Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)
Schenkel. Sein Atem streichelte ihr Gesicht. »Halt mich fest, sonst fallen wir beide!«
Shainee umarmte ihn fester. »Okay, ich hab dich.«
Er schob seine Hand in ihren Nacken und küsste sie. Zuerst sanft, dann immer fordernder. Sein Kuss raubte ihr den Atem. Und eine ganze Menge Besonnenheit und Selbstbeherrschung.
Er grinste. »Fühlst du dich jetzt besser?«
Sie musste lachen. »Du hast ja keine Ahnung, wie gut.«
Er hauchte ihr noch einen Kuss auf die Lippen. »Doch, die habe ich.«
Sprach’s, drehte sich um und setzte den Helm wieder auf. Und weiter ging’s, sehr viel entspannter ...
Nächster Halt: Tiki Village, ein Künstlerdorf mit Hütten im polynesischen Stil. Mit einer erfrischend kühlen Kokosnuss mit Strohhalm in der Hand, stöberten sie in den Läden, und Shainee sah sich mit Tim schwarze Perlen an, die in allen Schattierungen schimmerten: grau, rosa, blau. Überall im Dorf duftete es ganz köstlich, aber sie aßen nichts. Während Tim ihren Ausflug vorbereitet hatte, kümmerte Shainee sich nämlich um ihr Abendessen. Sie wollte Tim mit einer entspannenden Wellnessmassage überraschen – sie beide am Strand. Nach dem Schock von heute Morgen wollte sie ihm etwas schenken, ihm einfach etwas Gutes tun. Bei Sonnenuntergang würde es dann ein romantisches Abendessen bei Fackelschein in einer Palmblatthütte an der Lagune geben – nur sie beide. Darauf freute sie sich jetzt schon: Gepolsterte Liegen mit weichen Kissen, sanfter Feuerschein in der Abenddämmerung, das Rauschen der Brandung, der funkelnde Sternenhimmel, eine Flasche Champagner ... und Tim ... vor allem Tim ...
Hin- und hergerissen von ihren Gefühlen, tobte in ihr ein Kampf zwischen Herz und Verstand. Sie brauchte einfach ihre Freiheit, jederzeit gehen zu können, um doch dazubleiben – bei Mark.
Weiter ging’s durch das verträumte Südseedorf Haapiti und an den Ananasplantagen entlang in den Süden der herzförmigen Insel.
Shainee schwelgte in dem Gefühl von Freiheit. Sie mochte es, wie Tim sich lässig in die Kurven legte. Sie genoss es, die Schwingungen der Maschine in ihrem ganzen Körper zu spüren. Und sie liebte es, eng umschlungen mit ihm die Fahrt zu genießen. Immer wieder betrachtete sie sein Gesicht in den Seitenspiegeln, und er erwiderte ihren Blick mit einem Lächeln, das sie unter dem Helm nur erahnen konnte. Er berührte mit den Fingerspitzen leicht ihr Knie, bevor er den Arm hob, um sie auf die Sehenswürdigkeiten neben der Straße aufmerksam zu machen. Überwucherte Vulkankegel hinter einem Dschungel aus hohen Palmen und blühenden Büschen. Ein kleiner Strand in einer verborgenen Badebucht. Ein Palmhüttendorf. Ein Auslegerboot in der Lagune. Eine weiße Yacht, die vor der Küste ankerte. Und eine antike Badewanne mit Füßen direkt am Strand – welcher Spaßvogel hatte die dort hingestellt?
Was für ein traumhaft schöner Tag! Die türkisfarbene Lagune mit kristallklarem Wasser an der Südspitze der Insel war der absolute Wahnsinn! Noch nie hatte sie ein solch intensives Blau gesehen!
Stop! Anhalten!
Tim stellte das Motorbike unter einer blühenden Bougainvillea ab. Sie rissen sich Jeans und Shirt vom Leib und rannten ausgelassen lachend ins warme Wasser! Sie schwammen weit hinaus und tauchten ein bisschen. So viele exotische Fische und bunte Korallen gab es hier! Auch Clownfische. Plötzlich tauchte Tim prustend auf und rief: »Ich hab ihn gefunden!«
»Wen?«
»Nemo!«, grinste er und deutete auf einen Clownfisch, der zwischen ihnen herumschwamm. »Ich hab ihn gefunden!«
Tim, du verrückter Spinner!
Nach dem Baden trockneten sie sich in der Sonne – sie hatten keine Handtücher mitgenommen. Shainee genoss es, neben Tim zu liegen, dem Rhythmus der Wogen zu lauschen und den feinen Sand durch ihre Finger rinnen zu lassen. Dabei berührten sich ihre Fingerspitzen, und sie streichelte sanft seine Finger, bis sie auf seinen Ehering stieß. Sie zuckte zurück, aber er hielt ihre Hand fest und schob seine Finger gefühlvoll zwischen ihre. Eine innige Geste der Verbundenheit. Sehr intim. Und ziemlich erotisch, wenn man wie sie über eine lebhafte Fantasie verfügte ...
Tim musste ähnlich empfinden, denn er setzte sich auf und sah sie an. »Lass uns weiterfahren!«
»Und wohin?«
»Zum schönsten Ort der Welt.«
Der Blick vom Belvédère, den sie über eine schmale Straße durch Papayaplantagen und Vanillepflanzungen erreichten, war wirklich atemberaubend!
Wie der Bug eines Schiffes ragte
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