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Lady Ghoul

Lady Ghoul

Titel: Lady Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgefallen?«
    »Nachdem du wieder in deine Heimat gefahren bist, hat sich etwas getan. Ich sprach von den Frauen und der Insel. Es sind viele gekommen und haben sich dort aufgehalten. Sie bildeten eine Gemeinschaft und ließen niemanden auf die Insel. Sie bauten dort Häuser und legten auch Gärten an. Man sagt, daß sie jeden Mann, der ihr Eiland betritt, töten werden. Die Insel ist für Männer verboten.«
    »Nicht für Celeste?«
    Özal verzog die Mundwinkel. Er ging auf meine Bemerkung nicht ein und hob die Schultern. »Jedenfalls«, sagte er schließlich, »habe ich euch gewarnt. Wollt ihr noch immer hin?«
    »Ja«, erwiderte ich hart. »Wir sind gekommen, um eine grausame Mörderin zu fangen. Wir lassen uns nicht fertigmachen und von unserer Aufgabe abhalten. Verstehen Sie?«
    »Ich weiß Bescheid.«
    Ernie Balsam erhob sich. »Jedenfalls bedanke ich mich für deine Gastfreundschaft.«
    »Sie war selbstverständlich.« Er umarmte uns beide beim Abschied und versprach, für uns zu beten.
    »Das haben wir auch nötig«, sagte Ernie leise…
    ***
    Das geliehene Boot war völlig in Ordnung. Beide Tanks bis zum Rand gefüllt, die Motoren überholt. Sie summten wie Nähmaschinen, und hinter ihnen steckte eine gewaltige Kraft.
    Ernie Balsam kannte sich in diesen Gewässern sehr gut aus und brauchte nicht einmal eine Karte, obwohl sie bereitlag. Wir waren auf das offene Meer hinausgefahren und wurden von einem Himmel begleitet, der allmählich eine dunkelblaue Farbe annahm, wobei sich im Westen schwache Wolkenränder zeigten.
    Das Land sahen wir nicht mehr. Himmel und Wasser schienen eins zu werden. Die lange Dünung hob unser Boot oftmals sehr hoch, so daß sich der Blick verbesserte.
    Irgendwann fielen mir die Felsen auf, die wie spitze Höcker aus dem Wasser ragten.
    »Das ist ihr Gebiet, John. Dort, wo die Felsen aus den Fluten schauen, bin ich getaucht. Und dort ist sie mir auch erschienen.«
    »Als Riesin?«
    »Ja.«
    Ich nahm es hin. Automatisch glitt mein Blick über das Wasser. Es war von einer schon außergewöhnlichen Klarheit, schimmerte türkisfarben und lud förmlich zum Baden ein.
    Wir passierten die Felsen. Ruhig stachen sie aus dem Wasser, umkränzt von weißen Gischtstreifen.
    Wir hatten eine Fahrt von zwei Stunden angesetzt. Das war gut gerechnet. Bereits nach neunzig Minuten erkannten wir vor uns einen halbrunden Streifen. Die hereinbrechende Dämmerung war es nicht, dazu lag der Streifen zu tief.
    »Ist sie das?« fragte ich.
    »Ja, das ist die Insel Aguras.«
    »Warst du schon dort?« Wir waren mittlerweile auch zum Du übergegangen.
    »Nein, ich fuhr immer nur vorbei, wenn überhaupt. Das Eiland interessierte mich nicht. Es war leer, es gehörte niemandem. Ich kann dir auch nicht sagen, ob wir dort einen kleinen Hafen oder die entsprechenden Buchten finden werden, wir müssen abwarten.«
    »Okay.«
    Allmählich schälte sich die Insel deutlicher aus dem Wasser hervor. Die Umrisse wurden härter. Aus dieser Distanz gesehen, stachen harte Felswände aus dem Wasser, die tief unten einen Gischtstreifen hatten, der nie abriß, weil die Brandung dagegen schäumte.
    Da ein Glas bereitlag, nahm ich es an mich und schaute hindurch. Es sah nicht gut aus. Die Felswände rückten sehr nahe heran. Ich erkannte auch, daß sie sehr glatt waren und uns Schwierigkeiten bereiten würden, wenn wir versuchten, die Insel zu betreten.
    Keine Spalten, keine Buchten, nur der glatte Fels und die zahlreichen Klippen vor der Wand. Mir fiel auch auf, daß ich so gut wie kein Grün sah.
    Als ich das Glas sinken ließ und Ernie meinen skeptischen Blick sah, wußte er Bescheid. »Es gibt also keine Möglichkeit, normal anzulegen.«
    »An dieser Seite nicht.«
    »Dann müssen wir auf die andere Seite.«
    »Ich kann mir vorstellen, daß die Frauen das Meer unter Kontrolle haben.«
    Ernie nickte. »Das glaube ich auch.« Dann grinste er schief. »Sie werden uns einen heißen Empfang bereiten.«
    »Auf den wir uns einstellen können.«
    »Mal sehen.« Balsam wechselte den Kurs. Wir fuhren in südlicher Richtung und parallel zur Westseite der Felseninsel. Schon bald nahm Ernie erneut eine Kurskorrektur vor. Jetzt konnten wir die Insel umrunden.
    Ich hatte wieder das Glas zur Hand genommen. »Wer sagt's denn?« lachte ich. »Die Felswände flachen ab und laufen aus.«
    »Kannst du schon Häuser oder Hütten sehen?«
    »Noch nicht.«
    »Das kommt noch. Worüber ich nur immer nachdenke, ist der Grund, weshalb sich Frauen hierher

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