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Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition)

Titel: Lacunars Fluch, Teil 4: Rastafans Buße (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Zauberkünste nicht, Gaidaron.«
    »Zauberkünste? Ich denke, du selbst hast bei diesem Zauber mitgewirkt. Ich habe noch keine Belege, aber einige untrügliche Hinweise.«
    »Und die wären?«
    »Ich lege die Karten auf den Tisch, wenn es mir passt. Sagischvar und Suthranna waren eingeweiht, dafür verwette ich meinen Kopf. Aber ich werde eurem Verrat auf die Schliche kommen. Du weißt, dass es mir gelingen wird, ich bin kein Dummkopf.«
    »Ich wäre der Erste, der dir dabei Erfolg wünscht. Aber nicht einmal die Priester können Tote wieder lebendig machen.«
    »Wir werden sehen. Ich nehme an, du hast dich inzwischen näher über die Zylonen erkundigt?«
    »Das sind irregeleitete Menschen. Harmlos, aber mit ganz vorzüglichen Werkzeugen ausgestattet. Ich konnte mich nicht beschweren. Nur die Stellung war ein wenig unbequem, und unter dem Tuch wurde mir unnötig heiß. Das hätte schließlich nicht sein müssen.«
    »Den Wolf kann man nicht an einen Strohhalm binden. Ja, es sind Menschen, die einem törichten Glauben anhängen und dabei abwegige Rituale praktizieren. Da sind wir uns einig. Aber auf uns kommt es nicht an. In der Bevölkerung fürchtet man ihren stinkenden Atem, man weicht ihnen aus, denn wer sie berührt, heißt es, wird selbst zu einem Zylonen. Was würden die Marganer von dir halten, wenn sie wüssten, dass dich sieben von ihnen gevögelt haben und es dir obendrein gefallen hat? Gut, man würde dich nicht außer Landes jagen, aber mit dem Respekt vor deiner königlichen Hoheit wäre es vorbei.«
    Rastafan winkte verächtlich ab. »Diesen Respekt habe ich mir bisher immer selbst verschafft, das weißt du. Ich habe die Verschwörung der Höflinge niedergeschlagen, die in mir immer nur den Räuberhauptmann sahen.«
    »Du kannst Einzelne bestrafen, aber du kannst nichts gegen den Aberglauben so vieler Menschen ausrichten. Man wird hinter deinem Rücken tuscheln, lachen und heimlich mit dem Finger auf dich zeigen. Selbst Sklaven werden dich heimlich verhöhnen, und die Kinder werden in den Gassen Spottverse über dich singen.«
    Rastafan schwieg eine Weile. Seiner Miene war keine Bewegung anzusehen. Gaidaron hätte viel für seine Gedanken gegeben. Nach einer Weile, während der Rastafan stumm an Gaidaron vorbeigeblickt hatte, sagte er: »Gut. Du meinst, du hast mich in der Hand. Was willst du also?«
    Gaidaron konnte sich ein flüchtiges Lächeln nicht versagen. »Das habe ich dir bei passender Gelegenheit im Morphortempel ins Ohr geflüstert.«
    »Oh ja, ich erinnere mich an eine Mücke an meinem Hintern. Aber erkläre dich doch näher, denn du warst bereits nach zwei Stößen so außer Atem, dass ich nichts verstanden habe.«
    Gaidaron reckte das Kinn. »Ich möchte die Macht ausüben, die mir aufgrund meiner Geburt und meiner Fähigkeiten zusteht. König kann ich nicht mehr werden, daher will ich der zweite Mann im Reich sein.«
    »So einen Posten habe ich nicht zu vergeben. Der König steht an der Spitze, alle anderen sind ihm untergeordnet.«
    »Bis auf die Priester. Ich will Oberpriester im Mondtempel werden.«
    »Aber das ist bereits Suthranna. Selbst wenn er morgen tot umfiele, so hätte ich keinerlei Recht, mich in die Angelegenheiten des Mondtempels zu mischen. Die Priester müssten dich wählen. Ich kann hier nichts für dich tun.«
    »Es sei denn, Suthranna würde mich selbst empfehlen.«
    »Natürlich. Dann sprich doch mit ihm.«
    »Du müsstest das tun.«
    »Warum sollte er auf mich hören? Er ist alt, aber doch noch nicht so alt, dass er das Amt nicht mehr ausüben könnte. Weshalb sollte er es vorzeitig abtreten und ausgerechnet an dich?«
    »Das überlasse ich deiner Überredungskunst, wobei ich bescheiden auf unsere Unterhaltung hinweise. Jaryn und die Zylonen dürften dabei als Argumente hilfreich sein.«
    »Ich verstehe. Und du glaubst, dein König ließe sich von dir erpressen?«
    »Ich bedaure, dass ich diesen Weg wählen muss. Aber du würdest auch gewinnen. Mit mir an der Seite könntest du deine ehrgeizigen Ziele besser verwirklichen.«
    »Ehrgeizige Ziele?«
    »Oh, mir ist da manches zu Ohren gekommen. Du willst Margan für alle Habenichtse öffnen, du willst, dass jeder die Sonnenpriester betatschen kann – was ich sehr begrüßen würde. Du willst die Privilegien der Aristokratie beschneiden und dem Volk mehr Rechte geben. Ich würde sagen, das sind nicht nur ehrgeizige, sondern kühne Ziele. Doch ich würde sie unterstützen. Gemeinsam kann uns vieles gelingen. Du brauchst

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