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Lady Chatterley (German Edition)

Lady Chatterley (German Edition)

Titel: Lady Chatterley (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D. H. Lawrence
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wie lange. Und er war mit ihr still, lag neben ihr im selben unauslotbaren Schweigen. Und davon würden sie niemals sprechen.
    Als sie sich der Außenwelt allmählich wieder bewußt wurde, klammerte sie sich an seine Brust und flüsterte: «Lieber! Geliebter!» Und er hielt sie schweigend umfaßt. Und sie schmiegte sich an seine Brust, erfüllt.
    Doch sein Schweigen war unergründlich. Seine Hände, wie Blumen so fremd und still, umschlossen sie. «Wo bist du?» fragte sie ihn flüsternd. «Wo bist du? Sag etwas zu mir! Sprich mit mir!»
    Er küßte sie leise und murmelte: «Ja, mein Herz.»
    Aber sie wußte nicht, was er meinte, sie wußte nicht, wo er war. Ihr war, als sei er ihr verloren in seinem Schweigen.
    «Du liebst mich, nicht wahr?» murmelte sie.
    «Ja, du weißt es doch!» sagte er.
    «Aber sag es mir!» flehte sie.
    «Nu, nu! Hast du es denn nicht gemerkt?» erwiderte er undeutlich, doch sanft und beruhigend. Und sie preßte sich eng an ihn, ganz eng. Er war so viel friedvoller in der Liebe als sie, und sie wollte, daß er ihr Sicherheit gäbe.
    «Du liebst mich», flüsterte sie dann voller Zuversicht. Und seine Hände liebkosten sie sanft, als sei sie eine Blume – ohne den Schauer der Begierde, doch mit köstlichem Nahesein. Und noch immer war sie vom rastlosen Zwang verfolgt, die Liebe zu fassen.
    «Sag, daß du mich immer lieben wirst», bat sie drängend.
    «Ja», erwiderte er abwesend. Und sie spürte, wie ihre Fragen ihn von ihr wegtrieben.
    «Müssen wir nicht aufstehn?» fragte er schließlich.
    «Nein!» entgegnete sie.
    Doch sie konnte fühlen, daß sein Bewußtsein abirrte und auf die Geräusche draußen lauschte.
    «Es ist sicher schon dunkel», sagte er. Und aus seiner Stimme hörte sie, daß die Umstände ihn jetzt bedrängten. Sie küßte ihn mit der Trauer einer Frau, die ihre Stunde aufgeben muß.
    Er stand auf, schraubte den Docht der Lampe hoch und zog sich dann seine Kleider wieder an, verschwand schnell in ihnen. Dann stand er dort, über ihr, und knöpfte seine Hose zu und sah auf sie nieder mit dunklen, weiten Augen; sein Gesicht war ein wenig gerötet und sein Haar zerzaust; seltsam warm und still und schön stand er dort im trüben Schein der Laterne – so schön, sie würde ihm nie sagen, wie schön. Es trieb sie, sich an ihn zu klammern, ihn festzuhalten, denn in seiner Schönheit war eine warme, halb schlafende Entrücktheit – sie hätte schreien mögen deshalb, sie wollte ihn fassen, ihn haben. Sie würde ihn niemals haben. So lag sie auf der Decke – mit geschwungenen, sanftnackten Hüften, und er hatte keine Ahnung, was sie dachte, doch sie war schön für ihn, war das sanfte, herrliche Wesen, in das er eingehen konnte – herrlicher als alles.
    «Ich lieb dich dafür, daß ich zu dir kommen kann.»
    «Magst du mich auch?» fragte sie, und ihr Herz klopfte.
    «Das macht alles gut, daß ich zu dir kommen kann. Ich lieb dich, weil du dich aufgemacht hast für mich. Ich lieb dich, weil ich so wie eben zu dir kommen kann.»
    Er beugte sich nieder und küßte ihre weiche Flanke und rieb sein Kinn dagegen; dann deckte er sie zu.
    «Und du wirst niemals von mir gehen?» fragte sie.
    «Frag nicht solche Sachen», sagte er.
    «Aber glaubst du, daß ich dich liebe?»
    «Eben hast du mich geliebt, mehr, als du dir je vorgestellt hast. Aber wer kann wissen, was passiert, wenn du erst mal anfängst, drüber nachzudenken.»
    «Nein! Sag nicht so etwas! – Und du glaubst doch nicht wirklich, daß ich dich benutzen wollte, nicht?»
    «Wieso?»
    «Damit ich ein Kind bekomme –»
    «Jeder auf der Welt kann ’n Kind haben», sagte er und setzte sich hin, um seine Gamaschen umzuschnallen.
    «Nein, bitte!» rief sie. «Du meinst das nicht so?»
    «Na, doch», sagte er und sah sie unter seinen Brauen hervor an. «So war’s schon das Beste.»
    Sie lag still. Leise öffnete er die Tür. Der Himmel war dunkelblau, mit einem türkiskristallenen Rand. Er ging hinaus, um die Hennen einzuschließen, und sprach beschwichtigend zu seinem Hund. Und sie lag da und dachte nach über das Wunder des Lebens und des Seins.
    Als er zurückkam, lag sie noch immer dort und glühte wie eine Zigeunerin. Er setzte sich auf den Schemel neben sie.
    «Mußt noch mal ’ne Nacht zu mir ins Haus kommen, bevor du wegfährst, meinst nicht?» fragte er und hob die Augenbrauen, während er sie ansah, und ließ die Hände zwischen seinen Knien baumeln.
    «Meinst nicht?» neckte sie in seiner Mundart.
    «Ja, meinst

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