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Lady Ghoul

Lady Ghoul

Titel: Lady Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie einschätze.«
    »Wann kommt Suko?«
    »Frühestens morgen.« Glenda lachte. »Das ist stark. Dann hat er also noch zu tun.«
    »Gönnen wir es ihm.«
    Das Wetter hatte sich gebessert. Die dicken Wolken waren verschwunden. Über London lag hoher Nebel. Die Sonne hatte nicht die Kraft, ihn aufzulösen.
    Ich hatte auch keine Lust mehr, im Büro zu hocken, und stand auf.
    »Wo willst du hin?«
    »Ich fahre zu Mickey Graft.«
    »Weißt du, wo er wohnt?«
    »Das bekomme ich…«
    Da meldete sich das Telefon. Ich hob ab und vernahm zuerst ein Keuchen. Dann die Stimme von Ernie Balsam. »Sinclair, Sie… Sie müssen sofort kommen!«
    »Wohin?«
    »Hyde Park Hotel. Ich warte auf Sie.«
    »Was ist denn gesehen, zum Teufel?«
    »Das werden Sie schon sehen. Verdammt noch mal.« Er legte auf und ließ mich ziemlich perplex auf den Hörer schauen. Glenda hatte mithören können. »Hyde Park Hotel«, wiederholte sie. »Ob sie dort abgestiegen ist?«
    »Kann sein. Balsam war sehr aufgerecht. Da muß etwas passiert sein. Wir werden sehen.«
    Ich mußte mich leider in den Morgenverkehr stürzen, schaltete aber die Sirene ein und auch das Blaulicht.
    So kam ich einigermaßen durch und rollte am Hyde Park Corner auf die breite Knightsbridge Koad, die direkt am Hotel vorbeiführt. Rechts von mir lag der große Park in der spätherbstlichen Kühle. Es war nicht viel los. Einige Männer schaufelten Laub in große Karren. Blasses Sonnenlicht tupfte gegen das kahle Geäst der Bäume. Ich ließ den Rover auf die Auffahrt vor dem Hotel rollen und auch dort stehen. Ein uniformierter Aufpasser wollte mich vertreiben. Als er meinen Ausweis sah, war er still.
    »Bitte, Sir, kein großes Aufsehen. Die Mordkommission ist bereits angekommen und…«
    »Wer starb?«
    »Mr. Craft.«
    »Wie bitte?«
    Trotz der Kühle war der Mann ins Schwitzen geraten. »Ja, Sir, Mr. Craft ist umgekommen, der Sänger.«
    »Wann?«
    »Wir wissen nichts, Sir, nichts.«
    »Danke.«
    Ich betrat das Hotel, wo ich von Ernie Balsam schon erwartet wurde. Er stürmte auf mich zu, trug einen hellen Thermomantel, der offenstand und hinter ihm hochwehte.
    - Er überraschte mich mit seiner Aktion, rüttelte mich durch und rief:
    »Verdammt! Ich habe es Ihnen doch gesagt. Es ist eine gewaltige Schweinerei. Ich…«
    »Moment mal.«
    »Nein!« schrie er. »Sie hören mir zu.« Andere Gäste waren aufmerksam geworden. »Wären Sie konsequenter gewesen, könnte Craft noch leben. So ist er tot.«
    »Wie kommen Sie eigentlich hierher?« fragte ich.
    »Ich wollte mit ihm reden, wollte ihm von diesem Weib berichten. Ich sprach mit seinem Manager, den konnte ich überzeugen. Er rief dann oben an. Niemand meldete sich. Bani ging hoch«, er ließ mich los. »Den Rest können Ihnen andere erzählen.«
    »Welche Etage?« fragte ich.
    »Die achte.«
    »Danke.«
    Ich düste hoch. Auf dem Flur standen zwei Uniformierte und sperrten ihn ab, Mich kannten sie und ließen mich durch. Im Zimmer herrschte Gedränge, wie im Bad, denn dort war der Tote gefunden worden. Ich kannte den Chef der Mordkommission nur flüchtig. Er war Inspektor und hieß Green.
    Grün warerauch im Gesicht, als er sich aus dem Bad schob, mich sah und stehenblieb.
    »Ihr Fall, Sinclair?«
    »Kann sein.«
    »Wollen Sie schauen?« Er sah mich dabei so scharf an, daß ich fragte:
    »Muß ich das?«
    »Sie können es, aber bringen Sie starke Nerven mit.« Er schüttelte sich.
    »Meine Güte, das habe ich auch noch nicht gesehen.«
    Man schuf mir Platz, damit ich mich über die Schwelle drücken konnte. Als mein Blick in den viereckigen Raum fiel, da wußte ich, weshalb der Kollege die Gesichtsfarbe gewechselt hatte. Die übrigen Männer sahen ähnlich aus.
    Nein, ich möchte auf eine Beschreibung verzichten. Nur eins noch. Es lagen auch Knochen auf dem Boden. Blanke Gebeine, blaßgelb schimmernd.
    Green wartete im normalen Raum. Er saß auf der Bettkante und trank Whisky aus der Flasche. »Den brauche ich jetzt«, sagte er mit Flüsterstimme. »Auch einen?«
    »Geben Sie her.«
    Ich nahm einen Schluck und verkorkte die Flasche wieder. Dann starrte ich zu Boden.
    Neben mir zündete sich Inspektor Green eine Zigarette an. »Ich weiß, wer Sie sind, Sinclair, ich weiß auch, welchen Job Sie bei uns ausüben. Jetzt möchte ich eine Erklärung von Ihnen! Wie ist so etwas möglich? Wer tut das?«
    »Es ist sehr schwer…«
    »Das glaube ich Ihnen gern«, erwiderte Green bitter lachend. »Aber ich will eine Antwort.«
    »Ein Mensch war

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