht?« Laird strich mit dem Finger über Kyles Wangen und wischte noch ein paar Tränen ab.
    »Nee.«
    »Na, dann wollen wir dir mal schnell einen eigenen Account anlegen. Dann kannst du Tim jederzeit eine Mail schreiben.« So schnell, dass Kyle kaum gucken konnte, klickte Laird sich durch Windows Live. »So, fertig. Was willst du ihm denn sagen?«
    Kyle dachte kurz nach.
    »Soll ich für dich tippen, Kyle?«
    »Nee, das kann ich schon selbst.«
     
    Von: Rugby Star [email protected]
    An: Daddy [email protected]
    18.06.2011 / 16:21
    Betreff: Wo stekst du?
    Daddy, bitte ruf mich ganz bald an. Mus dir nähmlich was erzälen. Hab dich ganz doll lieb. Kyle
     
     

     
     
    Abendstimmung ...
    Die salzige Brise von der Lagune wehte den betörenden Duft der Tiare-Blüten vom Garten in ihren Bungalow. Der Sternenhimmel über dem schwarzen Schattenriss der Berge funkelte

Weitere Kostenlose Bücher