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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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würde den Familienbesitz selbstverständlich gern zusammenhalten.«
    »Wäre das auch der Wunsch deines Vaters gewesen, so wäre mir dieses Gespräch erspart geblieben.«
    Latham beugte sich vor und zischte ihm zu: »Hör zu, ich möchte das Land zurückkaufen. Ich würde den aktuellen Preis für gutes Ackerland bezahlen und du wärst diese winzigen Landstücke los, die für dich keinen Wert haben, aber viel Mühe machen.«
    Castleford erhob sich. »Wie großzügig von dir. Aber ich will nicht verkaufen.«
    Damit verließ er den Club. Latham heftete sich an seine Fersen. »Du hast etwas gefunden. Ich wusste es! Verdammt, mein Vater wollte gewiss nicht, dass du durch diese Grundstücke noch reicher wirst. Wenn er nur gewusst hätte …«
    »Ach ja, wenn er nur gewusst hätte … Diese Redewendung zählt wohl zu den traurigsten in unserer Sprache, findest du nicht auch?« Castleford zog seine Handschuhe über und wies den Stallburschen an, ihm sein Pferd zu bringen. »Beruhige dich, Latham. Dein Gesicht nimmt einen sehr ungesunden Rotton an. Das ist bestimmt nicht gesund.«
    Latham kam ihm mit diesem roten Gesicht ganz nah. »Ich werde dafür sorgen, dass du keine Gewinne mit dem machst, was dort im Boden ist. Ich werde die Vergabe der Ländereien an dich anfechten und so lange um sie prozessieren, dass du tot bist, bevor es vorbei ist.«
    Castleford schwang sich in den Sattel und schaute auf Latham herab. »In dem Boden ist nichts, weshalb du gierig werden müsstest.«
    »Die anderen dort drüben haben dir mehr geboten, nicht wahr?«
    »Ich bin mit ihrer eigentümlichen Gewissheit in Bezug auf gefundene Bodenschätze genauso umgegangen wie mit deiner.« Er drehte sein Pferd in Richtung Westen, wo das Paradies wartete. »Wirklich, dieser ganze Unsinn geht mir gewaltig auf die Nerven!«

16
    Auf der Park Lane herrschte an diesem Tag außergewöhnlich viel Betrieb für eine Straße, die auf der Westseite von einem Park und auf der Ostseite von vornehmen Wohnhäusern gesäumt ist. Castleford ritt an dreien dieser Prachtbauten vorbei, bevor er bemerkte, dass sich das geschäftige Treiben vor allem vor dem Haus abspielte, das er aufsuchen wollte.
    Mehrere Fuhrwerke standen davor und zahlreiche Bedienstete schwirrten umher. Er drückte einem von ihnen die Zügel seines Pferds in die Hand, ging zur offenen Haustür und spähte hinein.
    Ein Diener eilte herbei. Nicht der junge, unerfahrene Perthy, sondern ein beherzterer Kerl mit strengem Gebaren. Castleford gab ihm seine Karte und verlangte Mrs Joyes zu sprechen.
    Die Augenbrauen des Mannes verrieten nicht die leiseste Überraschung. In höchst korrekter Manier und absolut respektvoll geleitete er Castleford hinauf in den Salon.
    Es dauerte nicht lange, bis er den Diener zurückkommen hörte. Außer seinen vernahm er jedoch lediglich die Schritte eines weiteren Mannes. Sonst keine.
    Castleford packte die kalte Wut. Verdammt, die Frau weigerte sich abermals, ihn zu empfangen! Nun, wenn sie es so haben wollte, dann bitte! Schluss mit dem geduldigen Warten. Schluss mit der Höflichkeit. Er würde einfach zu ihr hineingehen und die Tür abschließen und sie sich an Ort und Stelle, in ihrem farblosen Gemach, zu Willen machen. Er ließ sich doch nicht länger von ihr an der Nase herumführen! Es wurde verdammt noch mal Zeit, ihr …
    »Summerhays!«, sagte er verblüfft.
    Während er innerlich getobt hatte, war die Tür wieder aufgegangen, doch statt des Dieners war Sebastian Summerhays hereingekommen. Der Sebastian Summerhays, den er mit seiner Frau an der Küste wähnte.
    »Was für eine Überraschung, dich zu sehen, Castleford! Hat es sich so schnell herumgesprochen, dass wir zurück sind?« Summerhays begrüßte ihn herzlich und schenkte ihm sein charmantes Lächeln, das Frauen um den Verstand brachte.
    »Du weißt doch, wie es im Sommer in der Stadt ist. Weil es so wenig gibt, worüber man reden kann, spricht sich alles viel schneller herum«, antwortete er. Es klang wie eine Antwort, die Albrighton geben würde; ausweichend und vage. »Warum bist du zurückgekehrt? Hat der Premierminister nach dir geschickt?«
    Summerhays verzog das Gesicht. »
Mich
haben sie nicht um Rat gefragt, weshalb ich mir Sorgen darüber mache, bei wem sie wohl Rat suchen. Bei dir vielleicht?«
    »Schön wär’s. Aber wenn du nicht deswegen gekommen bist, warum dann? Es ist ein merkwürdiger Zeitpunkt, die Küste zu verlassen, wo deine Frau so kurz vor der Niederkunft steht.«
    »Wie es aussieht,

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