Lady Ilianas lustvolles Spiel
nach Euch verlangt. Er sagt, er hätte eine Lieferung für Euch.“
„Verschwinde! “ brüllte Duncan abermals und begann zu fluchen, als Iliana sich ihm entzog und ihr Unterkleid wieder anzog, während sie zur Tür eilte. Mit einem Schwall von Verwünschungen ließ er sich zurück aufs Bett fallen.
„Ich ..." Ebba verstummte, als ihre Herrin die Tür öffnete. Iliana errötete unter ihrem Blick und bereute, nicht gleich auch noch ihr Gewand übergezogen zu haben. Sie wollte sich gerade umdrehen, um sich anzukleiden, da sah sie Lord Angus auf sich zukommen. Er machte einen ausgesprochen zornigen Eindruck. Iliana eilte zurück zum Bett und hob ihr Kleid vom Boden auf, doch sie kam nicht dazu, es sich überzuwerfen, weil Duncan den Arm um ihre Taille schlang und sie zurück auf seinen Schoß zog.
„Du sollst verschwinden, habe ich gesagt, und das meine ich auch so!“ grollte er und versuchte, seiner Gemahlin das Kleid aus den Fingern zu winden. Es würde schwer werden, sie wieder in den Zustand zurückzuversetzen, in dem sie sich eben noch befunden hatte. Sie war unmittelbar davor gewesen, ihm zu verraten, wo sich der Schlüssel befand. So kurz davor, dass er schon beinahe hatte spüren können, wie sie ihn endlich in sich aufnahm.
„Willst du sie nicht nur vom Schlafen, sondern auch vom Essen abhalten?“
Er streckte seufzend die Waffen und ließ seine Frau los, als er die Stimme seines Vaters erkannte. Iliana stand sofort auf und zog ihr Gewand an, während Angus das Gemach betrat und seinen Sohn wütend anfunkelte.
„Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass das Mädchen seine Ruhe braucht, Junge?“ Iliana riss verwundert die Augen auf. Das war ihr neu. „Kannst du nicht einmal für einen einzigen Tag deine lüsternen Finger von ihr lassen? Das arme Kind ist gestern Abend vor Erschöpfung ohnmächtig geworden, hast du das schon wieder vergessen? Willst du sie ins Grab bringen mit deinen ständigen Belästigungen? Verdammt, ich schäme mich beinahe, dass du mein Sohn bist.“ Damit wandte er sich an Iliana, die ihn ängstlich ansah. „Kommt, mein Kind. Es ist offensichtlich, dass man meinem Sohn in Eurer Gegenwart nicht trauen kann. Er wird Euch nicht die Fürsorge und Anteilnahme angedeihen lassen, die Ihr jetzt braucht. Eine Anstandsdame benötigt Ihr, und die werdet Ihr auch bekommen, bis Ihr Euch besser fühlt.“ Er nahm ihren Arm und führte sie zur Tür, wo Iliana sich noch einmal besorgt nach ihrem Gemahl umdrehte.
Niedergeschlagen sah er ihnen nach.
Iliana starrte voller Unruhe in die ihr zugewandten Gesichter und schluckte krampfhaft. Sie hatte Lord Angus von ihrer Absicht erzählt, als sie in die große Halle hinuntergegangen waren. Er war sehr angetan davon gewesen und hatte freundlicherweise um Aufmerksamkeit gebeten, sobald sich alle in der Halle zum Mittagessen versammelt hatten. Alle, bis auf Duncan. Er war noch nicht wieder aufgetaucht, und sie vermutete, dass er immer noch in ihrem Schlafgemach vor sich hin brütete.
Mittlerweile war ihr klar geworden, dass er es bewusst darauf angelegt hatte, sie zu verführen. Sie konnte nur froh sein, dass seine Pläne vereitelt worden waren, denn anderenfalls hätte sie ihn niemals dazu bringen können, ein Bad zu nehmen. Doch genau das war für sie zu einer unabdingbaren Notwendigkeit geworden. Es hatte nicht so sehr an seiner Ruhelosigkeit gelegen, dass sie in der vergangenen Nacht ständig wach geworden war. Es war sein Geruch gewesen. Sie konnte es einfach nicht ertragen, das Bett mit einem so übel riechenden Mann zu teilen.
Seufzend ließ sie den Blick erneut über die Anwesenden schweifen, atmete tief durch und setzte ein Lächeln auf. „Ich möchte meine Anerkennung für euren freundlichen Empfang auf Dunbar mit einem Geschenk für euch zum Ausdruck bringen. Ich weiß, dass ihr immer im Januar ein neues Plaid ausgehändigt bekommt. Nun dachte ich mir, es wäre schön, wenn jeder zwei Plaids hätte, und so habe ich welche bei Mr. Cummins bestellt. Allerdings ...“, fügte sie hinzu, als die Anwesenden mit freudiger Überraschung reagierten, „... könnt ihr sie nur unter einer Bedingung bekommen.“ Sie hielt einen Augenblick inne, ehe sie fortfuhr: „Bei mir zu Hause, auf Wildwood, hat meine Mutter darauf bestanden, dass alle mindestens einmal im Monat baden. Manche badeten sogar einmal in der Woche.“ Seufzend nahm sie das erschrockene Raunen zur Kenntnis, das nun ertönte. „Ich bestehe zwar nicht darauf, dass ihr so oft
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