Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
Vom Netzwerk:
jemanden wie mich an deiner Seite. Einen Mann, der die Luft Margans bei seinem ersten Schrei eingeatmet hat.«
    »Und mit ihr die Vorrechte der Aristokratie. Soll ich die Katze zur Hüterin der Milchkammer machen?«
    »Du unterschätzt mich.«
    »Wenn ich dir vertrauen könnte, wärst du tatsächlich ein wertvoller Mitarbeiter.«
    »Wenn wir vereint an denselben Zielen arbeiten, habe ich keinen Grund mehr, gegen dich vorzugehen.«
    Rastafan nickte scheinbar nachdenklich. »Ich muss es mir überlegen. Gab es da noch eine weitere Bedingung?«
    »Wir teilen uns das Bett – hin und wieder, das heißt, wenn ich es wünsche.«
    Rastafan setzte sein unwiderstehliches Lächeln auf. »Das ist doch keine Bedingung. Wenn ein so stattlicher Mann wie du in meiner Nähe ist, dann ergibt sich das doch von ganz allein, oder?«
    »Zwischen uns sollte es dennoch gewisse Regeln geben.«
    »Die Regeln werden von dem Ding festgelegt, das sich unterhalb unserer Gürtel befindet. So war es immer, und so wird es bleiben.«
    »Du verstehst nicht, ich …«
    »Ich verstehe sehr gut. Immer wenn du heiß bist, soll ich bereit sein. Mein liebster Vetter. Das wird eine meiner leichtesten Übungen sein. Hast du noch weitere Forderungen an mich?«
    »Du sollst wissen, dass ich dich – du weißt, ich hätte dich im Morphortempel töten können. Natürlich, man wäre sehr schnell auf mich gekommen. Aber manchmal ist es einem das wert. Kennst du das nicht?«
    »Ich kenne es.«
    »Ich tat es nicht, weil – weil du dich in meinem Kopf und in meinen Lenden festgesetzt hast wie ein Geschwür.«
    »Nicht gerade ein schmeichelhafter Vergleich.«
    »Du weißt, wie ich es meine. Ein Geschwür, das möchte man loswerden. Du warst mein Rivale, und ich wäre dich gern los geworden. Was hast du an dir, dass ich dich nicht aus meinen Gedanken verbannen kann?«
    »Nun, Gaidaron. Du bist hochgeboren, stark, klug und gut aussehend. Man gehorchte dir, lag dir zu Füßen. Doch mit der Zeit hat es dich gelangweilt, ja angewidert. Du wolltest dich hingeben, aber dazu musstest du einem Stärkeren begegnen. Du hast auf den gewartet, der sich nicht vor dir beugt. Und jetzt bist du ihm begegnet.«
    Gaidaron verlor ein wenig Farbe, weil Rastafan es getroffen hatte. Dennoch erwiderte er beherrscht: »Es wird sich noch herausstellen, wer von uns beiden der Stärkere ist.«
    »Du bist also immer noch auf Kampf aus?«
    »Im Bett, Rastafan, nur im Bett.«
    Rastafan verzog spöttisch die Lippen und erhob sich. »Geh jetzt. Ich muss über unser Gespräch nachdenken.«
    »Denke nicht zu lange nach. Sprich mit Suthranna!«
    »Und wenn ich es nicht tue?«
    »Dann werde ich sterben, aber dich wird die Wahrheit vernichten.«
    Schon wollte Rastafan etwas Höhnisches erwidern, doch dann besann er sich und erwiderte mit gleichgültiger Miene: »Ich bewundere deinen Mut und deine Schläue. Ja, ich fürchte, ich werde tun müssen, was du verlangst. Wer weiß, vielleicht wird unser gemeinsames Handeln Jawendor tatsächlich zum Segen gereichen. In uns beiden fließt das Blut Fenraonds. Weshalb sollten wir Feinde sein, wenn wir doch dasselbe Ziel anstreben.«
    Gaidaron neigte leicht das Haupt und verbarg seinen Triumph unter gesenkten Lidern. »Ich bewundere die Weisheit meines Königs. Soeben schicken zwei Männer sich an, aus Jawendor einen besseren Ort zu machen.«

14
    Tiyamanai saß beim trüben Licht einer Kerze in einer winzigen Kammer und trug die wenigen Kupferringe, die seine Brüder erbettelt hatten, in ein kleines Buch ein. Dass einige unter den Zylonen schreiben konnten, war nicht bekannt, und sie redeten nicht darüber, denn das hätte die Mondpriester eifersüchtig gemacht, die dieses Privileg mit einigen Ausnahmen für sich beanspruchten.
    Er tat seine Arbeit sehr gewissenhaft, dennoch war er nicht so bei der Sache, wie es hätte sein sollen. Ihm ging jener gut aussehende Mann nicht aus dem Kopf, mit dem er gemeinsam in anstößiger Nacktheit gebadet hatte, mit gewaschenen Haaren und gründlich vom schützenden Schmutz gesäubert. Und dann hatte dieses Abbild eines vollendeten Mannes ihm gesagt, er sei ein hübscher Kerl. Was danach passiert war, das hätte niemals geschehen dürfen, und doch pulsierte die genossene Lust immer noch durch seine Adern. Was umso verwerflicher war, als er die zur Sühne erforderliche Geißelung immer noch nicht durchgeführt hatte. In seiner Schwäche hatte er sie immer wieder aufgeschoben, obwohl doch jeder versäumte Tag nach mehr Schlägen

Weitere Kostenlose Bücher