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Lady Helenes skandaloeser Plan

Lady Helenes skandaloeser Plan

Titel: Lady Helenes skandaloeser Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Bibliothek und schlug die Tür hinter sich zu. Diesmal war es Lekes Nase, die um Haaresbreite dem Anschlag entging. Er hatte den Damen Erfrischungen anbieten wollen, zog es jetzt aber vor, in den Dienstbotentrakt hinunterzusteigen, um in Ruhe nachzudenken. Und dann ging er über die Straße zu Nummer achtzehn, weil Watts, der Butler jenes Hauses, stets alles wusste, was es zu wissen gab.
    In der Bibliothek sank Helene kraftlos auf den Ohrensessel, den sie eben erst verlassen hatte. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. »Er hat mir versprochen, es keiner Menschenseele zu verraten«, stammelte sie. Und dann: »So etwas kann er einfach nicht getan haben!«
    »Aber sicher hat er es getan«, sagte Esme grimmig und setzte sich Helene gegenüber. »Da er es nicht von dir hatte, wird er wohl Ginas Lakaien bestochen haben, der seinen Brief an dich überbrachte.«
    »Es ist alles meine Schuld«, sagte Gina verzagt. Sie war kreidebleich geworden. »Es tut mir so leid, dass ich Maynes Brief an dich weitergeleitet habe. Er ist wirklich ein Flegel!«
    »Flegel!«, rief Esme. »Das trifft es nicht mal halb. Der Mann ist ein abgefeimter Schurke, und wenn jemand Schuld hat, dann ich.
Ich
habe ihn auf die Liste gesetzt, die ich Helene gab, und
ich
habe seine Fähigkeiten im Bett gepriesen!«
    Helenes Lippen fühlten sich taub an. »Hier geht es doch nicht um Schuld«, versuchte sie ihre Freundinnen zu beruhigen. »Was hat der Earl von Mayne denn mit diesen widerrechtlich angeeigneten Informationen angestellt?«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen. Aus dem Musikzimmer drangen inzwischen hellere Töne. Rees saß jetzt offenbar am Spinett.
    »Er hat sie öffentlich gemacht«, berichtete Esme schließlich. »Gestern Abend, in Vauxhall.«
    »Er war auch in Vauxhall?«, japste Helene. »Ich habe ihn gar nicht gesehen!«
    »Ich auch nicht. Aber er war dort, denn Felicia Saville gibt ihn als die Quelle des Gerüchts an.«
    »Felicia Saville?«, fragte Helene wie betäubt.
    »Sie wird heute Morgen wohl an die zwanzig Besuche gemacht haben«, erzählte Gina. »Und stets ging es nur um zwei Themen: den Earl von Mayne und seine überwältigenden Vorzüge sowie um dein skandalträchtiges Verhalten.«
    »Mayne und Felicia?« Helene sah sich außerstande, dem Skandal ins Auge zu sehen, der um ihre Person losbrechen würde, deshalb stürzte sie sich auf die Angelegenheit von geringerer Tragweite.
    »Felicia scheint seine neueste
inamorata
zu sein«, sagte Esme angewidert, »obgleich ich mir nicht vorstellen kann, wie er ihr geistloses Geplapper erträgt. Helene, hast du Mayne vielleicht in irgendeiner Weise gekränkt? Ich will den Mann keineswegs verteidigen, aber er ist eindeutig auf Rache aus. Ich habe gehört, dass er bei White’s eine Wette auf …« Sie brach ab.
    Helene starrte sie an. »Worauf hat er bei White’s gewettet?«
    »Sebastian hat sich gewiss verhört …«
    »Worauf hat er bei White’s gewettet?«
    »Es hatte damit zu tun, wie viel Zeit Rees nachts bei dir verbringt und nicht bei seiner Geliebten«, sagte Esme.
    »Das war offensichtlich keine echte Wette«, sagte Helene langsam. »Er hat sie nur aus dem Grund ins Wettbuch eingetragen, um den Skandal publik zu machen.«
    »Da stimme ich dir zu«, sagte Gina. »Aber ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, wenn wir versuchen herauszufinden, welche Art Kränkung er erlitten hat. Wir müssen vielmehr scharf überlegen, wie wir dagegen vorgehen wollen.«
    »Was wird denn geredet?«, fragte Helene. »Und du brauchst mich nicht mit der harmlosen Fassung abzuspeisen, Esme. Dazu sind wir zu lange befreundet.«
    »Du bist ruiniert«, sagte Esme mit trostlosem Blick. »Es ist extrem unwahrscheinlich, dass du jemals wieder in einem ehrbaren Haus empfangen wirst. Deshalb ist es so wichtig, dass wir unverzüglich handeln.«
    »Handeln? Wie denn? Da kann man doch gar nichts mehr machen.« Helene sank kraftlos in die Polster. Ihr Herz pochte im Hals, und sie fürchtete schon, ihr könne übel werden. Doch sie war nicht hysterisch. Sie, Helene, wurde niemals hysterisch.
    Gina saß kerzengerade auf ihrem Stuhl und presste die Lippen zusammen. »Es muss doch einen Ausweg geben«, sagte sie grimmig. »Wie wäre es, wenn wir selbst Besuche machten und Mayne als Lügner hinstellten?«
    Esme schüttelte den Kopf. »Niemand wird uns glauben.«
    »Wie wäre es, wenn Rees Mayne zum Duell forderte?«, schlug Gina vor.
    »Duelle sind ungesetzlich …«, setzte Esme an.
    Helene fiel ihr ins

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