Lady Ghoul
an. »Weshalb?« fragte er.
»Weshalb nur?«
»Das ist einfach. Du wolltest doch etwas von mir und hast es mir klar genug zu verstehen gegeben.«
»Stimmt.«
»Willst du das noch immer?«
»Dumme Frage.«
»Dann laß uns gehen.«
Mickey stand noch unter dem Einfluß der Überraschung, deshalb zeigte er sich etwas begriffstutzig. »Wohin denn?«
»Du wohnst doch hier«, sagte sie und berührte seinen Arm. Die beiden Mixer wußten, daß sie nicht stören durften, Deshalb hielten sie sich zurück.
»Ja, ich habe hier mein Zimmer.«
»Und weshalb sitzen wir dann noch hier?«
Craft hatte die Frage vernommen, beugte sich vor und begann kichernd zu lachen. »Es ist ein Wahnsinn, einfach irre«, sagte er. »Du bist mir ein Rätsel.«
»Mein Angebot steht. Oder bist du nicht mehr interessiert?«
Heftig drehte er sich um. »Klar bin ich interessiert. Was denkst du denn?« Er schaute sie starr an. Eine Duttwolke schwebte ihm entgegen. Parfüm der obersten Preisklasse.
»Nun?«
»Ich nehme die Flasche mit.«
»Bitte.«
Mickey rutschte vom Hocker und winkte den beiden Mixern zu. »Setzt sie auf meine Zimmerrechnung, ich nehme sie mit.«
»Sehr wohl, Sir.«
Mickey hatte zuvor gegessen und war wieder einigermaßen nüchtern geworden. Er hakte sich bei Celeste ein. Sie gingen auf die Fahrstühle zu und betraten die Kabine.
»Welcher Stock?«
»Der achte.« Mickey lehnte an der Wand und schaute auf die Frau ihm gegenüber.
Celeste lächelte. Es war nicht irgendein Lächeln, nein, dieses hier konnte man als rätselhaft und geheimnisvoll bezeichnen. Die Lippen waren kaum verzogen, sie zuckten nur an den Mundwinkeln. Sein Blick glitt an ihrem Gesicht hoch, bis er die Augen erreichte. Über ihnen bildeten die Haare eine Ponyfrisur, die in die Stirn fiel. Noch immer wirkten die Locken, als wären sie aus Gummi gefertigt worden.
»Und deine Weiber?« fragte er.
»Wen meinst du?«
»Die so geschrien haben.«
Celeste winkte ab. »Was soll's? Auch ich habe ein Privatleben, oder nicht?«
»Stimmt.«
Sie stiegen aus und betraten einen breiten Gang, von dem zwei schmalere in verschiedenen Richtungen hin abzweigten.
»Hast du den Schlüssel?«
»In der Tasche.« Graft betrat den linken der beiden Flure. Celeste blieb neben ihm. Auf ihrem glatten Gesicht lag das Lächeln wie eingemeißelt. Es sagte aus, daß sie genau wußte, was sie zu tun gedachte. Sie hatte ihre Pläne.
Mickey schloß auf. »Es ist keine Luxus-Suite. Aus den Staaten bin ich etwas anderes gewohnt, aber hier…«
»Ein Bett ist doch vorhanden — oder?«
»Und wie.«
»Brauchen wir mehr?«
Er lachte und ließ sie vortreten.
Die übliche Standardeinrichtung war vorhanden. Auch der Fernsehapparat fehlte nicht. Das Zimmermädchen hatte bereits das Bett aufgedeckt und die Vorhänge vor die Fenster gezogen.
»Welches Licht willst du?«
»Kein zu grelles«, erwiderte Celeste und schaute zu, wie Mickey die Zimmertür schloß.
Dann ging er auf sie zu. In der rechten Hand schaukelte er die Whiskyflasche. Auf seinen Lippen lag ein verzerrtes Lächeln. Die Augen leuchteten.
Er schleuderte die verkorkte Flasche auf das Bett. Dann streckte er die Arme aus.
»Komm her…«
Celeste ging zurück und schleuderte mit einer wohleinstudierten Bewegung den Pelz von den Schultern. »Nein, noch nicht. Ich werde ins Bad gehen.«
»Und dann?«
»Rufe ich dich.«
»Ist das deine Masche?«
Sie lachte ihn an. »Ja, so kann man es nennen. Ich liebe Bäder, verstehst du?«
»Ja, jeder hat so seinen Tick.«
»Dann laß mich vorbei.«
Er trat zur Seite und verbeugte sich sogar noch leicht. Seine Hände konnte er nicht bei sich lassen. Sie strichen über ihren Busen.
»Gut«, sagte er.
»Na«, erwiderte sie, drehte sich ab, lächelte aber dabei. Sie war schon an der Tür zum Bad, als er ihr noch nachrief: »Bleib aber nicht zu lange, Süße.«
»Keine Sorge, ich rufe dich sehr bald.«
»Dusche oder Bad?«
»Bad!«
Sie verschwand, und Mickey wandte sich wieder seiner zweiten Freundin, der Flasche, zu. Auf ein Glas mußte er verzichten, deshalb trank er aus der Flache. Er stellte sich auf einen der Nachttische, dann wechselte er die Lichtstärke und ließ nur die Fampen über dem Bett leuchten.
Die Zeit wurde ihm lang. Im Bad rauschte das Wasser in die Wanne. Drei Minuten wollte er ihr noch geben und dann einfach hineingehen. Er brauchte nicht so lange zu warten. Die Hälfte der Zeit war kaum um, als Celeste die Tür öffnete. »Kommst du?«
»Aber klar
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