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Lady Helenes skandaloeser Plan

Lady Helenes skandaloeser Plan

Titel: Lady Helenes skandaloeser Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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waren sehr sanft. Und sehr schön. Helene entspannte sich. Er hatte sehr große Hände: Zweifellos konnte er anderthalb Oktaven greifen.
    »Spielen Sie?«, fragte sie an seinem Mund.
    »Immer«, erwiderte er und küsste sie erneut, sanft und ohne jede Hast.
    Helene stellte fest, dass sie diese Küsse genoss. Dann ging ihr auf, dass er ihre Frage möglicherweise falsch verstanden hatte. »Ich meinte, ob Sie Klavier spielen?«
    »Das auch.« Er rückte näher und drückte ihr Kinn mit einem Finger hoch. »Würden Sie mir erlauben, mit Ihnen zu spielen?«
    Helenes Herz klopfte nun so heftig, dass man es bestimmt durch den dünnen Stoff sah. Nun hatte er die entscheidende Frage gestellt, nicht wahr? Und doch … sie
konnte
so etwas nicht tun. »Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt!«, stieß sie hervor.
    Wieder neigte er den Kopf, und seine Lippen streiften leicht die ihren. Helene hätte durchaus nichts dagegen gehabt, wenn er sie ein wenig … eifriger küssen würde. Doch seine Lippen wanderten langsam zu ihrem Mundwinkel. »Neugierde ist meine Kardinalsünde«, sagte er sanft. »Sowie der schonungslose Wunsch, die Dinge zwischen Spielgefährten von vornherein klarzustellen. Ist dies nicht der richtige Zeitpunkt, weil Sie leider an diesen ruppigen Ehemann gebunden sind, oder handelt es sich eher um eine zeitweilige Abneigung?«
    Helene öffnete den Mund, um zu antworten, doch dies nutzte er schamlos aus. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte sie ihre Arme um seinen Hals geschlungen. Ich mag diese Art Küsse doch gar nicht, überlegte sie verwundert. Doch Maynes Küsse gefielen ihr. Sie waren so charmant und zurückhaltend.
    Endlich ließ Mayne von ihr ab. Mit Erstaunen sah Helene das Begehren in seinen Augen. Kein Mann hatte sie jemals so angesehen. Es waren die gleichen Blicke, die Esme früher auf sich gezogen hatte.
    »Ich will dich, Helene Godwin«, sagte er nun, und das dunkle Verlangen in seiner Stimme ließ ihre Beine schwach werden.
    »Ich kann nicht … ich habe nie …«, stotterte sie, dann riss sie sich zusammen. »Ich habe so etwas noch nie getan.«
    Sanft hielt er ihr Gesicht zwischen seinen Händen. »Sie sind so schön«, flüsterte er. »Bin ich denn vor dem gestrigen Abend blind gewesen?« Seine Finger strichen über ihre Wangenknochen. »Ich muss wohl blind gewesen sein, weil ich Ihre Schönheit nicht erkannt habe.«
    »Danke«, sagte Helene hilflos.
    Dann küsste er sie wieder, und dieses Mal fiel es leichter: Dieses Mal sank sie ganz natürlich in seine Arme, und ihr Mund öffnete sich mit einem leisen Keuchen. Und als Mayne sie losließ, spürte Helene ihre Hände zittern.
    »Ich hoffe, Sie werden mir einen Platz in Ihrem Leben einräumen«, sagte er. Helene stellte triumphierend fest, dass seine Stimme heiser geworden war. »Ich halte mich sonst nicht für einen Dummkopf«, gestand er mit einem reuevollen Hochziehen der Augenbrauen. »Aber ich war ein Dummkopf. In den letzten Jahren habe ich viele Damen der Gesellschaft kennengelernt, Helene. Und ehrlich gesagt habe ich das Interesse verloren, wenn eine Dame mich zurückwies. Doch nun stelle ich fest, dass mir an Ihrer Antwort sehr viel liegt. Und das ist die reine Wahrheit.«
    Helene wusste es.

15
    Helene findet sich auf unerklärliche Weise begehrenswert
    Dieser Morgen sollte der aufregendste in Helenes bisherigem Leben sein. Mit klopfendem Herzen hatte sie den Earl von Mayne verabschiedet. Bevor er ging, hatte er sich noch einmal über sie gebeugt und ihre Wange geküsst. »Sie sind absolut bezaubernd«, hatte er dazu geflüstert.
    Und Helene hatte wie närrisch gegrinst. Noch nie zuvor war sie
bezaubernd
genannt worden. Mayne war auch erst gegangen, als der Butler meldete, dass sich fünfzehn Damen in der Bibliothek versammelt hätten, und hatte sich zum Abschied so viel Zeit genommen, dass jede der Damen sofort erkennen musste, warum Helene so rot und atemlos war. All das verlieh ihr ein Gefühl der Macht, das ihr zu Kopf stieg wie Champagner.
    Sie blinzelte nicht einmal, als Mayne Lady Winifred die Hand küsste und Mrs Gower ein Kompliment wegen ihrer Handtasche machte. Er gehörte
ihr
. Bevor er seinen Mantel von Harries entgegennahm, drehte er sich noch ein letztes Mal um, und sie las die Bestätigung in seinen Augen.
    So begrüßte Helene ihre Gäste mit dem Lächeln einer ganz und gar souveränen Frau. »Wie schön, Sie wiederzusehen, Lady Hamilton!«, sagte sie. »Herzliche Glückwünsche zu dem wunderbaren Ball.«
    »Wunderbar

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