Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lady Helenes skandaloeser Plan

Lady Helenes skandaloeser Plan

Titel: Lady Helenes skandaloeser Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
Vom Netzwerk:
sagte Esme mit Genugtuung, »möchte ich stark bezweifeln. Er wird vermutlich anschwellen, aber nicht, weil er sich über dich lustig macht.«
    Helene verdrehte die Augen. »Deine Wortspiele waren auch schon mal besser, Esme. Rees und ich sind
verheiratet
. Rees hat sich nie dafür interessiert, was ich anziehe, und dass er mich in einem Anfall von Leidenschaft aus dem Ballsaal schleifen würde, ist geradezu lachhaft! Ich glaube nicht, dass es Ehegatten gibt, die Neigung dazu verspüren.«
    »Mein Mann schon«, entgegnete Esme. »Und wir sollten allmählich aufbrechen, Helene. Ich weiß nicht, ob Sebastian und dein Major Kersting einander viel zu sagen haben, da Sebastian kein Opernliebhaber ist.«
    Helene ließ Esme den Vortritt auf der Treppe. Nur eine Geistesgestörte würde Arm in Arm mit der wunderschönen Esme Bonnington durch eine Tür treten. Sie blieb ein wenig zurück und warf noch einen Blick in den Spiegel im Korridor. Sie war fest entschlossen. Sie würde es wagen!
    Sie vernahm die tiefe Stimme von Esmes Mann Sebastian, der eine Frage stellte, und die leisere Stimme ihres Begleiters, Major Kersting. Wenn sie jetzt nicht durch diese Tür ging, würde sie alle ihre Träume verraten. Sie würde sich selbst dazu verurteilen, in den kommenden Jahren bei ihrer Mutter zu leben. Was sie bereits acht Jahre ihres Ehelebens getan hatte.
    Helene straffte ihren Rücken (wobei sich ihre Brüste aufrichteten, das spürte sie deutlich) und schritt entschlossen durch die Tür.

8
    Über Krawatten und Halstücher
    Rothsfeld Square Nummer 15
    »Er hat es schon wieder gemacht!«, kreischte Rosy, als sie in die Geschirrkammer platzte. »Onkel John, er hat mir ein Schimpfwort nachgerufen!«
    John Leke, Butler in Diensten des Earls von Godwin und Rosys Onkel, schaute von dem Tafelsilber auf, das er gerade polierte. »Es gibt solche und solche Worte«, dozierte er. »Unser Herr mag zwar nicht alle Tassen im Schrank haben, aber er ist niemals gehässig. Wie hat er dich denn genannt?«
    »Höllenbrut«, erklärte Rosy triumphierend. »Und Mum hat gesagt, wenn ich etwas Schlimmes höre, soll ich bloß nicht hier in Stellung bleiben. Also meine ich, es wäre das Beste, wenn ich sofort ginge.«
    »Warum hat dich der Earl denn so genannt?«
    Rosy zog einen Flunsch. »Ich muss auch gar nicht kündigen, Onkel John, wo er mir so was Widerwärtiges an den Kopf geworfen hat. Es ist schon schlimm genug, in so einem
sündigen
Haus zu arbeiten, aber sich dann auch noch beleidigen zu lassen, ist mehr, als ein Mensch ertragen kann!«
    Leke kannte seine Nichte seit ihrer Geburt und nahm ihre Ausbrüche stets mit Vorsicht zur Kenntnis. Überdies war er sich mit Rosys Mum darin einig, dass Rosy ein eigensinniges Ding sei und deshalb lieber unter der Aufsicht ihres Onkels arbeiten solle. »Aber was hast du denn gemacht? Ich nehme an, dass du dieses Schimpfwort verdient hast. Wie lautete es noch mal?«
    »Höllenbrut!«
    »Nichts, was ich nicht auch schon mal gedacht hätte«, murmelte Leke, während er sie musterte. Rosy war zwar erst fünfzehn, aber ihre tanzenden Ringellocken und ihr aufreizendes Benehmen brachten ihr mehr Aufmerksamkeit ein, als ihr guttat. Je schneller man sie anständig unter die Haube brachte, desto besser. »Rosy?«
    Sie verzog verdrießlich den Mund. »Es ist seine eigene Schuld, weil er nicht genügend Dienstboten einstellt.«
    »Die Einstellung von Dienstpersonal ist meine Aufgabe«, betonte ihr Onkel. »Wenn wir nicht genug Personal haben, dann liegt es daran, dass ich keinen einstelle, der mir unehrlich vorkommt, und daran, dass andere gar nicht erst in diesem Haus arbeiten wollen.«
    »Also, ich habe sein Halstuch beim Bügeln angesengt«, platzte Rosy mit dem Geständnis heraus. »Aber wenn er einen richtigen Kammerdiener hätte, würde ich das Bügeleisen nie, nie anfassen!«
    »Dann geh und hol ihm ein anderes Halstuch. Gib dir einen Ruck!«
    »Wir haben keine mehr!«, stöhnte Rosy verzweifelt.
    »Was soll das heißen, wir haben keine mehr? Der Mann besitzt mindestens fünf Krawatten. Und in einem anständig geführten Haushalt würde er mindestens zwei Dutzend besitzen.«
    »Ich hab sie ruiniert«, gestand Rosy.
    »
Alle?
«
    »Ehrlich, Onkel John, ich hab es nicht gemerkt! Du weißt doch, wie unordentlich er immer aussieht, und da hab ich eben gedacht, dass ich die Krawatten stärke. Ich hab es genauso gemacht wie Mama, mit einem Tuch drüber. Natürlich war das Eisen glühend heiß, aber ich hab darauf

Weitere Kostenlose Bücher