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Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Titel: Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Gebirgspfade?«, fragte Caelian.
    »Alle führen in die weiße Wüste. Und dort existiert nichts. Mein Vater war in seiner Jugend mit Freunden einmal drüben, sie hofften wohl auf ein grünes Tal, wo es uns besser gehen würde als hier. Aber sie fanden es nicht. Das Gebirge schützt uns, sonst hätte uns der Sand bereits verschluckt. – Aber ihr habt mir noch nicht gesagt, was euch hierher geführt hat.«
    »Wir hörten von einer versunkenen Stadt und machten uns auf, sie zu suchen.«
    Kalisha lächelte. »Zarador? Oh, sie versank vor so langer Zeit. Selbst ihren Namen kennen nur noch wenige. Aber natürlich wartet die Stadt. Sie wartet tief unter dem weißen Sand, und wer weiß, vielleicht muss sie nicht mehr lange warten.«
    »Du meinst, sie wartet auf uns?«
    »Die Stimmen lügen nicht. Ihr müsst es sein. Auf diese Morphorgehilfen wartet sie bestimmt nicht. Sie würden sie nur schänden.«
    »Schänden?«
    »Sie würden nur nach Schätzen gieren, sie ausrauben und ihre Geheimnisse verachten. Wenn sie verloren gehen, dann geht Alathaia mit ihnen. Sie wird ihre Hand von Achlad endgültig abwenden und es den Dämonen überlassen.«
    »Sind wir denn auf dem richtigen Weg? Weißt du, wo die Stadt liegt?«
    »Jenseits des Gebirges, so viel ist sicher. Aber die weiße Wüste ist groß. Wenn Alathaia euch kein Zeichen sendet, seid ihr dort verloren.«
    »Vielleicht haben die Reiter dasselbe Ziel wie wir und haben die Stadt bereits gefunden?«
    »Das wäre nicht gut. Ich werde abermals die Stimmen fragen, ob es sich so verhält. Wie habt ihr von Zarador erfahren?«
    »Es gibt ein Lied …«
    »Ach ja, ein Lied. Viele Lieder wurden über Zarador gesungen. Seid ihr Achladier?«
    »Ich bin aus Achlad, mein Freund Jaryn kommt aus Jawendor.«
    »Das ist ein gutes Zeichen. Obwohl Achlad und Jawendor verfeindet sind, habt ihr Freundschaft geschlossen. Wollt ihr eurem Vorhaben treu bleiben?«
    »Ja. Wir möchten über das Gebirge und uns dort umsehen. Wir möchten Zarador finden, und wir können dir sagen, es gibt noch mehr Zeichen, die uns mitgegeben wurden, aber das Gelingen liegt in den Händen der Götter.«
    Caelian sah Jaryn fragend an, dieser wusste, was Caelian meinte, und nickte.
    »Wir sind hier mit dem Segen eines sehr weisen Mannes, der von einer Prophezeiung sprach. Manchmal haben wir gezweifelt, doch die Zeichen verdichten sich. Außerdem sind wir tatsächlich keine gewöhnlichen Männer. Wir sind Priester. Ich diene Zarad und Jaryn Achay.«
    »Sonnen- und Mondpriester?« Kalishas lebhafte Augen glänzten. »Was für eine Fügung! Ich schöpfe Hoffnung. Die Tempel wurden auseinandergerissen, ihre Priester hassen sich, weil Razoreth ihre Seelen vergiftet hat. Findet Zarador! Aber lasst euch nicht von blindem Eifer mitreißen. Achtet auf euch und lasst ab, wenn euer Leben bedroht ist.«
    »Wir haben nicht die Absicht, Selbstmord zu begehen, auch nicht für Zarador«, erwiderte Jaryn freundlich, der bei dem Namen Razoreth unruhig geworden war. »Doch was ist, wenn wir die Stadt finden? Welches Geheimnis gilt es da zu lüften?«
    »Das Geheimnis um den Zorn und die Trauer der großen Mutter Alathaia. Kann irgendetwas gedeihen ohne sie? Glaubt ihr, Achlad sei grundlos eine Wüste geworden?«
    »In Jawendor spielt sie keine Rolle mehr«, sagte Jaryn. »Ja, im Grunde ist es verboten, ihren Namen zu nennen oder sie gar zu verehren. Nur ein kleiner Tempel am Rande Margans steht noch. Soviel ich weiß, wird er von vier oder fünf alten Frauen betreut, die niemand für gefährlich hält.«
    Kalisha nickte. »Sie wurde in Jawendor nicht mehr geduldet, weil Alathaia keine grausame Herrschaft unterstützt. Bei euch hat man Razoreth verehrt und mächtig werden lassen. Die Feindschaft unserer Länder hat auch Achlad verdorben. Zwei große Familien kämpfen hier um die Vorherrschaft, aber keine von beiden ist gut für Achlad, keine von ihnen sollte herrschen.«
    Jaryn und Caelian schwiegen. Sie glaubten inzwischen zu wissen, wen Kalisha meinte. Aber jeder für sich zweifelte daran, dass sich daran etwas ändern würde, wenn sie Zarador fanden. Dennoch war ihre Neugier noch einmal angefacht worden.
    Kalisha lud sie ein, bei ihr zu übernachten, und sie nahmen das Angebot gern an. »Sollte sich einmal ein Esel zu dir verlaufen, dann nimm dich seiner an. Er heißt Laila.«
    Kalisha strich Jaryn über das schimmernde Haar. »Was für ein gutes Herz du hast. Alathaia, die Herrin über alle Geschöpfe, wird es dir

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