Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lady Ghoul

Lady Ghoul

Titel: Lady Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
lachte hustend. »Ist nicht gerade ein Punkt für mich.«
    »Sie hat Sie abblitzen lassen.«
    »Genau.«
    »Und Sie waren sauer«, legte ich ihm in den Mund. »Stimmt auch.«
    »Da haben Sie ihr gesagt, daß sie nach Leichen riecht.«
    »Gut getippt.«
    »Haben Sie das nur so gesagt, weil Celeste Sie hat abblitzen lassen? Oder steckt wirklich mehr dahinter?«
    »Bulle!« Er staunte mich an und tippte sich selbst gegen die Brust.
    »Hältst du mich wirklich für einen Typen, der sich so etwas ausdenken muß?«
    »So gut kenne ich Sie nicht.«
    »Nein, Mann.« Er trampelte mit beiden Füßen. »Dieses Weib hat wirklich nach Leichen gestunken. Oder Moder…«
    »Sie kennen sich aus.«
    »Klar, bei dem Geruch immer. In meiner Kindheit habe ich mal Tote gefunden. Unten an der Grenze zwischen Mexiko und den Staaten. Das waren arme Schweine. Chicanos, die in Texas ihr Glück machen wollen. Abgeknallt hat man sie und einfach in der Sonne liegenlassen. Seit dieser Zeit weiß ich Bescheid.«
    »Dann sind Sie als Zeuge prädestiniert.«
    »Meinetwegen auch das. Kann ich jetzt einen Schluck nehmen?« fragte er seicht und grinste dabei. »Erlaubt der Herr Bulle?«
    »Meinetwegen. Nur noch eine Frage. Haben Sie für den Geruch eine Erklärung?«
    »Nein.« Erließ ein glucksendes Lachen hören. »Oder ein besonderes Parfüm der Marke Friedhof.«
    »Ja, das kann auch sein.« Ich wandte mich an Bani, der sich wieder etwas abgeregt hatte. »Wo finde ich Celestes Garderobe?«
    »Zwei Türen weiter auf dieser Seite.«
    »Danke.«
    »Was willst du denn von ihr, Bulle?« rief mir der Popsänger noch nach.
    Mit der Hand auf der Klinke drehte ich mich um. »Ganz einfach. Ich möchte mal schnüffeln.«
    »Ein Bulle mit Humor, das ist irre. Habe ich auch noch nicht erlebt. Du solltest nach L. A. kommen und dort einige auf…«
    Er redete noch, als ich bereits im Gang stand. Zwei Türen weiter auf der rechten Seite. Das bedeutete nur einige Schritte. Sehr rasch hatte ich mein Ziel erreicht, war höflich, klopfte gegen die Tür, hörte keine Antwort und konnte eintreten.
    Niemand empfing mich. Ich schaute in eine leere Garderobe. Ein gewisser Geruch trieb in meine Nase. Kein Leichengestank, sondern der typische Garderobengeruch.
    Puder und Schminke, Haarspray, das war es.
    Ich schaute trotzdem sehr genau nach und fand keine persönlichen Dinge, die darauf hingewiesen hätten, daß die Frau noch einmal zurückkehren würde.
    War es eine Flucht gewesen?
    Ich hielt mich auch nicht länger auf und trat den Rückzug an. Im Foyer traf ich Ernie Balsam. Erstand mit Sheila und Bill zusammen. Die Aufregung hatte sich noch nicht vollends gelegt. Noch immer wurde viel gefragt, ohne daß es Antworten gegeben hätte.
    Bill Conolly nickte mir zu. »John, jetzt weiß ich Bescheid. Ernie hat mir die Story erzählt. Wenn das wahr ist, dann…«
    »Ich weiß auch nichts, Bill.«
    »Wieso? Hast du nicht mit ihr gesprochen?«
    »Nein. Sie war schon weg.«
    Balsam ballte die Linke zur Faust. »Das kann ich mir vorstellen!« flüsterte er. »Die ist geflohen. Sie ist…«
    »Man kann ihr nichts beweisen.«
    »Aber ich sage Ihnen…«
    »Tut mir leid, Mr. Balsam, uns fehlen einfach die Beweise, die Ihre Anschuldigungen untermauern.«
    »Müssen denn erst noch mehr Menschen sterben?« brüllte er mich an. Einige Personen waren durch seine laute Stimme aufmerksam geworden und schauten zu uns her.
    »Langsam, langsam«, sagte ich. »Machen Sie nur keinen Wirbel und denken Sie logisch. Ich bin mit Ihnen gegangen. Ich habe Ihre Behauptungen nicht einfach von mir gewiesen. Soweit alles klar?«
    »Ja.«
    »Wir können gegen Celeste nichts unternehmen. Es liegt nichts gegen sie vor. Sie ist ein freier Mensch, sie kann sich dementsprechend frei bewegen.«
    »Leider.«
    »Auch wir müssen uns an die Gesetze halten.«
    »Und wenn sie tatsächlich ein Ghoul ist?« fragte Bill.
    »Werden wir sie stellen.«
    »Sie kennen sich auch mit Ghouls aus — oder?«
    »Natürlich Mr. Balsam. Auch wenn es sich um eine Ghoul-Lady handelt, wir tun unser Bestes.«
    »Das will ich auch hoffen!«
    ***
    Jedes Theater besitzt auch einen Hinterausgang. Das wissen vor allen Dingen berühmte Künstler und Entertainer, die sich nach ihrem Auftritt vor Fans retten wollen und deshalb den Hinterausgang benutzen. Celeste war es ebenso ergangen, und eine halbe Stunde später ging Mickey Craft durch den gleichen Eingang. Der Alkohol hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Craft war nicht mehr sicher auf den

Weitere Kostenlose Bücher