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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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dieser Versuchung widerstehen?
    „Selbstverständlich trage ich mein Haar offen, wenn ich ins Bett gehe“, antwortete sie jetzt betont schroff. „Aber das wirst du nie zu sehen bekommen, Xavier.“
    Ein arrogantes Lächeln huschte über sein Gesicht. „Weißt du denn nicht, dass kein richtiger Mann einer echten Herausforderung widerstehen kann?“ Er warf einen Blick auf die Uhr. „Aber jetzt möchtest du dich vielleicht erst einmal zum Dinner umziehen … obwohl du hinreißend aussiehst, so, wie du bist.“
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, verschwand er in seinem Schlafzimmer und schloss die Tür übertrieben sorgfältig hinter sich. Laura blickte ihm frustriert nach.
    Draußen leuchteten die Sterne unwirklich groß und strahlend am samtenen Abendhimmel. Eine sanfte, warme Brise wehte durch die offenen Fenster herein und verströmte den Duft von Rosen, Jasmin und Sandelholz.
    Langsam und nachdenklich ging Laura in ihr eigenes Schlafzimmer und machte die Tür hinter sich zu. Eigentlich hätte sie vor Zufriedenheit über den erfolgreichen Abschluss ihres Auftrages platzen müssen, doch sie war aufgewühlt und angespannt. Lag es an Xavier, dem es immer wieder gelang, sie aus der Fassung zu bringen? Oder weil sie Angst vor den Gefühlen hatte, die er in ihr weckte – und noch mehr Angst vor denen, die er vermutlich in ihr wecken konnte?
    Sie seufzte. Mach einfach das meiste für dich aus dem Aufenthalt hier, ermahnte sie sich. Sie würde sich Xavier aus dem Kopf schlagen und es genießen, Gast in einem echten Märchenpalast zu sein. Nicht viele Frauen bekamen so eine Chance. Lauras Mutter würde staunen, wenn sie ihr kleines Mädchen jetzt sehen könnte. Ihre liebe, chaotische Mutter, die nie einen Penny in der Tasche hatte …
    Eine Stunde später fühlte Laura sich wie neugeboren. Mochten die Grundmauern des Palasts auch aus dem vierzehnten Jahrhundert stammen, so waren die Bäder darin glücklicherweise ganz im einundzwanzigsten Jahrhundert verhaftet – mit komfortablen Duschen und einer Badewanne, in der man hätte schwimmen können!
    Laura legte ein dezentes Make-up auf und wählte ein enges Kleid aus jadegrüner Seide, das bis zu ihren Knöcheln reichte und das Grün ihrer Augen zum Strahlen brachte. Ihr Haar frisierte sie zu einem eleganten Knoten im Nacken, was nach Xaviers Vorbemerkungen fast trotzig wirkte.
    Als sie den gemeinsamen Salon betrat, stand Xavier am Fenster, in die Betrachtung der Mondsichel versunken. Doch bei Lauras Eintreten drehte er sich um. Schweigend sahen sie sich an, zwei Menschen, die der Zufall zusammengeführt hatte.
    Xaviers Herz schlug schneller. Obwohl ihr hochgeschlossenes Kleid keinerlei nackte Haut zur Schau stellte, hatte er noch nie eine Frau gesehen, die so sexy aussah. Wie schaffte sie es nur, so unterkühlt zu erscheinen und ihn gleichzeitig so anzumachen? Die Wirkung der kalten Dusche war schlagartig hinfällig.
    „Du siehst wunderschön aus.“
    „Bitte nicht, Xavier“, bat sie heiser.
    „Bitte nicht, was?“
    „Sag nicht so etwas.“ Und sieh mich nicht so an!
    „Alle Männer sagen diese Dinge.“
    „Nein, das tun sie nicht.“ Nicht so wie du.
    „Möchtest du, dass ich lüge? Das werde ich nicht tun. Du bist wunderschön.“
    Laura verspürte ein warmes Kribbeln, denn wenn Xavier sie so ansah, dann fühlte sie sich schön. Aber es war nicht richtig, mit ihm zu flirten … schon gar nicht unter den gegebenen Umständen. Egal, was Xavier dachte, Laura war sich ziemlich sicher, dass der Scheich sein Vater war. Schon jetzt trennten sie beide Welten, er war ein reicher Playboy aus Paris und sie eine Anwältin aus einer englischen Kleinstadt, aber die Verbindung mit einer königlichen Familie würde ihn gänzlich aus ihrer Reichweite katapultieren. Also halte dich von ihm fern, ermahnte sie sich. Lass dich nicht von seinem französischen Charme und seinem atemberaubenden Aussehen verführen!
    Von irgendwoher erklang eine Glocke, tief und wohltönend. Im nächsten Moment klopfte es an der Tür, und ein weiß gekleideter Diener trat mit einer Verbeugung ein und bedeutete ihnen, ihm zu folgen.
    Laura blickte unwillkürlich Xavier an. „Bist du … nervös?“
    Eine derartige Bemerkung hätte er normalerweise empört abgewiesen. Xavier de Maistre und nervös! Doch an diesem Abend war alles anders. Vielleicht lag es an dem Duft von Sandelholz in der Luft oder an dem märchenhaften Halbmond.
    „Überhaupt nicht“, beantwortete er Lauras Frage aufrichtig, während sie

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