Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
Vom Netzwerk:
Eiszapfen?«
    »Im Gegenteil. Er bemüht sich, das Land gerecht zu regieren.«
    Lacunar lachte. »Gerecht ist es, wenn es den Reichen gut geht. War doch immer so in Jawendor.«
    »Ist es in Achlad etwa anders?«
    »Wird schon bald anders werden«, brummte sein Vater. »Kannst du mir Genaueres darüber sagen, wie deine Tante Zahira starb? Sie soll Doron in der Hochzeitsnacht entmannt haben? Stimmt das, oder sind es Gerüchte? Als ich es erfuhr, habe ich jedenfalls ihr zu Ehren ein Festmahl gegeben.«
    »Es stimmt. Die Wächter haben sie anschließend überwältigt und getötet.«
    »Ja, schade um sie. Das war ein Weib! An ihr solltet ihr euch ein Beispiel nehmen.«
    »Zahira wurde aufgespießt, ich möchte noch ein bisschen weiterleben.«
    »Jaja, du bist ein Feigling, wenn du heute auch aussiehst wie ein Wüstenkrieger. Aber unter deiner Tachhar bist du immer noch dasselbe Weib. Doch was soll’s! Ab heute habe ich mich damit abgefunden. Ändern kann ich es ohnehin nicht. Und wie war das mit den doppelten Prinzen? Dieser Sonnenpriester – wie hieß er doch gleich?«
    »Jaryn.«
    »Richtig. Rastafans Geliebter. Er soll ihn umgebracht haben. Stimmt das?«
    Caelian zögerte mit der Antwort. Sein Vater war nicht so umfassend unterrichtet, wie er geglaubt hatte. Wie weit sollte er ihm die Wahrheit sagen?
    »Es gab ein Zerwürfnis zwischen ihm und Rastafan«, erwiderte Caelian zögernd. »Jaryn hat Jawendor daraufhin verlassen.«
    »Oh, wie außerordentlich traurig. War ja ein hübscher Bengel. Aber wie ich Rastafan kenne, hat er sich inzwischen anderweitig getröstet.«
    »Wahrscheinlich. Ich kenne auch nur den üblichen Palastklatsch.«
    »Er hat mir geschrieben, ich solle ihn besuchen, aber ich habe keine Zeit. Die Sache mit der Pyramide ist mir dazwischen gekommen.«
    »Mit der Pyramide?«
    Lacunars ließ seine Hand geräuschvoll auf den Tisch fallen. »Ja! Man hat sie gefunden. Die sagenhafte Pyramide von Zarador. Und weißt du, was sich in ihr befindet?«
    Caelian wusste es nur zu gut, aber er schüttelte den Kopf.
    »Gold, Caelian! Fünf über mannshohe Krüge mit Gold! Und die werde ich mir holen. Allerdings hat Radomas bereits Witterung aufgenommen.«
    Caelian erschrak. »Er hat sie gefunden?«
    »Noch nicht. Er ist noch am Suchen, und ich lasse ihn gewähren, denn warum soll ich mir die Arbeit machen? Wenn er die Pyramide gefunden hat, greife ich zu. Ich habe vor, mich mit meinen Reitern in den Blutfelsen von Ferothis zu verstecken und seine Anstrengungen zu verfolgen. Bisher hat er nur ein paar Lehmhäuser ausgebuddelt.«
    »Und woher weißt du, dass die Sache mit den Krügen stimmt, wenn die Pyramide noch nicht gefunden wurde?«
    »Weil zwei Fremde dort gewesen sind und sie gesehen haben.«
    An der Antwort seines Vaters erkannte Caelian, dass dieser nicht wusste, um wen es sich bei den Fremden gehandelt hatte. Das beruhigte ihn. Dennoch fragte er: »Weiß man, wer diese Fremden waren? Sie können doch lauter Märchen aufgetischt haben. Weshalb sollten ausgerechnet sie die Pyramide gefunden haben, nach der Radomas schon so lange sucht?«
    »Durch Zufall. Sie haben es irgendeiner Priesterin anvertraut, aber Radomas hat es herausbekommen. Natürlich bin ich nicht sicher. Deshalb will ich mich ja auch zurückhalten und ihn vorschicken. Er hat Zarador immerhin gefunden, und eine Pyramide hat es dort gegeben. Allerdings wäre es wohl eine Aufgabe für mehrere Generationen, die ganze Stadt auszugraben.«
    »Ich glaube kein Wort von dieser Geschichte, Vater. Hätte Radomas diese Fremdlinge nicht ergreifen lassen, um ihnen das Versteck unter der Folter zu entlocken?«
    »Sie waren plötzlich verschwunden, teilte mir Khasker mit. Radomas war wütend und hat geheult wie zehn hungrige Schakale, aber es war zu spät. Er ist dann sofort mit einigen seiner engsten Vertrauten nach Zarador aufgebrochen. Radomas ist kein Mann, der auf Märchen hereinfällt. Ich sage dir, es ist etwas dran an der Geschichte.«
    »Ja vielleicht. Ich hoffe, du hast Erfolg, Vater.«
    »Mir machen diese beiden Unbekannten Sorgen«, brummte er. »Wer weiß, wem sie die Sache noch auf die Nase gebunden haben.«
    »Warum sollten sie das Geheimnis in alle Welt hinausposaunen? Sie werden nur wenige einweihen. Priester – wie du schon sagtest.«
    »Dieses Priestergezücht! Was sollen die schon mit Gold anfangen? Ich brauche es, denn ich bin der Fürst von Achlad. Das Land muss wieder aufgebaut werden, aber zuvor muss es vom Ungeziefer befreit

Weitere Kostenlose Bücher