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Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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werden.«
    Caelian machten die Reden seines Vaters betroffen. Noch bevor jemand die Pyramide auch nur erblickt hatte, rüsteten sie sich alle in ihrer Goldgier, um sich die Köpfe einzuschlagen. Was zukünftig dem Lande dienen sollte, wurde nun zur Quelle des Bösen, wenn die üblen Herrscher sie zuerst fanden. Und sein Vater gehörte zu ihnen. Aber gab es überhaupt Machtmenschen, die so viel Reichtum widerstehen konnten? Was würde Rastafan tun, wenn er über die Krüge verfügte? Wäre es sinnvoll, ihm die Aufgabe anzutragen, den Schatz vor seinem Onkel und Radomas zu retten? Das bedeutete Krieg, aber käme dieser nicht in jedem Fall?
    »Worüber denkst du nach, Caelian?«
    »Wann wirst du zum Ferothisgebirge aufbrechen?«
    »In wenigen Tagen. Deshalb sagte ich, du seist zu einem ungünstigen Zeitpunkt hier aufgetaucht. Ich kann mich nicht um dich kümmern, bin mitten in den Vorbereitungen.«
    Nicht anders als damals, dachte Caelian.
    »Ich werde nur eine Handvoll Männer zurücklassen, um die Tore zu bewachen. Ich weiß nicht, ob du trotzdem bleiben willst.«
    Caelian nickte abwesend. Er war mit seinen Gedanken vorübergehend woanders.
    »Ich bin mit Jaryn unterwegs«, sagte er plötzlich. Er hatte sich zu diesem Schritt entschlossen, weil er der Meinung war, dass sie Jaryns Existenz nicht für alle Zeiten vor Rastafan verbergen konnten. Eines Tages würde er die Wahrheit erfahren, und dann war es gut, wenn sich Jaryn in Araboor aufhielt, wohin Rastafans Arm nicht reichte.
    »Was? Du ziehst mit diesem Sonnenpriester herum?«
    »Er ist mein Freund und wartet in einem Dorf auf mich. Ich wollte zuerst allein mit dir sprechen, ob er hier willkommen ist.«
    »Du hättest ihn mitbringen können, warum nicht? Gibt es da etwas, das ich wissen müsste? Flieht er vielleicht vor Rastafans Zorn?«
    Caelian erschrak. »Wie kommst du darauf?«
    »Du hast von einem Zerwürfnis gesprochen.«
    »Ach das.« Caelian winkte ab. »Das ist längst bereinigt. Jaryn hat Jawendor damals verlassen. Seitdem bereisen wir die Länder und studieren ihre Sitten und Gebräuche. Wir wollen uns nur ein bisschen hier ausruhen.«
    »Weiß Rastafan, dass du mit seinem ehemaligen Geliebten zusammen bist? Ich will ihn nicht hintergehen.«
    »Er weiß es. Natürlich«, gab Caelian hastig zur Antwort. »Es ist ihm gleichgültig. Jaryn war für ihn nur einer von vielen. Er hat sich längst mit anderen getröstet.«
    »Hm, ich will mich nicht in eure Liebeshändel einmischen. Aber mit Rastafan will ich Frieden. Ich kann keinen Streit mit Jawendor gebrauchen.«
    »Rastafan hat andere Sorgen, glaub mir, Vater. Außerdem wird er es doch nie erfahren.«
    »Von mir bestimmt nicht. Also gut. Ihr könnt eine Weile hier bleiben.«
    »Danke Vater.« Caelian wischte sich den Mund mit einem Tuch ab. »Wenn es recht ist, möchte ich jetzt schlafen gehen.«
    »Wann wirst du deinen Freund holen?«
    »Morgen. Ist dir das recht?«
    »Warum nicht? Aber ihr dürft nicht meine Männer verführen. Das fehlte mir noch, dass sie am Ende ihre Waffen fortwerfen und sich mit Radomas’ Leuten paaren.«
    Caelian lachte. »Das musst du nicht befürchten. Radomas’ Männer sind viel zu hässlich.«
    »Du musst es ja wissen. Hast sie natürlich gesehen, als du in Faemaran warst.«
    »Einige, ja.«
    »Kennst du auch Thorgan?«
    Der plötzliche Themenwechsel ließ Caelian zusammenzucken. Was sollte er sagen? »Wir haben ihn in Phedras kennengelernt. Ein unsympathischer Bursche.«
    »Was wollte er denn von euch?«
    »Er diente sich als Reiseführer an, aber wir lehnten ab.«
    »Ach ja? Wohin ging denn die Reise?«
    »Nach Faemaran, das weißt du doch.«
    Lacunar nickte nachdenklich. »Jaja, natürlich«, meinte er zerstreut. Aber etwas an Caelians Geschichte irritierte ihn: Da zogen zwei junge Burschen einfach zu ihrem Spaßvergnügen in der Welt herum. Angeblich, um fremde Sitten und Gebräuche zu studieren. So ein Unsinn! Wer herumreiste, der wollte etwas auskundschaften oder war auf der Suche. Zufällig waren zur gleichen Zeit auch zwei Fremde in Achlad unterwegs, so jedenfalls hatte sich Khasker ausgedrückt. Etwas merkwürdig, denn in Achlad wimmelte es von fremden Kaufleuten. Weshalb war er ausgerechnet auf diese beiden aufmerksam geworden? Weil sie ganz allein in Richtung Ferothisgebirge durch die Wüste ritten. Dabei waren sie Thorgan in die Hände gefallen, der sie zu Arbeitssklaven hatte machen wollen, doch sie waren ihm entwischt. Dann hatte Khasker sie in Faemaran

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