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Lady Helenes skandaloeser Plan

Lady Helenes skandaloeser Plan

Titel: Lady Helenes skandaloeser Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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zugehört!«
    »Was denn?«, fauchte er. »Ich habe zu tun. Ich kann jetzt nicht mit dir nach oben gehen, wenn es das ist, was du willst.«
    »Man nennt diese Blumen auch ›Stern von Bethlehem‹«, fuhr sie fort. »Saunders hat mir erzählt, dass eine Frau, die auf einem Bett dieser Blumen liegt, eine leichte Entbindung haben wird.«
    »So weit sind wir noch lange nicht«, widersprach Rees und versuchte, sich auf die Klänge unsichtbarer Celli zu konzentrieren.
    »
Noch
nicht«, betonte Helene. Sie wirkte so glücklich, dass Rees lächeln musste. Der Klang der Celli erstarb. Er legte ihr eine Hand auf den Rücken und zog sie an sich.
    »Du möchtest also jetzt sofort unseren ehelichen Pflichten nachkommen?« Er drückte einen Kuss auf ihr Haar. Sie duftete schwach nach den Blumen.
    »Ich habe Leke schon gebeten, die Kutsche bereitzuhalten«, sagte sie.
    »Was?« Er liebkoste ihren Nacken und hörte nicht richtig zu.
    Sie zuckte zurück. »Rees! Du darfst jetzt nicht! Wir sind nicht am richtigen Ort.«
    Er starrte sie verwirrt an. Oh doch, ich dürfte schon, dachte er. Aber nein! Ihre Zusammenkünfte dienten ja lediglich der Empfängnis. Nur dem Ziel, Kinder zu zeugen. Er streckte den Arm aus und zog sie wieder an sich. »Du bist meine Frau, Helene«, mahnte er. »Ich will dich küssen, wann immer ich Lust dazu habe. Und ich habe Lust dazu. Gestern Abend waren wir auch nicht am richtigen Ort.«
    Obgleich Helene eine so nüchtern denkende Frau war, die seinen Liebkosungen auswich, sofern sie nicht unmittelbar der Zeugung dienten, schmolz sie mit einem leisen Keuchen und einem Seufzer in seinen Armen dahin. Binnen Sekunden stand sein Blut in Flammen: Es war, als wären die Celli aus seiner Partitur gesprungen und hätten eine feurige Sarabande begonnen.
    Rees überlegte gerade, wie er Helene am besten auf die Couch bekommen konnte, als eine Stimme von der Tür verkündete: »Die Kutsche steht bereit, Lady Godwin.«
    »Oh!«, keuchte Helene und sprang so rasch auf, dass Rees vornüber fiel und sich die Finger an der Klavierbank stieß. »Ja, Leke, wir kommen schon!«, rief sie.
    »Helene, heute Morgen hat es geregnet.« Rees schüttelte seine Hand und versuchte, wieder zur Vernunft zu kommen. Wie konnte es nur geschehen, dass die bloße Berührung ihrer Lippen ihn zu einem Hanswurst degradierte, der hilflos seinem Verlangen ausgeliefert war?
    »Gut, dass dir das eingefallen ist«, sagte sie anerkennend. »Ich werde Leke anweisen, eine Decke in die Kutsche zu legen.«
    »Das habe ich damit nicht …« Doch Helene war bereits aus dem Zimmer gestürzt.
    Rees rieb sich das Kinn. Er hatte zwar am Morgen gebadet, sich jedoch nicht rasiert. Rasieren war ihm zu aufwendig erschienen, nachdem er die halbe Nacht über seiner Tenorarie gebrütet hatte. Und er hatte ganz vergessen, Darby um Rat zu fragen, obgleich er mittlerweile versuchte, das Problem aus eigener Kraft zu bewältigen. Was hätte er denn auch fragen sollen?
Wie bespringt man eine Dame?
Das klang doch absurd.
    Helene erschien wieder in der Tür. Sie sah wie ein anmutiger Vogel aus: das schöne Haar von seiner Hand zerzaust, ihre Lippen von seinem Kuss geschwollen.
    »Müssen wir jetzt jeden Tag in den Park fahren?«, fragte Rees müde und erhielt ein strahlendes Lächeln zur Antwort.
    »Vielleicht.«
    Heute Nachmittag sah der Hyde Park ganz anders aus, dunstig und vom Regen durchweicht. Während sie dem Weg folgten, musterte Rees misstrauisch die Regenkaskaden, die von den Eichenblättern sprühten. Der Himmel war von einem einheitlichen Grau. »Es wird bestimmt wieder regnen«, mahnte er. Ihm graute schon vor den eiskalten Tropfen auf seinem Hintern.
    Helene ignorierte seine Besorgnis. »Schau nur, das aufgeplusterte Rotkehlchen auf dem Baum!«, rief sie. »Es sieht wie ein dicker Landjunker aus, der einem aufsässigen Stallburschen eine Standpauke hält!«
    Rees schaute den Vogel kurz an, und schon flog dieser fort. Im Grunde wollte auch er nicht bis zum Abend warten und es in Helenes schmalem Bett tun. Er brannte von Kopf bis Fuß vor Begierde, ihr die Kleider vom Leib zu reißen und sich an ihrem lieblichen Körper zu laben. Ihre langen weißen Beine unter sich zu sehen, eine Brust in seiner Hand zu halten, sodass nur der rosige Nippel zwischen seinen Fingern hervorschaute, die andere Hand unter ihrem Po … Er schritt rascher aus, die Decke über die Schulter geworfen.
    Die Lichtung machte heute einen ganz veränderten Eindruck. Die Sternblumen hatten sich

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